Emilia
Ich ging gerade die Eingangstür rein, als ich in der Küche schon den berühmten Apfelkuchen von Cindy roch.
"Aiish, diese Koffer... Ist denn hier niemand der mir helfen will?" Fluchte ich leise, während ich versuchte meine Koffer die Stufen hochzuheben.
"Dieser Herr hier."
Ich drehte mich um und sah Nic lächelnd vor mir stehen. Meine Mundwinkel hoben sich ein wenig und ich seufzte.
"Du bist ja noch größer geworden, Nic."
-"Und du ja immer noch so klein."
Ich sah ihn fragend an. "Seit wann sprichst du denn denn nicht mehr formal zu mir?"
Er verbeugte sich. "Es tut mir leid, Miss."
Ich nickte nur und sah mich um.
"Hat sich nicht besonders viel hier verändert."
-"Natürlich nicht. Ihre Eltern und Sie waren doch jahrelang nicht mehr in Seoul."
Ich nickte wieder und atmete aus.
"Ja das stimmt. Nun bin ich wieder da, huh?"
Nic nickte lächelnd und nahm mir die Koffer ab.
"Lassen Sie mich ruhig. Sie möchten bestimmt allen Hallo sagen." Und schleppte sie die Treppen hoch.
"Allen? Es ist doch nur Cindy da, oder?"
Nic antwortete mir schon nicht mehr.
"Mensch, wie können Sie mich so schnell vergessen, Miss Emilia?"
Miss Emilia. Ich grinste. So hat mich lange keiner mehr genannt. Nur Emilia oder Miss M.
"Mr. Jeon!" Sagte ich während ich mich zu ihm umdrehte.
"Willkommen zurück." Seine Augen wurden zu kleinen Schlitzen und er bekam kleine Lachfältchen, als er lächelte."Wie ist es Ihnen ergangen?" Fragte ich Mr. Jeon, der an seinem Tee nippte.
"Sehr schön, nichts Neues halt. Doch wir sollten von Ihnen reden! Sie sind ja weltweit berühmt!"
Ich strich mir meine Haare hinter das Ohr und sah meine Porzellantasse an.
"Kann man so sagen..."
-"Wo haben Sie denn ihre Eltern gelassen?"
Ich erzählte Mr. Jeon davon das meine Mutter in Dubai war, mein Vater in Amsterdam unterwegs ist.
"Ich bin hier wegen ein paar Projekten und Terminen. Nebenbei begleite ich Jimin bei seiner Arbeit im Musikentertainment, er ist ziemlich gestresst."
-"Jimin? Der Jimin???" Fragte Mr. Jeon und hob überrascht seine Augenbrauen.
Ich nickte langsam.
Wir dachten also an das gleiche.
"Wie geht es ihm?" Fragte ich irgendwann. Es kam plötzlich und unüberlegt.
Mr. Jeon fuhr sich durch seine kleinen graue Stoppel am Kinn und lächelte.
"Sie zwei haben also immer noch keinen Kontakt."
Ich schwieg und nippte an meiner Tasse, als die Hintertür an der Küche geöffnet wurde und man Cindy mit einem Mädchen die Tür reinkommen sah.
Sie hatten um die 6 Einkaufstüten voll mit Lebensmitteln in der Hand, daher sah man das Gesicht vom Mädchen oder Angestellten nicht.
Ich widmete mich wieder Mr. Jeon zu.
"Möchten Sie mal hören wie ich nach 5 Jahren spiele? Vielleicht ein Stück das Sie kennen." Und holte meinen Koffer raus.
Mr. Jeon nickte langsam, ohne die Küche aus dem Auge zu lassen.
Ich spielte das Stück vom Vorspiel... Meine Finger strichen die dünnen Saiten der Geige und ich spielte im Gegensatz zum Abend, dieses Mal das Stück Zuende.
"War es nicht tausend mal besser?" Fragte ich.
Mr. Jeon nickte und sah auf meinen Geigenkoffer.
Ich folgte seinem Blick und biss mir auf die Lippe.
"Du hast einen neuen Koffer?"
-"Ja..."
Mr. Jeon nickte nur und schwieg. Er wollte keine Begründung wissen, was mich nicht wunderte.
"Er ist wunderschön, keine Frage! Er ist einfach nur alt und voller Erinnerungen gewesen..." Ergänzte ich und versuchte das Mr. Jeon es nicht falsch verstand.
"Keine Sorge, ich möchte nicht wissen warum, Miss. Sie haben bestimmt einen bestimmten Grund." sagte er und strich durch den Stoff meines Geigenkoffers.
"Den Grund möchte ich aber wissen."
Mich durchlief ein Schauer, als ich die Stimme wiedererkannte.
Eun Bi."Hallo, Em."
Ich starrte sie an. Sie ist hübscher geworden. Sie war einen halben Kopf größer als ich und hatte gerade eine Tüte voll mit Obst in der Hand.
"Was machst du hier?" Fragte ich sie trocken.
"Ich arbeite hier ab und zu, wenn Cindy alle Hände zu tun hat."
-"Aha." Ich drehte mich wieder zu Mr. Jeon um und packte meine Geige wieder in den Koffer.
"Wenn Sie mich entschuldigen..."
-"Em."
Ich starrte sie entgeistert an. "Mein Name ist Kim Emilia Byul. Und da du hier ab und zu arbeitest, wirst du mich Miss, Miss Emilia oder Miss M nennen, verstanden?"
-"Em..."
Ich hob eine Augenbraue und sie schwieg.
"Entschuldigen Sie, Miss..."
Ich lief die Treppen hoch, auf mein Zimmer, während ich sah wie Eun Bi beschämt auf den Boden schaute.Im Zimmer angekommen ließ ich mich auf mein Bett fallen und legte den Koffer auf den Schreibtisch.
Warum ich den Koffer ausgewechselt habe? "Jungkook".
Es war das erste mal seit einer Zeit, seitdem ich seinen Namen aussprach.
Ich lief zum Schrank und öffnete ihn, als es klopfte.
"Miss Emilia, kann ich hereintreten?"
Es war Eun Bi. Ich verdrehte die Augen und seufzte.
"Nur zu."
Die Tür ging auf und schloss sich dann sofort wieder.
Eine weile herrschte vollkommene Stille, bis ich sie unterbrach.
"Was willst du?"
-"Darf ich meine Freundin nicht einmal normal begrüßen und mit ihr reden?"
Unglaublig sah ich sie an.
"Freundin? Wir beide? Befreundet?"
Eun Bi nickte und schaute auf den Boden.
"Emilia. Ich hatte damals meine Gründe. Ich konnte nicht anders handeln."
-"Man kann immer anders handeln." Erwiderte ich und schluckte.
"Anscheinend hast du es nicht vergessen?"
-"Eun Bi, ist das jetzt wirklich eine ernst gemeinte frage?"
Sie nickte und schaute immer noch auf den Boden.
"Es tut mir leid, Emilia."
Ich schwieg und verschränkte meine Arme ineinander.
"Ich möchte allein sein."
Mit diesen Worten drehte ich mich zum Fenster um und ordnete meine Parfums nebeneinander auf meiner komode.
"Wie du wünschst." Sagte Eun Bi und verließ mein Zimmer.
Nachdem ich hörte wie sie die Treppe runterhing, schluckte ich.
Das meinte ich.
Seoul erinnert mich wieder an alles. An alles und jeden.
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A MELODY RIGHT IN MY HEART
Fanfiction[COMPLETED] Jeon Jungkook trifft auf ein Mädchen, welches seit klein auf durch schwere Zeiten ging. Sie hat alles - Ruhm, Ansehen und Talent. Doch was sie nicht hat - sind die wirklichen Sachen die man zum glücklich sein braucht. Beide treffen sich...