Kapitel 16

53 2 2
                                    

"Du riechst gut."

"Das ist auch dein Duschgel du Idiot."

"Darum ja."

"Geht's auch noch eingebildeter?"

"Elisa hat gerade angerufen."

Sammy reicht mir mein Handy.

"Ruf lieber zurück."

Ich wähle Elisas Nummer und sie nimmt schon nach dem ersten Klingeln ab.

"Mensch Mia. Wo bist du?"

"Mach dir keine Sorgen. Ich hab einfach meine Ruhe gebraucht und bin ein bisschen Spazieren gegangen."

"Wo bist du? Dann komme ich auch."

"Nein Elisa. Ich brauch wirklich mal meine Ruhe."

"Wenn du meinst. Bye."

Und schon hat sie aufgelegt.

"Ich glaube die ist sauer."

"Ja, das ist sie."

"Frage."

Ich setze mich auf Sammys Bett.

"Warum hast du mich heute Nacht eigentlich nicht in mein eigenes Bett getragen?"

Sammy zieht mich zu sich heran.

"Die halbe Schule war noch wach. Da kommt es ein bisschen seltsam rüber, wenn ein Lehrer eine Schülerin durch die Schule trägt."

Ich seufze.

"Tut dein Fuß noch weh?"

"Geht schon. Ich glaube ich sollte mal zurück, bevor sich Elisa noch umbringt."

Sammy zieht mich noch näher an sich heran.

"Wie viel Uhr ist eigentlich?"

"Ähm."

Er dreht sich um.

"Kurz nach elf Uhr."

Ich versuche aufzustehen, aber Sammy hält mich fest.

"Sammy. Bitte."

"Wenn du mich küsst darfst du gehen."

Ich gebe ihm schnell einen flüchtigen Kuss auf die Wange und schaue ihn herausfordern an.

"Warum müssen Frauen nur immer so kompliziert sein?"

"Ey. Ich bin nicht kompliziert."

"Doch bist du!"

"Nein!"

"Doch!"

"Nein!"

"Doch!"

Sammy beginnt mich zu kitzeln.

"Das ist unfair."

Zwei Minuten später liege ich schwer atment neben Sammy und sein Gesicht nähert sich langsam meinem.

Da klingelt plötzlich mein Handy.
Ein Blick auf das Display verrät mir dass es Lukas ist.

Sammy gibt mir wieder mein Handy.

"Ja?"

"Mia? Ist alles in Ordnung?"

"Ja?"

"Warum warst du gestern Abend einfach weg. Ich bin nur kurz gegangen."

"Mir war schlecht."

Lukas schweigt.

"Was war eigentlich in meinem Trinken?"

"Ähm. Eigentlich nur ein bisschen Wodka mit Orangensaft."

"Ein bisschen?"

"Okay. Vielleicht war es auch mehr Wodka, als Orangensaft. Hast du später noch Zeit?"

"Nein. Mir geht's nicht so gut."

"Okay. Sorry. Bye."

Ich lege auf.

"Läuft da was zwischen euch? Lukas steht auf dich."

"Aber ich nicht auf ihn."

Ich gähne.

"Du Sammy. Ich muss jetzt wirklich zurück."

"Dir ist schon bewusst dass du nur Unterwäsche trägst?"

"Fuck."

Sammy steht auf, geht zu seinem Schrank und wirft mir einen blauen Pullover zu.

"Das ist für mich ein Nachthemd?"

"Es gibt gleich Mittagessen. Da triffst du dann sowieso niemanden auf den Fluren."

"Ja dann."

Ich streife mir Sammys Pullover über.
Bequem ist er, nur wie schon erwartet sieht er an meinem Körper aus, wie ein Nachthemd.

Ich stelle mich auf die Zehspitzen und gebe Sammy einen Kuss, dann verlasse ich das Zimmer und laufe so schnell wie möglich die Flure zu meinem Zimmer entlang.
Um den Speisesaal, aus dem ich schon Geschirr klappern höre, mache ich einen großen Bogen.

Bis ich in meinem Zimmer angekommen bin schaffe ich es wirklich niemanden zu begegnen. Alice ist zum Glück auch nicht da.

Schnell ziehe ich mir eine normale Jogginghose und einen Pullover an.

Sammys Pullover lege ich zu seiner Sweatshirtjacke in ein extra Fach im Schrank.
Also stimmt wohl der Mythos, dass Mädchen immer die Klamotten von Jungs abziehen.

Hunger habe ich keinen und ich muss mir sowieso noch eine glaubhafte Story für Elisa überlegen.

Es klopft an der Tür.

"Ja?"

Elisa kommt rein und setzt sich auf mein Bett.

"Ich hab mir solche Sorgen gemacht."

"Ich habe nur mal meine Ruhe gebraucht."

"Mia? Alles in Ordnung mit dir?"

"Ja? Warum nicht?"

"Du warst gestern einfach so weg. Ich hab mir Sorgen gemacht und habe Lukas nach dir gefragt. Der wusste auch nicht wo du bist und irgendwann hat der mir erzählt dass du ziemlich viel Alkohol getrunken hast."

Ich schweige.

"Ist wirklich alles in Ordnung?"

"Ja. Mir geht's gut."

Das stimmt zwar nicht, aber ich habe im Moment wirklich keine Lust auf lange Diskussionen. Und langsam lassen die Kopfschmerztabletten von Sammy nach und die Kopfschmerzen kommen zurück.

"Mia. Ich muss langsam wieder gehen."

Ich nicke.

"Sollen wir heute Abend zusammen zum Essen runterlaufen? Ich glaube Lukas will sowieso mit dir reden."

"Glaubst du?"

"Hat er mir gesagt."

"Wenn er meint."

"Mia? Bitte."

"Okay, ist ja gut. Bin gerade nur nicht in der richtigen Stimmung mich auf ein Gespräch heute Abend zu freuen mit jemandem, der mir was weiß ich wie viel Alkohol in mein Trinken gemischt hat."

"Bitte Mia."

"Von mir aus."

"Ich glaub ihm tut's auch leid. Bye."

Und schon schließt sich die Tür hinter Elisa wieder.

{762 Wörter}

Forbidden LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt