Forbidden Love

Kapitel 43

Die nächste Woche verläuft normal. Mir geht es wieder besser und Sammy sehe ich nur selten.

Eine Woche später klopft es mitten in der zweiten Schulstunde an der Klassenzimmertür. Sammy steht in der Tür und sein Blick schweift suchend über die Klasse, bis er mich erblickt. Ich kann seinen Gesichtsausdruck nicht deuten aber er sieht erschrocken aus.

"Entschuldigung. Kann ich Mia kurz ausleihen?"

Er bekommt ein überraschtes Kopfnicken von Frau Zenkert zur Antwort. Elisa schaut mich verwirrt an.

Langsam stehe ich auf und laufe auf ihn zu. Ich kann seine Miene nicht deuten. Hinter mir verschließt er wieder die Klassenzimmertür.

"Was ist los?"

"Mia..."

Sammy bricht ab. Ich schaue ihn abwartend an. Wir laufen einige Meter den Flur entlang.

"Deine Eltern..."

Wieder bricht er ab.

"Was ist mit ihnen?"

Sammy bleibt stehen und schaut mich an. Allein anhand von seinem Blick sehe ich dass etwas nicht in Ordnung ist.

"Sie hatten einen Unfall."

"Was für einen Unfall? Wie geht es ihnen?"

"Ein Autounfall. Sie sind beide..."

Wieder macht er eine Pause.

"Sie sind beide tot. Deine Mutter ist sofort gestorben, dein Vater auf dem Weg ins Krankenhaus."

Mir wird heiß und kalt abwechselnd. Ich taumle. Mir ist schwindelig. Sammy fängt mich gerade noch auf bevor ich stürzen kann. Ich rutsche an der Wand hinunter auf den Boden. Sammy setzt sich neben mich. Ich spüre wie er meine Hand hält, den Rest blende ich aus. Ich kann nur stumm vor mich hin starren. Ich kann nicht einmal weinen, es geht einfach nicht.

Ich weiß nicht wie lange ich so da sitze. Irgendwann steht Sammy auf, hilft mir hoch und ich falle ihm um den Hals. Ich will ihn gar nicht mehr los lassen. Er ist einer der wenigen Menschen, die ich jetzt noch habe. Und er ist soeben zu dem wichtigsten Menschen in meinem Leben geworden.

Mir ist immernoch elend zumute. Sammy läuft langsam, während ich neben ihm her laufe. Ich weiß nicht wohin Sammy läuft. Ich kann keinen klaren Gedanken fassen. Wir laufen irgendwelche Flure entlang.

Sammy schließt eine Zimmertür auf, dahinter erkenne ich seine kleine Wohnung.
Ich setze mich auf sein Bett, er setzt sich neben mich.

"Es war gestern Abend. Deine Eltern wollten von irgendeinem Termin zurück ins Hotel. Auf der Straße hat ein Fahrer die Kontrolle über seinen Wagen verloren und ist in das Auto, mit dem deine Eltern unterwegs waren, gerast. Er ist auch sofort am Unfallort gestorben."

Ich kann nur stumm nicken. Sammy nimmt mich wieder in den Arm.

"Am Donnerstag ist die Beerdigung. Willst du mit mir nach London fliegen? Wir würden schon am Dienstagabend losfliegen und dann drei Nächte in irgendeinem Hotel verbringen. Also schon morgen Abend. Die Schulleitung ist gerade dabei alles zu organisieren."

"Ja."

Das ist das einzige Wort, das ich über die Lippen bringen.

"Wie wär's wenn du die nächste Nacht einfach hier schläfst?"

Ich nicke nur. Mein leerer Blick gilt immernoch der Bettdecke.

"Komm, dann holen wir schnell deine Sachen."

Sammy gibt mir einen Kuss auf die Stirn, dann steht er auf und wir laufen nebeneinander bis zu meinem Zimmer.
Ich hole aus meinem Schrank ein paar Klamotten und meine Zahnputzsachen. Sammy nimmt mir die Sachen ab und trägt sie wieder zurück zu seinem Zimmer.

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