Mein Wecker klingelt. Sieben Uhr. Um Viertel nach acht Uhr fängt der Unterricht an.
Ich drücke auf Snooze. Jetzt müsste der Wecker erst wieder in zehn Minuten klingeln.
Alice schläft noch. Kein Wunder wenn sie erst um kurz vor vier Uhr ins Zimmer kommt.Ich kann mich gar nicht mehr daran erinnern ins Bett gegangen zu sein, geschweige denn von dem Steg aufgestanden zu sein.
Aber irgendwie war ich wohl wieder ins Zimmer gekommen.Ich stehe auf und gehe ins Badezimmer. Dort kämme ich mir meine Haare und binde sie zu einem Pferdeschwanz zusammen, schließlich wasche ich noch mein Gesicht. Ich ziehe mir ein Paar Socken an und mein weißes Top tausche ich mit einem grauen T-Shirt, dann laufe ich die Treppen runter zum Speisesaal.
Elisa winkt mich an einen Tisch, an dem noch ein Platz frei ist. An dem Tisch sitzen bereits schon Nele und Lina.
Mein Tablett belade ich wieder mit einem Croissant mit Nutella, Pfannkuchen und Orangensaft. Die Kartoffelecken lasse ich um diese Uhrzeit lieber weg.
Ich bin es allgemein nicht gewohnt früh morgens etwas zu essen. In London habe ich immer erst in den Pausen in der Schule gefrühstückt.Als wir fertig sind verabreden wir uns für kurz nach acht Uhr vor dem Schulgebäude.
Ich gehe auf mein Zimmer und ziehe meine Schuluniform an. Als ich vor dem Spiegel stehe erkenne ich mich kaum wieder.
Die Farben dunkelblau und schwarz sind in Ordnung, allerdings zerstört das Wappen des Internats, ein weißer Adler, der auf die Bluse und auf den Rock aufgestickt ist, alles.
Wenigstens bekommt man keine Schultasche vorgeschrieben.Als ich um acht auf das Schulgebäude zu laufe wartet Elisa schon davor. In das Gebäude strömen jede Menge Mädchen und Jungen.
"Endlich. Wir können gleich am Schwarzen Brett schauen wo unser Klassenzimmer ist und wen wir als Klassenlehrer oder Klassenlehrerin haben."
Zusammen betreten wir das Gebäude. Wie auch im Wohngebäude ist alles hier modern eingerichtet.
Elisa läuft zielstrebig vor mir her auf einen Haufen von Schülern zu. Sie drängt sich durch die Menge, während ich wenige Meter entfernt warte.
Ich kenne sowieso keine Lehrer beim Namen, bis auf Sammy und den Direktor Herrn Steiner.
Bei dem Gedanken an Sammy muss ich sofort wieder an heute Nacht denken.
Wie war ich zurück in mein Zimmer gekommen? Ich kann mich nur noch daran erinnern dass ich auf dem Holzsteg lag und in den Himmel geschaut habe.Elisa kommt auf mich zu. Sie sieht nicht sonderlich begeistert aus.
"Frau Zenkert ist unsere Klassenlehrerin. Wie sollen wir das nur überleben."
"Arg schlimm?"
"Ja, wir hatten sie schon letztes Schuljahr in Mathe. Unser Klassenzimmer ist gleich hier im Erdgeschoss, Zimmer Nummer 023."
Wieder läuft Elisa voraus und ich laufe ihr hinterher bis zu unserem Klassenzimmer.
Unser Klassenzimmer ist groß, hat einen Spiegel, ein Waschbecken und an der Wand befinden sich Regale. Eigentlich sieht es aus wie ein normales Klassenzimmer in durchschnittlichen Schulen. Die Tische sind in mehreren Reihen vor dem Whiteboard aufgestellt und ganz vorne steht das Pult. Hinten in der Ecke des Klassenzimmers steht noch ein Schrank und an der Wand von der Tür ist eine riesige Pinnwand. An meiner alten Schule hatten wir einen alten Computer und Beamer im Klassenzimmer, hier scheint beides nagelneu zu sein.
Elisa und ich suchen uns einen Platz an der Festerbank aus. Neben uns setzen sich noch Nele und Lina.
Nach und nach füllt sich das Klassenzimmer.
Um Viertel nach acht sitzt bereits jeder auf seinem Platz und die Tür öffnet sich.
Eine große dünne Frau mit schwarzen schulterlangen Haaren tritt ein, ich schätze sie auf etwa 45 Jahre. Das muss also Frau Zenkert sein.
Sie legt ihre Ledertasche auf dem Pult ab und mustert uns mit einem abschätzigen Blick."Wie ihr sicherlich wisst bin ich Frau Zenkert, eure neue Klassenlehrerin."
Die ganze Klasse erhebt sich.
"Guten Morgen Frau Zenkert."
"Ich erwarte dieses Schuljahr viel von euch, also strengt euch bitte an."
Die Klasse stöhnt auf.
Dann beginnt sie damit die Namensliste vor zu lesen.
Ich bin Nummer 14 in der Liste.
Insgesamt sind wir 25 Schülerinnen und Schüler in der Klasse. Es sind ungefähr gleich viele Mädchen, wie Jungen.Frau Zenkert schreibt den Stundenplan an die Tafel und wir schreiben ihn ab.
Immerhin haben wir nur einmal Mittagschule, donnerstags.
Sammy haben wir auch nirgends, aber ich glaube mir wäre es bei ihm im Unterricht auch schwer gefallen mich zu konzentrieren.In London war ich auf einer Ganztagsschule, da meine Eltern beide Vollzeit arbeiten und immer erst abends nach Hause kommen.
So war ich also immer schon fertig mit den Hausaufgaben, bevor ich nach Hause gekommen bin.Frau Zenkert teilt uns noch eine Liste mit den Unterrichtsmaterialien in allen Fächern aus, da laut ihr ab morgen der reguläre Unterricht beginnt.
Der Vormittag vergeht im Flug, da wir schon um elf Uhr aus haben.
Nach Unterrichtsschluss ziehe ich mir sofort meinen blauen Jumpsuit anZum Mittagessen gibt es Tortellini.
Elisa und ich machen aus gleich heute Mittag zusammen in die Stadt zu fahren und Hefte, Ordner und so weiter für den Unterricht zu besorgen.Das Internat ist etwa 500 Meter von der nächsten Bushaltestelle entfernt.
Während wir laufen fährt immer wieder ein schwarzer Sportwagen an uns vorbei. Die Scheiben sind verspiegelt, sodass ich nicht erkennen kann wer in dem Auto sitzt.
Während wir noch zehn Minuten auf den Bus warten müssen parkt das Auto etwa 20 Meter von uns entfernt auf einem Parkplatz.Als der Bus kommt bezahlen wir und setzen uns dann in den hinteren Teil.
Während der Fahrt schaue ich aus dem Fenster und mir fällt auf dass der schwarze Sportwagen hinter dem Bus fährt.
Elisa hat davon scheinbar nichts bemerkt.Wir unterhalten uns die ganze Fahrt lang bis wir etwa nach 15 Minuten ankommen.
Beim Aussteigen ist der Sportwagen nicht mehr zu sehen.
Elisa läuft zielstrebig auf ein Geschäft zu.
Dort finden wir alle Schulsachen, die wir gesucht haben. Mit einer Tüte voller Hefte, Ordner, Tintenpatronen, ein paar Stiften und einem neuen Zirkel verlassen wir den Laden.
So sitzen wir also 30 Minuten später in einer Eisdiele und genießen unseren Eisbecher.Als wir abends wieder von der Bushaltestelle aus zurück zum Internat laufen steht der schwarze Sportwagen etwa 100 Meter von der Auffahrt entfernt.
Ich ignoriere ihn einfach und Elisa und ich laufen an dem Wagen vorbei auf das Internat zu.Nach dem Abendessen beschließen wir noch in das Hallenbad des Internats zu gehen.
Bis Elisa es erwähnt hatte wusste ich nicht einmal, dass das Internat überhaupt ein Hallenbad hat.Schnell ziehen wir uns unsere Bikinis an und laufen dann in Handtücher gewickelt in den Keller.
Das Hallenbad ist für einen Pool in einem Keller verhältnismäßig groß.
Es gibt ein Becken mit vier Startblöcken, pro Bahn einen.
Der Raum hat nur kleine Fenster und alles ist mit Mosaiken verziert.Wir sind die einzigen. Bei dem guten Wetter sitzen die meisten auf Decken im Garten.
Unsere Handtücher hängen wir an Haken gleich neben der Tür.Nachdem wir ein paar Bahnen um die Wette geschwommen sind, und Köpfer von den Startblöcken erfolgreich geübt haben, trocknen wir uns wieder ab und gehen zurück in unsere Zimmer.
Vom Schwimmen bin ich so erschöpft, dass ich sofort einschlafen, als ich mich auf mein Bett fallen lasse.
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Forbidden Love
Teen FictionIch, Mia wechsle auf ein Internat nach Deutschland, da meine Eltern für ein Jahr auf Geschäftsreise gehen. Ursprünglich komme ich aus England. Jedoch ist hier nichts so, wie ich es mir vorgestellt habe, ich verliebe mich das erste Mal, und dann auch...