Kapitel 11

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Ich öffne ein Auge um auf meinen Wecker zu schauen. Es ist genau acht Uhr. Ich habe verschlafen.

"Scheiße."

Während ich vor mich hin fluche schlüpfe ich schnell in meine Schuluniform. Als ich die Bluse etwas zu hektisch und mit etwas Gewalt zuknöpfe reiße ich ausversehen einen der Knöpfe ab.
Immer noch fluchend lege ich ihn schnell auf mein Nachtkästchen und hoffe einfach dass niemandem auffällt dass an meiner Bluse ein Knopf fehlt, und dann auch noch der oberste.

Das Zähne putzen muss dann heute wohl ausfallen und das Frühstück auch.

Mittlerweile ist es fünf Minuten nach acht Uhr und ich stürme die Treppen hinunter mit meiner Schultasche in der Hand.
Auf einer der letzten Stufen stolpere ich über eine Schlaufe an meinem Schulranzen und komme ins Straucheln, doch zwei starke Hände umfassen meine Hüfte und bewahren mich davor zu fallen.

Als ich mich erschrocken umdrehe entdecke ich Sammy.

"Na, du bist wohl etwas spät dran?"

"Verschlafen."

Mit diesen Worten stürme ich weiter in das Schulgebäude und finde mein Klassenzimmer leer auf.
Ein Blick auf den Stundenplan verrät mir, dass ich seit zwei Minuten im Biologiesaal sein sollte.
Also sprinte ich die Treppen hoch und komme schwer schnaufend vor einer Tür an.
Der Belegungsplan neben der Tür bestätigt mir, dass ich jetzt hier Unterricht habe.

Zaghaft klopfe ich an und eine Männerstimme ertönt von innen.

"Herein."

Ich öffne die Tür und sehe einen etwa 30 Jahre alten Mann hinter dem Pult stehen. Er hat kurze braune Haare, ist groß und muskulös. Wahrscheinlich unterrichtet er auch Sport.

"Entschuldigung. Verschlafen."

"Da drück ich dann mal ein Auge zu."

Erleichtert lasse ich meinen Blick durch die Klasse schweifen und entdecke Elisa, die mir einen Platz frei hält.
Schnell lasse ich mich möglichst unauffällig auf den Platz neben ihr fallen und packe mein Mäppchen und einen Block aus meiner Schultasche aus.

Während der Stunde erfahre ich, dass der Lehrer Herr Schöfer heißt und sein erstes Jahr am Internat als Lehrer hat.

Nach der Stunde laufen Elisa und ich nebeneinander die Treppen hinunter ins Klassenzimmer, dort haben wir jetzt eine Doppelstunde Deutsch.

Frau Stelzer, ist cirka 35 Jahre alt und hat lange braune Haare. Sie ist etwas dicker, aber scheint eigentlich ganz nett zu sein.

Während dem Deutschunterricht, in dem uns Frau Stelzer den Lehrplan für dieses Schuljahr vorstellt, meldet sich mein Magen immer wieder zu Wort und macht mir unmissverständlich klar, dass er etwas zum Essen verlangt.

In der großen Pause hole ich mir dann endlich etwas zum Essen.
Nachdem mein Magen zufrieden ist spiele ich noch ein paar Duelle Tischtennis mit Elisa, dann klingelt es und auf mich wartet eine Stunde Gemeinschaftskunde und danach noch eine Stunde Französisch.

In Gemeinschaftskunde haben wir Herrn Schmidt, ein etwa 65 jähriger Mann, der vermutlich bald in Rente gehen wird. Er hat kurze graue Haare, ist klein und dick.
In einer Schulstunde macht er uns klar, dass er nicht zum Spaß hier ist und es unser eigenes Problem ist wenn wir bei ihm im Unterricht nicht aufpassen.

Frau Dietrich, unsere Französischlehrerin, hingegen scheint das genaue Gegenteil von Herrn Schmidt zu sein.
Sie ist nicht älter als 35, hat schulterlange braune Haare und ist klein.
Sie wirkt nett und kann auch gut erklären. Trotzdem wird sie wohl nicht dazu beitragen können, dass ich eines Tages das Fach Französisch mögen werde.

Als Elisa und ich das Schulhaus verlassen wollen fällt uns die Liste der AG's am schwarzen Brett auf.
Es gibt alle möglichen AG's, von Segeln und Hockey, bis Kochen und Nähen.
Sofort finde ich den Zettel mit der Turn-AG und schreibe meinen Namen hinein. Sie findet immer dienstags statt. Elisa trägt sich ebenfalls ein, aber sie schreibt ihren Namen auch noch auf eine Liste für die Schülerzeitung, die montags statt findet.

Nach dem Mittagessen mache ich mich daran meinen Knopf wieder an meine Bluse der Schuluniform zu nähen.
Von Elisa weiß ich, dass es an der Schule einen Raum mit Nähmaschinen und sämtlichen Nähutensilien gibt.
Ich habe den Fachraum im Schulgebäude schnell gefunden und klopfe sicherheitshalber an, in der Hoffnung nicht sämtliche Lehrer nach einem Schlüssel anbetteln zu müssen.

Zu meiner Überraschung antwortet jemand.

"Herein."

Schnell erkläre ich einer kleinen Lehrerin mit blonden langen Haaren, dass ich einen schwarzen Faden und eine Nadel brauche.

Zwei Minuten später verlasse ich wieder zufrieden das Zimmer.

Während ich meine nicht allzu guten Nähfähigkeiten an dem Knopf auslasse denke ich über Sammy nach.
Wie war ich vorletzte Nacht wieder in mein Zimmer gekommen?
Ob er wohl heute Nacht auch wieder am Steg gesessen hatte?

Nach etwa zehn Minuten lasse ich die Nadel sinken und betrachte mein Werk.
Eigentlich bin ich ganz zufrieden. Es fällt zwar auf dass der Knopf anderst angenäht ist, als die anderen, aber egal.

Ich bringe die Nadel und den Faden wieder zurück und mache mich dann daran meine Hefte und Ordner zu beschriften.

Bis zum Abendessen beschäftige ich mich noch mit unregelmäßigen französischen Verben, schließlich klappe ich mein Buch zu und laufe die Treppen hinunter zum Speisesaal.

Elisa winkt mich an einen Tisch am Fenster.
Es gibt Nudelauflauf. Nach dem Essen fragen wir uns noch gegenseitig Vokabeln ab.
Um 20:15 Uhr kommen die Simpsons im Fernseher und wir schauen bis 23 Uhr auf Elisas Bett fernsehen.

Als ich in mein Zimmer komme schläft Alice schon
Bis ich geduscht habe und meine Zähne geputzt habe ist es halb zwölf.
Bevor ich einschlafe  stelle ich noch meinen Wecker um nicht wieder zu verschlafen.

{907 Wörter}

Forbidden LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt