Kapitel 4

89 2 0
                                    

Nach zwei Stunden erreichen wir das Internat und fahren die lange Auffahrt hinauf.
Als ich aus dem Auto aussteige betrachte ich das Internat zum ersten Mal richtig.
Die Bilder auf der Homepage des Internats sehen nicht einmal annähernd so gut aus wie das Internat wirklich aussieht.
Das Internat unterteilt sich in zwei Häuser. Das Wohnhaus und das Schulgebäude.

Über der riesigen Eingangstür sticht mir sofort das Schild mit der Aufschrift "Internat Weißenschloss" ins Auge.
Wie der Name schon verrät ist das Internat komplett weiß gestrichen. Es hat unzählige Fenster und hat, wie ich an den Fenstern abzählen kann, acht Stockwerke.

Meine Eltern wollten mir nicht verraten wie hoch das Schulgeld ist, da das Internat eine Privatschule ist, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass es sonderlich billig ist.

Herr Poska läd meine Koffer aus dem Kofferraum aus und wir laufen zur Eingangstür. Mein Gepäck lassen wir noch vor der Tür stehen.
Innen schaue ich mich zuerst um. Wir stehen in einer modern eingerichteten Eingangshalle.
Mit dem Aufzug fahren wir in das achte Stockwerk und laufen einen langen weiß gestrichenen Flur entlang bis wir das Direktorat erreichen. An den Wänden hängen Gemälde, die nicht gerade billig aussehen.

Vor dem Direktorat lasse ich mich in einen gemütlichen Ledersessel fallen, während Herr Poska anklopt und den Raum betritt.
Ich höre Stimmen, dann wird auch schon wieder die Tür geöffnet und ich darf eintreten.

"Herzlich Wilkommen im Internat Weißenschloss Mia!"

Vor mir steht ein etwa 60 jähriger Mann und hält mir seine Hand hin. Er hat eine Glatze und einen weißen Bart, eine Brille und trägt einen Anzug mit Krawatte.

"Hallo."

Ich erwidere seine Begrüßung und schüttle seine Hand dann setze ich mich ihm gegenüber auf einen Stuhl.

"Mein Name ist Herr Steiner, ich bin hier der Direktor. Ich hoffe du lebst dich hier schnell ein. Mit deinen Eltern habe ich ausgemacht, dass dir deine Zimmernachbarin Alice hier alles zeigt."

"Zimmernachbarin?"

Meine Eltern haben mir nicht gesagt, dass ich mir mein Zimmer mit irgendjemanden teilen muss und ich bin davon ausgegangen, dass ich mein eigenes Zimmer haben werde.

"Ja. Hier teilen sich immer zwei Schülerinnen oder Schüler ein Zimmer."

Vielleicht war diese Alice ja ganz nett.

"Alice wartet bestimmt schon auf dich."

Der Direktor gibt mir zu verstehen dass ich aufstehen soll und hält mir die Tür auf. Wir verlassen das Direktorat und auf dem Ledersessel, auf dem ich vor fünf Minuten noch saß sitzt nun ein Mädchen.

Das muss also Alice sein.
Sie ist dünn, etwa 1,70 Meter groß, trägt ihre langen braunen Haare offen und blickt mich etwas genervt an.

"Hallo. Ich bin Mia."

"Alice."

Sie schaut mich kühl an.
Herr Steiner steht immer noch in der Tür.

"Alice wird dir jetzt das Internat zeigen."

Mit diesen Worten verschließt sich die Tür wieder hinter mir.

"Na dann komm mal."

Begeistert hört sich das aber nicht an.
Alice läuft vor mir den langen Gang entlang und ich muss mich beeilen um hinter ihr her zu kommen.
Die nächste halbe Stunde verbringt sie damit durch das Schulhaus zu hetzen und ab und an mit ihrer Hand nach rechts oder nach links zu zeigen und zu murmeln:

"Das ist der Speisesaal."
"Das ist die Cafeteria."
"Das ist der Gemeinschaftsraum."

Als wir gerade irgendwo im vierten Stockwerk sind begegnen uns drei Mädchen.
Sie begrüßen Alice überschwänglich und Alice stellt mich ihnen vor.

Forbidden LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt