"Lukas. Lass es. Ich weiß nicht was du von mir willst aber lass es einfach. Du machst mir Angst."
"Ich mache dir Angst. Ich?"
"Ja. Du."
Er geht noch einen Schritt vor, sodass er mir direkt gegenüber steht. Uns trennen nur noch wenige Zentimeter. Ich spüre seinen Atem an meiner Stirn.
"Lukas? Was willst du?"
"Dich."
"Du wiederholst dich!"
"Legst du es jetzt darauf an mich zu provozieren."
Das ist nicht der Lukas, mit dem ich Fußball gespielt habe und der mit mir auf seinen Armen im Schwimmbad ins Wasser gesprungen ist.
"Gehst du so mit allen Mädchen um, die nicht das machen, was du willst."
"Das weiß ich noch nicht. So viele gibt es da gar nicht."
Seine Stimme wird kühl und gefühllos.
"Du hast dich verändert."
Ich schaue auf den Boden.
"Du kennst mich einfach nur nicht."
"Will ich das überhaupt?"
Lukas legt seine Hände um meine Taillen.
Ich versuche es zu ignorieren."Wer will das nicht."
"Ich habe mich in dir wirklich getäuscht. Ich dachte du bist einfach nur ein netter Junge, den man gerne als Freund hat."
"Tja."
Ich versuche nach links auszuweichen.
Seine starken Arme sorgen dafür dass ich mich keinen Millimeter bewegen kann."Lass mich los!"
Zur Antwort verstärkt Lukas den Druck auf meine Taille mit seinen Händen.
"Lass mich."
"Warum sollte ich?"
"Lukas. Bitte."
"Mia. Nein."
"Und wie lange sollen wir hier noch rumstehen?"
"Bis du zur Vernunft gekommen bist."
"Du wartest also darauf dass ich mich dir an den Hals schmeiße, wie du es von jedem anderen Mädchen gewohnt bist?"
"Ganz genau."
"Von mir aus können wir hier auch die ganze Nacht stehen."
"Damit hab ich auch kein Problem."
"Lukas. Was soll das?"
"Das habe ich dir doch gerade gesagt."
"Was bringt das hier dir?"
"Ach Mia. Du willst es also einfach nicht verstehen?"
"Nein. Aber erklärs mir."
"Ich soll's dir erklären?"
"Ja."
"Dir ist bewusst dass du sowieso keine Chance gegen mich hast?"
"Ja. Also?"
"Du kannst dich überhaupt nicht wehren."
"Das ist wirklich schön für dich. Ich warte?"
Lukas drückt mein Kinn nach oben.
"Sieh mich wenigstens an wenn ich mit dir rede!"
Er hat einen herrschenden Unterton in seiner Stimme, dem ich mich nicht traue zu widersprechen.
Seine eine Hand umschließt fest meinen Rücken, als ob er sicher gehen will, dass ich nicht abhaue. Die andere Hand streicht meine Wange. Ich rühre mich nicht.
Sein Gesicht nähert sich meinem. Ich weiß genau was jetzt kommt aber ich versuche gar nicht erst zu protestieren, da es sowieso keinen Wert hätte.
Seine Lippen umschließen meine Lippen und ich lasse es über mich ergehen ohne mich aus seinem Griff zu winden, gegen den ich sowieso nicht ankommen würde.
Für einen Sechzehnjährigen küsst er nicht einmal schlecht. Sammy ist trotzdem um Welten besser.
"Und?"
"Da ist noch Luft nach oben."
Seine Augen funkeln mich wütend an.
"Warum machst du das?"
"Was? Dir zu sagen was ich denke?"
"Warum?"
"Meine eigene Meinung kannst du mir ja wohl nicht auch noch verbieten, oder?"
"Sei dir da mal nicht so sicher."
"Wenn du mich jetzt gehen lässt erzähle ich niemandem davon."
"Das wirst du auch so nicht."
"Warum?"
Ich bekomme keine Antwort. Stattdessen küsst er mich erneut. Dieses Mal energischer und länger. Seine Hände wandern auf meinem Körper auf und ab, aber ich stehe nur kraftlos vor ihm und wehre mich nicht. Ich lasse alles über mich ergehen.
"Das bist nicht du."
"Wer denn sonst?"
"Ich weiß es nicht. Lukas. Bitte."
"Nein!"
"Hast du vor die ganze Nacht an mir rumzumachen?"
"Vielleicht. Habe mich da noch nicht ganz entschieden."
"Sag mir dann halt Bescheid."
Ich gähne.
Seine Hände wandern unter mein T-Shirt.
Ich stöhne auf."Na? Tut das gut?"
"Nein. Du nervst."
Lukas presst sich noch enger an mich und ich habe langsam das Gefühl keine Luft mehr zu bekommen.
"Bitte."
"Nein!"
"Wie willst du verhindern dass ich das jemandem erzähle?"
"Mach dir darüber mal keine Gedanken."
Er tritt einen Schritt zurück um mich zu betrachten. Schnell winde ich mich aus seinem lockeren Griff, aber Lukas reagiert sofort und drückt mich eine Sekunde später wieder gegen die Wand.
"Sowas solltest du lieber lassen!"
Ich antworte nicht. Die Kirchturmuhr schlägt. Es ist elf Uhr.
"Lukas. Wir stehen hier jetzt schon über eine Stunde. Findest du nicht dass es langsam reicht?"
"Mia. Du erzählst keinem einzigen davon!"
"Warum sollte ich?"
"Das wirst du morgen schon noch sehen! Wenn auch nur einer davon erfährt wird es dir leid tun!"
Mit diesen Worten lässt Lukas mich los, dreht mir den Rücken zu und läuft weg.
Erschöpft lasse ich mich auf den Boden sinken und vergrabe meine Hände in meinem Gesicht. Ich kann nicht einmal weinen.Irgendwann stehe ich auf und laufe zum Eingang. Wenige Minuten später bin ich in meinem Zimmer, allein. Ich putze mir zehn Minuten lang die Zähne aber habe immernoch Lukas seinen Geschmack in meinem Mund. Fürs Duschen bin ich zu erschöpft, also lasse ich mich so ins Bett fallen.
Warum macht Lukas so etwas?
Wenige Minuten später bin ich in einen unruhigen Traum gefallen.{841 Wörter}
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Forbidden Love
Teen FictionIch, Mia wechsle auf ein Internat nach Deutschland, da meine Eltern für ein Jahr auf Geschäftsreise gehen. Ursprünglich komme ich aus England. Jedoch ist hier nichts so, wie ich es mir vorgestellt habe, ich verliebe mich das erste Mal, und dann auch...