Kapitel 33

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Wir laufen an Deck des Schiffes und meine Klasse trennt sich in mehrere Gruppen für die nächsten eineinviertel Stunden. Elisa, Tim, leider auch Lukas und ich bilden eine Gruppe.
Zuerst laufen wir auf dem Deck auf und ab, genießen den Geruch von Salzwasser und schauen zu wie sich die Industrie, die uns in Frankreich, Dünkirchen verabschiedet, immer weiter entfernt. Nach einiger Zeit wird uns jedoch kalt und wir beschließen nach Innen zu gehen, dort kaufe ich mir einen heißen Kakao und Kämpfe gegen die Müdikeit an.
Endlich, nach über einer Stunde können wir schon die ersten Lichter sehen, die uns ankündigen, dass wir schon bald in England sein werden. Nach etwa zehn weiteren Minuten kann ich auch schon die groben Umrisse Umriss der steilen Klippen erkennen, die uns in Dover empfangen. Wir machen uns zu viert wieder auf den Weg nach draußen und wenige Minuten später ist meine ganze Klasse vollständig versammelt. Zuletzt kommen auch noch Frau Zenkert und Herr Poska und wir beobachten wie die Fähre in den Hafen einfährt und schließlich komplett zum Stehen kommt.
Wir machen uns alle zusammen auf den Weg zu unserem Bus und fahren aus dem Bauch des Schiffes wieder über eine Rampe nach draußen. Nachdem wir den Stau bewältigt haben, der sich kurz nach der Ausfahrt aus Dover gebildet hat kommen wir wieder schnell voran mittlerweile ist es schon fünf Uhr morgens. Ich schließe meine Augen wieder und kann endlich meiner Müdigkeit nachgeben. Irgendwann werde ich wachgerüttelt. Elisa. Immerhin hat sie nicht wieder mit Lukas ihren Platz getauscht.

"Wir sind da. Mia."

Ich schaue aus dem Fenster und erkenne die Umgebung sofort. Nachdem ich vierzehn Jahre lang und London gelebt habe glaube ich behaupten zu können dass ich mich hier auskenne. Die nächsten Tage werden für mich hier wohl nicht sonderlich interessant werden, da ich alle möglichen Sehenswürdigkeiten schon in und auswenig kenne.

Ich gähne. Der Bus fährt noch um einige Ecken, dann bleibt er auf einem Parkplatz stehen. Alle im Bus applaudieren für den Busfahrer. Wir steigen aus und einige Autos erwarten uns schon. Nachdem wir unser Gepäck aus dem Bus geholt haben stehen Nele, Lina, Elisa und ich in einer Gruppe zusammen. Frau Zenkert kommt auf uns mit einer etwa vierzigjährigen Frau zugelaufen.

"Darf ich vorstellen. Das ist eure Gastmutter Frau Evans für die nächsten Tage. Den ganzen heutigen Tag habt ihr frei und morgen treffen wir uns wieder hier um genau acht Uhr."

Mit diesen Worten entfernt sich Frau Zenkert wieder. Frau Evans gibt jeder von uns die Hand und wir sagen unsere Namen. Sie zeigt in Richtung mehrerer Autos und deutet uns an dass wir ihr folgen sollen. Zielstrebig geht sie auf eines der Autos zu, ein schon etwas älterer blauer Ford. Wir packen unsere Koffer in den Kofferraum und setzen uns. Lina sitzt vorne, Nele, Elisa und ich teilen uns die Rückbank.
Wir fahren 25 Minuten bis wir in einer Stadt namens Acton ankommen. Ich habe Mum und Dad mehrmals über Acton reden hören aber nie wirklich zugehört.

Das Haus ist aus Ziegelsteinen gebaut und mit Efeu bewachsen. Es hat zahlreiche kleine Fenster und ein spitzes Dach.

Wir holen unsere Koffer aus dem Kofferraum und betreten das Haus.

Von Innen sieht es sehr gemütlich aus.
Im Erdgeschoss gibt es mehrere Räume, darunter ein Wohnzimmer, ein Esszimmer und eine Küche, die man sofort beim Betreten des Hauses sieht.

Ein Mann und ein etwa sechzehnjähriger Junge kommt auf uns zu.
Der Junge stellt sich als Joshua vor und der Mann, vermutlich der Ehemann von Megan, wie sie sich vorstellt, als Thomas.

Joshua ist groß, hat blonde Locken und sieht eigentlich ganz nett aus.

Er hilft uns dabei unsere Koffer ein Stockwerk höher, in ein Zimmer mit zwei Hochbetten und einem kleinen Fernseher, zu tragen.

Unser Zimmer hat einen roten Teppichboden, eine orangene Tapete und ein großes Dachfenster.

Da wir keinen Schrank haben, in den wir unsere Klamotten räumen können, müssen wir diese Woche wohl aus unseren Koffern leben.

Nachdem wir unsere Koffer abgestellt haben gibt uns Joshua eine kleine Führung im ersten Stock.

Gleich neben unserem Zimmer ist das Badezimmer, nicht besonders groß, aber es hat eine Dusche, eine Toilette und Waschbecken.
Joshua erklärt uns dass es unser eigenes Badezimmer ist und er, sein Bruder und seine Eltern ein eigenes haben.
Sonst gibt es im ersten Stock nur noch drei Schlafzimmer, jeweils eins für Joshua, seinen Bruder und seine Eltern.

Wir gehen wieder zurück auf unser Zimmer und erst jetzt fällt uns ein Zettel auf, der an der Innenseite der Tür hängt, unser WLAN-Passwort.
Schnell loggen wir uns ein und checken unsere Nachrichten. Danach machen wir aus wer wo schläft. Elisa und ich schlafen oben während Nele und Lina unten schlafen. Mittlerweile ist es schon nach Zehn, trotz der einstündigen Zeitverschiebung, und ich bin todmüde. Heute Nacht habe ich nur ein paar Stunden geschlafen. Kaum habe ich mich auf mein Bett gelegt bin ich auch schon eingeschlafen.

{820 Wörter}

Also damit das niemand falsch versteht: ich schreibe alles auf Deutsch, also auch was zum Beispiel Joshua oder auch jeder andere, der eigentlich Englisch spricht, sagt.
Nicht dass jemand denkt ich hätte vergessen dass man in England normalerweise Englisch spricht. :)

Forbidden LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt