Kapitel 14

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Nach dem Abendessen laufen Elisa und ich gemeinsam in den Garten.
Jetzt, im Dunkeln sieht der Garten wunderschön aus mit den ganzen Lichtern überall in den Bäumen.
Im ganzen Park verteilt liegen auf dem Boden Picknickdecken und in einem Teil des riesigen Gartens kann man sich einfach aus Getränkekisten etwas zu trinken nehmen oder sich eine Schüssel mit Chips, Erdnüssen, Nachos und so weiter holen.

Ich stelle einfach die Chipspackungen, die Elisa und ich gekauft haben mit dazu.

Als ich mich wieder umdrehe redet Elisa schon mit Tim und Lukas kommt langsam schlendernd auf mich zu. Seine Hände stecken locker in seinen Hosentaschen.

"Hey."

"Hey."

"Willst du mit auf irgendeine Decke sitzen, oder lieber bei Elisa bleiben?"

"Klar. Elisa ist sowieso mit Tim beschäftigt."

Lukas zwinkert mir zu.

"Also wie wär's mit da hinten?"

Lukas deutet in eine vage Richtung und ich laufe ihm einfach hinterher.
Wir setzten uns auf eine Picknickdecke, die in einem ruhigen Teil des Gartens liegt und von Bäumen nur so umzingelt ist.
Vermutlich hat es Lukas darauf abgesehen mit mir alleine zu sein.

"Und? Was sind so deine Hobbys?"

"Ich turne gerne. Lass mich raten. Du spielst Fußball?"

"Ja. Woher weißt du das?"

"Kann ich mir denken."

"Willst du mir helfen. Herr Nagel will mit uns in ein paar Wochen Turnnoten machen und ich kann absolut gar nichts. Ich verstehe sowieso nicht, wieso Jungen turnen können müssen. Wir sollten lieber Noten im Fußball, Handball oder Basketball machen."

Er hat also Sammy in Sport?

"Was kannst du denn schon?"

"Ähm. Eine Rolle vorwärts."

Er schaut mich verlegen an.

"Aber die sieht ganz gut aus."

Er steht gespielt stolz auf und macht auf unserer Picknickdecke eine Vorwärtsrolle.
Ebenso gespielt stolz gebe ich ihm einen Applaus.

"Wie sieht's mit einer Flugrolle aus?"

"Ist das nicht die Rolle vorwärts, bei der man nach vorne abspringt."

"Ja."

Lukas legt eine beinahe gerade Flugrolle hin.

"Gut. Rad?"

"Also wenn du nicht erschlagen werden möchtest solltest du lieber Abstand nehmen."

Nachdem ich zwei Meter entfernt von Lukas stehe versucht er ein Rad, das sicherlich kein Außenstehender als Rad erkannt hätte.

Eine halbe Stunde und viele Erklärungen später sieht sein Rad einigermaßen akzeptabel aus.

"So, das reicht für heute."

Lukas lässt sich erschöpft wieder zurück auf die Decke fallen. Ich setze mich neben ihn.

"Möchtest du etwas zum Trinken?"

"Was habt ihr denn alles gekauft?"

"Von Fanta und Cola bis Wein, Schnaps, Bier und Wodka alles."

"Ich lasse mich mal überraschen."

"Darf es auch Alkohol sein?"

"Ja. Ich sollte danach aber noch gerade aus laufen können."

Lukas steht auf und geht in Richtung Getränkestand davon.

Nach etwa fünf Minuten kommt er mit zwei Gläsern zurück.

"Was ist das?"

"Wodka mit Orangensaft."

"Ich gehe mal davon aus, dass du hoffentlich mehr Orangensaft, als Wodka benutzt hast."

Lukas zögert eine Sekunde.

"Ähm. Ja."

Ich nehme einen Schluck aus dem Glas. Nach Orangensaft schmeckt das kaum noch, aber ich werde es wohl überleben.

Ehe ich mich versehe habe ich schon das ganze Glas leergetrunken. Außer dass mir ein bisschen schwindelig wird ist alles in Ordnung.

Wie es Sammy und ich schon oft gemacht haben lehnen Lukas und ich uns einfach nur zurück und schauen in die Sterne.

Ich muss wohl kurz eingeschlafen sein, denn als ich wieder aufwache liegt neben mir niemand mehr und die Stimmen, die ich höre kommen mir alle so weit weg vor.
Als ich mich aufsetze dreht sich alles um mich.

Eine Gestalt kommt auf mich zugelaufen.
Das muss dann wohl Lukas sein.

"Mia?"

Die Stimme hört sich aber nicht nach Lukas an.

"Jaaa?"

Sie klingt eher wie Sammys Stimme.

"Sammy?"

Was ist denn mit meiner Stimme los?

"Mia? Hast du was getrunken?"

"Nein. Oder doooch, aber nur gaaanz wenig."

"Hört sich aber anderst an."

Am besten sage ich einfach gar nichts.

"Kannst du aufstehen?"

"Klaaar."

Ich versuche irgendwie auf die Beine zu kommen, aber alles um mich herum dreht sich und ich taumle und falle nach Hinten.

Sammy fängt mich auf und ich laufe ein paar Meter auf ihn gestützt.

"Geht das so?"

Ich nicke.

"Mir ist schlecht."

Sammy bückt sich und nimmt den letzten Schluck aus meinem Glas. Er verzieht das Gesicht.

"Das ist doch Wodka pur?"

Ich zucke nur die Schultern.

"Und du hast das ganze Glas leer getrunken?"

Ich nicke nur.

"Respekt. Das sind locker 0,3 Liter. Normalerweise müsstest du schon längst kotzend an einem Busch sitzen."

Langsam setze ich einen Fuß vor den anderen, wobei ich sowieso mein ganzes Gewicht auf Sammy abstütze.

"Sorry Mia. Aber das dauert definitiv zu lange. Es wäre nicht so praktisch für mich wenn mich ein anderer Lehrer zusammen mit dir hier sehen würde."

Ohne einen weiteren Kommentar hält mich Sammy wieder in seinen Armen und trägt mich durch den Garten. Mittlerweile ist er das immerhin schon gewohnt.
Mit schnellen Schritten durchquert er den Park und betritt durch einen Hintereingang das Schulgebäude.

Wenige Minuten später legt mich Sammy auf ein Bett und gibt mir einen Kuss auf die Stirn.

"Ich liebe diiich."

"Schlaf gut Mia."

{835 Wörter}

Forbidden LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt