Kapitel 32

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Die nächsten Wochen verlaufen normal. Lukas und ich ignorieren uns und er versucht kein weiteres Mal allein mit mir zu sein und Sammy und ich treffen uns zwar noch, aber immer seltener, da wir uns nachts nicht mehr auf dem Steg treffen können weil es immer Kälter wird.

An einem Sonntagmittag packe ich meinen Koffer, mit dem ich locker einen ganzen Monat in London bleiben könnte.
Elisa und ich bringen ihn gleich zum Bus, da wir abends, um 19 Uhr, losfahren wollen.
Einige Lehrer versammeln sich, um uns eine gute Fahrt zu wünschen und noch ein paar letzte organisatorische Fragen mit den Frau Zenkert und Herrn Poska, die uns begleiten werden zu klären.
Kurz vor der Abfahrt erscheint auch Sammy und winkt mich zu sich heran.

"Mia. Pass auf dich auf und ruf mich an wenn sich Lukas wieder an dich ran macht."

"Mach ich."

Sammy hat mir vor einigen Wochen seine Handynummer gegeben, für den Notfall, wie er es nennt. Er umarmt mich schnell, alle anderen sind mit Reden beschäftigt oder streiten dich darum wer im Bus wo sitzt, nur Lukas starrt mich feindselig an, Sammy bemerkt es.

"Mit dem wirst du schon fertig."

"Bye."

"Bye."

Sammy grinst mich ein letztes Mal an, dann steige ich in den Bus ein. Ich sitze neben Elisa nur leider sitzen Tim und Lukas genau eine Reihe hinter uns, aber Lukas lässt mich in Ruhe.

Die nächsten Stunden höre ich Musik und bemerke gar nicht wie wir die Grenze zu Frankreich überqueren.
Nach etwa vier Stunden habe ich meine ganze Playlist auf meinem Handy angehört und nehme meine Kopfhörer aus den Ohren. Jetzt sind es nur noch vier Stunden bis nach Dünkirchen, von da aus werden wir mit der Fähre nach Dover fahren. Gelangweilt schaue ich aus dem Fenster, doch draußen ist es dunkel. Irgendwann fallen mir die Augen zu. Als ich Aufwache liegt mein Kopf auf einer Schulter, ich hebe ihn langsam und spüre dass ich Nackenschmerzen habe.
Lukas schaut mich an.

"Na? Gut geschlafen?"

"Was machst du hier?"

"Elisa und ich haben unsere Plätze getauscht.
Du siehst süß aus wenn du schläfst."

"Das ist schön für dich."

"Aber das kann Herr Nagel bestimmt besser beurteilen."

Ich zucke gleichgültig die Schultern.

"Ja, das kann er. Da hast du ausnahmsweise einmal recht."

Und schon schaut mich Lukas wieder wütend an.

"Wie viel Uhr ist?"

"Kurz vor Drei."

Endlich unterbricht eine Durchsage von Frau Zenkert unsere zwanghafte Unterhaltung.

"Wir sind wenige Kilometer vor Dünkirchen. Herr Poska und ich werden alles organisatorisches klären und ihr bleibt einfach hier im Bus sitzen. Während der Fahrt übers Meer müsst ihr aussteigen, da es nicht erlaubt ist in den Fahrzeugen zu bleiben weil diese in einer Garage stehen werden. Ihr könnt euch auf Deck der Fähre bewegen oder auch innen herumlaufen. Die Fahrt wird etwa eineinhalb Stunden dauern. Wir treffen uns nach etwa eineinviertel Stunden wieder alle auf der Nordseite des Deckes und werden dann gemeinsam zum Bus zurücklaufen. Noch Fragen?"

Wenige Minuten später biegt der Bus auf einen großen Parkplatz ein und Frau Zenkert und Herr Poska verlassen den Bus. Einige Minuten später kehren sie mit irgendwelchen Papieren zurück und der Bus fährt auf einen großen geteerten Platz und reiht sich in einer Schlange, die nur für Busse ist, ein. Die Schlagen für Autos und die für LKWs sind deutlich länger, darum sind wir nach cirka einer halben Stunde mit dem Bus über eine Rampe in eine Garage des Schiffes gefahren und können endlich aussteigen und uns unsere Beine vertreten.

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Forbidden LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt