Eine Straße weiter ist das Science Museum.
Es ist von außen betrachtet ein sehr großes Gebäude.Wir stellen uns wieder in einer Reihe auf und Daniel beginnt zu reden. Ich stöhne auf.
"Keine Sorge. Ich versuche mich wirklich kurzzufassen, aber eure Lehrer möchten dass eurer Londonbesuch nicht umsonst war also kommt ihr um ein paar trockene Informationen nicht herum. Übrigens, bevor ich in nach Deutschland gekommen bin und als Busfahrer angefangen habe zu arbeiten und regelmäßig Fahrten nach England zu begleiten, war ich hier Fremdenführer. Aber egal, je früher wir anfangen, desto früher können wir hineingehen und ich möchte euch ja nicht eure Mittagspause verkürzen."
Allgemeinen zustimmendes Brummen ertönt.
"Londons eindrucksvolles Science Museum führt die Geschichte der Wissenschaft und Technik von ca. 1700 bis heute vor Augen. Das Museum umfasst eine große Bandbreite an Themen, von Motoren und Raumfahrt bis hin zu Computern und Medizin. Sogar die wissenschaftsscheusten Menschen werden hier interessante Dinge finden, seien es die riesenhaften Dampfmaschinen, die Weltraumraketen, Wärmebildkameras, mechanische Computer oder Kuriositäten wie eine Kugeluhr und die ersten automatischen Teemaschinen. Das Museum bietet auch zahlreiche Erfahrungen zum Anfassen, so lässt sich eines der ältesten Computerspiele ausprobieren, mit Licht experimentieren oder das Steuer eines richtigen Flugsimulators in die Hand nehmen."
Ich muss selbst zugeben, obwohl ich kein besonders großer Fan von Museen bin freue ich mich irgendwie schon darauf.
Mit meinen Eltern war ich noch nie hier."Das Science Museum wurde 1909 gegründet. 1913 zog das neue Museum in ein eigenes Gebäude um, einen großen neoklassischen Bau nach einem Entwurf von Richard Allison. Der Architekt nahm sich ein Beispiel an Kaufhäusern und erschuf große, weite Räume, die zur Ausstellung der riesigen Maschinen des Museums ideal waren.
Über die Jahre hinweg wuchs die Sammlung des Museums weiter – insbesondere in den 1980ern, als die Sammlung des Wellcome Museum of History of Medicine aufgenommen wurde. Im Jahr 2000 wurde das Museum durch die Neueröffnung des Wellcome Wing erweitert. Auf zusätzlichen 10.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche umfasst der Flügel unter anderem auch ein IMAX-3D-Kino.Dank seines übersichtlichen, offenen Grundrisses fällt die Orientierung im Museum leicht. Das Hauptgebäude umfasst sieben Stockwerke und jedes davon wiederum mehrere Galerien zu unterschiedlichen wissenschaftlichen Themen. Aufgrund des schieren Umfangs des Museums ist es schwierig, mit einem Besuch alles zu sehen. Es ist wohl das beste, sich im Eingangssaal eine Karte des Museums mitzunehmen und sich die Galerien herauszusuchen, die man besuchen möchte.
Im Keller des Museums werden die wichtigsten Grundlagen der Wissenschaft erklärt. Der „Garten“ führt Kinder zwischen drei und sechs Jahren greifbar an die Wissenschaft heran, aber aus dem Alter seid ihr vermutlich schon raus. Hier können die Kinder Hebel ziehen und mit Wasser, Licht und Klang experimentieren. Der Keller beherbergt auch eine Galerie, welche die Technologie hinter gewöhnlichen Haushaltsgegenständen enthüllt
Das Erdgeschoss ist für gewöhnlich die überfüllteste Etage und umfasst einige der größten Stücke des Museums, darunter eine riesige rote Dampfmaschine in der Engine Hall, die von 1903 bis 1970 genutzt wurde, um 1700 Webstühle gleichzeitig zu betreiben. Eine der beliebtesten Galerien des Museums ist die „Exploration of Space“, wo echte Raketen und Raumanzüge ausgestellt sind. Eine weitere Galerie, „Making the Modern World“, konzentriert sich auf entscheidende technologische Durchbrüche, von der „Puffing Billy“, der ältesten Dampflokomotive der Welt, und dem Ford Modell T, dem ersten bezahlbaren Auto, hin zu Supercomputern und PCs.
Im ersten Stock lassen sich allerlei Materialien, sowie deren Eigenschaften und Anwendungsgebiete entdecken, von Keramikkacheln bis hin zu Fiberglas. Eine weitere Galerie auf diesem Stockwerk erkundet die Welt der Telekommunikation und zeigt den Fortschritt über die letzten 100 Jahre, von Briefen über Telegrafen hin zu Mobiltelefonen. Weitere Galerien im ersten Stock zeigen die Geschichte der Landwirtschaft, der Astronomie und die Zeitmessung im Wandel der Geschichte – inklusive einer sehr eindrucksvollen Sammlung von Uhren und Sonnenuhren.
Um mich vollends kurzzufassen, obwohl ich noch eine weitere halbe Stunde über die restlichen Stockwerke reden könnte fasse ich es kurz zusammen, da ich eure gelangweilten Gesichter nicht mehr ertragen kann.
Der zweite Stock befasst sich mit den Energieproblemen der Welt und ihrer Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen, außerdem mit der digitale Welt und ihre Geschichte.
Ein Großteil des dritten Stocks wird von der Sammlung alter Flugzeuge vereinnahmt. Auf diesem Stock liegt auch das „Launchpad“ ein Erlebnis für Kinder, vielleicht auch für euch, sowie ein Überblick über die Wissenschaften im Zeitalter der Aufklärung im 18. Jahrhundert.
Im vierten und fünften Stock findet sich die Sammlung von Henry Wellcome, welche die Geschichte der Medizin von der Jungsteinzeit bis heute abdeckt.
Ich würde sagen ihr schaut euch einfach selbst an was euch interessiert."
Frau Zenkert schaltet sich ein.
"Ihr lauft bitte mindestens in Zweiergruppen durch das Museum und wir treffen uns in zwei Stunden, um 13 Uhr, im dritten Stock vor dem Launchpad wieder."
Herr Poska teilt uns die Eintrittskarten aus und wir teilen uns in kleinere Gruppen auf. Elisa und ich bilden eine Gruppe.
Wir betreten das Museum und ich bin überwältigt von der riesigen Eingangshalle, die man zuerst betritt.
"Nichts gegen Daniel, aber von seinem Redeschwall bekomme ich echt Kopfschmerzen."
Ich muss grinsen.
"Da bist du nicht die einzige."
Wir verbringen je eine halbe Stunde im Keller und im Erdgeschoss. Das Museum ist so groß, dass wir kein einziges Mal jemandem aus unserer Klasse über den Weg laufen.
Nach einer Stunde knurrt mein Magen und Elisa und ich setzen uns auf eine Bank im Museum und packen unsere Lunchpakete aus.Frau Evans hat jedem von uns drei Scheiben Brot, einen Apfel, eine Orange, eine Banane, eine kleine Packung Kekse und eine Flasche Apfelschorle und Wasser eingepackt.
Hungrig esse ich eine Scheibe Brot und die Banane, was quasi mein Frühstück ist.
Dann laufen Elisa und ich noch innerhalb einer weiteren Stunde durch die Galerien im ersten bis zum fünften Stockwerk. Daniel hatte wirklich nicht untertrieben, das Museum war so gestaltet, dass nichts trocken für den Besucher rüberkam und alles war anschaulich gestaltet.Kurz vor 13 Uhr kommen wir bei dem ausgemachten Treffpunkt an.
Laut der Schrittzählerapp auf meinem Handy bin ich allein in diesen zwei Stunden im Museum über elf Kilometer gelaufen.Als wir alle vollzählig sind laufen wir gemeinsam in den Hyde Park. Dort haben wir bis um 15 Uhr Freizeit und dürfen machen was wir wollen.
"Der Londoner Hyde Park zählt zu den größten Stadtparks der Welt. Bei einer Größe von 142 Hektar und mit über 4.000 Bäumen, einem großen See, einer Weide und bewundernswerten Blumengärten kann man gut und gern vergessen, dass man sich hier mitten im Zentrum Londons befindet.
Der Londoner Hyde Park hat für jeden etwas zu bieten, darunter Aktivitäten wie Schwimmen, Boot-, Rad- und Rollschuhfahren im Sommer. Es gibt Plätze für Mannschaftsspiele, Tennisplätze, Reitwege und einen spektakulären Kinderspielplatz."Die zwei Stunden verbringen Elisa und ich damit im Park auf unseren Jacken auf dem Gras zu sitzen, den Rest unseres Lunchpakets hungrig in uns hinein zu schlingen und unseren Beinen eine Pause zu gönnen.
Obwohl es November ist frieren wir nicht einmal, da die Sonne zwischen den Wolken heraus gekommen ist.{1158 Wörter}
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Forbidden Love
Teen FictionIch, Mia wechsle auf ein Internat nach Deutschland, da meine Eltern für ein Jahr auf Geschäftsreise gehen. Ursprünglich komme ich aus England. Jedoch ist hier nichts so, wie ich es mir vorgestellt habe, ich verliebe mich das erste Mal, und dann auch...