Kapitel 50

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Ich träume wieder den selben Traum wie auch schon letzte Nacht und wieder kann ich nur zusehen wie meine Eltern sterben. Zitternd wache ich auf.
Ich setze mich auf und im ersten Moment habe ich keine Ahnung wo ich bin, erst Sekunden später fällt mir wieder ein dass Sammy und ich ja in London sind.

Sammy murmelt verschlafen meinen Namen und tastet mit seiner rechten Hand ins Leere. Verschlafen setzt er sich auf und schaut mich verwirrt an, dann zieht er mich wieder zurück und seine Hände umschließen meinen Bauch. Sekunden später spüre ich wieder seinen gleichmäßigen Atem im Nacken. Es dauert lange bis auch ich wieder einschlafe aber ich träume nicht wieder von meine Eltern.

Irgendwann wache ich auf weil im Badezimmer die Dusche läuft. Ich schlage meine Augen auf. Draußen ist es schon hell und eine Uhr an der Wand zeigt dass es schon Neun ist. Sammy und ich haben gestern gar nicht mehr daran gedacht dass hier ja eine Stunde Zeitverschiebung ist und es jetzt in Deutschland ja schon Zehn ist.

Ich drehe mich zur Seite aber rechts von mir ist das Bett leer. Ich strecke mich quer über dem Bett aus und vergrabe mich unter der warmen Decke. Als ich wenige Minuten später unter der Decke hervorkommt weil mir die Luft darunter allmählich zu stickig wird, steht Sammy natürlich oben ohne vor dem Schrank und zieht ein paar Klamotten heraus. Den Schrank muss er wohl vorher, als ich noch geschlafen habe, schon eingeräumt haben. Er dreht sich um und ich achte anstatt auf seinen Sixpack nur auf die Narbe.

"Auch schon wach?"

"Jap. Wann gehen wir zum Frühstück?"

"In fünf Minuten."

Ich stöhne und stehe auf. Zum Frühstück ziehe ich einfach die Klamotten von gestern an. Als ich Sammys T-Shirt ausziehe und auf unser Bett lege spüre ich seinen Blick auf meinem Körper ruhen. Um das unangenehme Gefühl los zu werden ziehe ich schnell meine Jeans und meinen Pullover an. Meine Haare binde ich zu einem Dutt zusammen. Dann verlassen wir das Zimmer und fahren mit dem Aufzug in das Erdgeschoss.

Der Speisesaal ist bis auf ein paar Geschäftsmänner in Anzug fast leer. Es gibt ein riesiges Buffet. Von Brötchen mit Marmelade und Nutella bis Spiegelei und Pfannkuchen findet man hier alles. Ich belade meinen Teller mit einem Brötchen und zwei Pfannkuchen mit Nutella, schließlich stelle ich noch ein Glas Orangensaft auf das Tablet und laufe an einen leeren Tisch am Fenster. Nachdem Sammy und ich gegessen haben gehen wir wieder auf unser Zimmer.

"Hast du das ernst gemeint, als du gesagt hast dass du mit mir zu dem Haus meiner Eltern willst."

"Natürlich."

"Ich dusche nur schnell, dann können wir gehen."

Ich betrete das geflieste Badezimmer und schließe die Tür hinter mir. Soll ich abschließen? Kurz bleibe ich einen Moment stehen und höre dass Sammy den Fernseher eingeschaltet hat, ich entscheide mich dagegen. Und selbst wenn er rein kommen sollte, er wird sich wohl nicht vor die Dusche setzen und mich beobachten. Bei dem Gedanken muss ich grinsen.

Ich ziehe mich aus und stelle mich dann unter die heiße Dusche.
Etwa eine viertel Stunde später trockne ich mich ab, wickle ein Handtuch um meine Haare und ziehe mich an. Ich verlasse das Badezimmer und Sammy liegt auf unserem Bett und schaut Fernsehen. Auf dem Bildschirm läuft die englische Version der Simpsons.

"Man. Warum reden die denn so schnell? Ich will auch noch was verstehen."

"Ist doch nicht schwer."

Ich setze mich neben ihn und einige Zeit schauen wir nur stumm nebeneinander Simpsons. Irgendwann kommt Sammy angekrochen und gibt mir einen Kuss auf die Wange.

"Komm. Wir sollten langsam mal gehen."

Meine Haare sind mittlerweile schon fast ganz an der Luft getrocknet und so binde ich sie schnell zusammen bevor ich aufstehe. Ich schlüpfe in meine Winterjacke und ziehe meine Schuhe an.

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Forbidden LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt