Part43

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Es waren einige Tage vergangen, seit meine Brüder es erfahren hatten.
Die anderen wussten nichts davon, so sollte es auch bleiben.
Ali hatte Amar aus dem Haus geschickt und ihm gedroht, sollte er sich mir jemals wieder nähern.
Verträumt stand ich vor einem großen Spiegel und strich vorsichtig über meinen Bauch.
Man sah eigentlich noch nichts, höchstens wenn man ganz genau hinsah.
Wie sollte das werden? Unverheiratet und alleine ein Kind aufziehen? Ich wollte nicht, dass mein Kind ohne Vater aufwächst, auch wenn ich mir das alles anders vorgestellt hatte.
Doch es abzutreiben würde für mich niemals in frage kommen, es ist ein Geschenk gottes.
Wie jeden Tag zog ich mich in mein Zimmer zurück und schrieb meine Gedanken in ein Tagebuch, als Ali das Zimmer betrat.
„Habibti können wir reden?" fragte er ruhig und ich nickte.
Nervös starrte ich auf meine Hände, denn dieses Thema war immer noch sehr unangenehm für mich.
„Ich hab etwas darüber nachgedacht und ich denke es wäre das beste, wenn wir zusammen mit Amar reden. Er schickt seit Tagen jeden Tag Rosen, ruft mich jeden Tag an und hat mir auf alles was er liebt geschworen, dass er dich liebt und an dem Abend nicht er selbst war. Es ist deine Entscheidung was du tust, aber ich möchte dass du weißt, wir stehen hinter dir. Ich möchte nicht dass mein Neffe oder meine Nichte ganz ohne Vater aufwächst. Unseren Segen hast du, egal was du tust." sagte er liebevoll und küsste meine Stirn.
Unbemerkt stiegen Tränen in meine Augen.
Vor Freude? Vor Überforderung? Vor Erleichterung?
Ich war mir nicht sicher.
Einerseits war ich froh, dass meine Brüder ihre eigene Wut zu ihm zurück stellten, doch andererseits wusste ich, dass ich mich jetzt entscheiden musste.
Ich hatte ihm irgendwie verziehen, egal wie schlimm das alles für mich war, mein Herz war sich mit ihm von Anfang an sicher gewesen.
Leise ging ich ins Bad und vollzog die Waschung, die vor dem Gebet gemacht werden musste.
Zurück in meinem Zimmer breitete ich einen Teppich auf und betete zu Allah, er möge mich recht Leiten.

Es vergingen einige Tage und ich wusste, bald würde ich mich entscheiden müssen.
Ich wollte mit ihm alleine reden, doch nicht ohne Ali zu bitten, ihn zu fragen wann er Zeit hat.
„Hast du dich entschieden Prinzessin?" fragte er liebevoll und ich nickte.
„Meinem Kind soll es gut gehen, es soll einen Vater bekommen. Gott wird mir den richtigen Weg zeigen, denn mein Herz leitet mich zu ihm." Sagte ich erstaunlich selbstsicher.
Er küsste meine Stirn und sagte mir, ich sollte mich fertig machen.
Da Ali mir gesagt hatte, Amar würde mich zum Essen einladen, hätte ich mich für ein sommerliches Kleid entschieden, das trotz dessen sehr schick war.
Ich war sehr nervös, weswegen ich schon eine halbe Stunde vorher fertig war und auf und ab ging.
Als ich ein klopfen an der Tür hörte, setzte mein Herz völlig aus.
Da stand er, mit Anzug, einer kravatte und perfekt gestylten Haaren.
Ich konnte es nicht leugnen, er sah wunderschön aus.
Doch wie es scheint, dachte er das gleiche über mich, denn seine Augen fielen ihm fast raus.
Nach ein paar bedrohlichen Worten von Ali verließen wir gemeinsam das Haus.
Es war komisch ihn zu sehen, seine Lippe war noch leicht aufgeplatzt und er wirkte nicht so fit wie sonst.
Ein zischen entfuhr ihm, als er sich zu mir drehte.
„Meine rippe" lachte er nur abtuend, doch es war mir unangenehm zu wissen, dass er solche Schmerzen meinetwegen hatte.
Ali hatte ihm mehrere Rippen gebrochen und vermutlich noch anderes.
Wir kamen an einem schönen Restaurant an, wo er ohne zu fragen meine Hand nahm und mich hinein führte.
Wir redeten nicht viel, ich war froh als endlich das Essen kam und das schweigen durch leises kauen durchbrochen wurde.
„Komm, wir gehen raus" sagte er plötzlich und zeigte auf eine große Terrasse.
Fragend blickte ich ihn an, doch gibt ohne zu fragen mit hinaus.
Die kühle Nachtluft kam uns entgegen geschlagen und man hörte das Meer gegen die Felsen schlagen.
Plötzlich hörte ich ein pfeifen und kurz darauf ein knallen.
Viele bunte Lichter schossen vor uns in die Höhe und gingen im Nachthimmel auf.
Er hatte tatsächlich ein Feuerwerk für mich organisiert.
„Aleyna? Möchtest du meine Frau werden?" hörte ich ihn plötzlich sagen und mein Herzschlag verschnellerte sich um das 10 fache.
Wollte ich das?
Er kniete vor mir und aus irgendeinem Grund zogen die ganzen Erlebnisse mit ihm an mir vorbei. Die guten und die schlechten. Ohne lange nachzudenken nickte ich, denn mein Herz würde es ewig bereuen es nicht zu tun.
Sein angespanntes Gesicht veränderte sich in ein riesiges Lächeln, seine Augen glänzten und ich glaubte, Tränen zu erkennen.
Bevor ich realisieren konnte was passiert, war er aufgesprungen und küsste mich mit so viel liebe, dass mein Herz beinahe aussetzte.

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WOOOOOW 2000 Reads 🙈🙈
Dankeee dass ihr die Geschichte so fleißig Votet und lest :)
Würde mich freuen wenn ihr auch ein paar Kommentare da lässt, was euch gefällt, was euch nicht so gefällt oder was ihr euch für die Zukunft von den beiden wünscht

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