Part48

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Behutsam streichelte ich über meinen Bauch, der mittlerweile schon ziemlich groß geworden war.
Ein leichtes treten ließ mich aufatmen, denn jeder tritt war ein Beweis dafür, dass es meinem Baby gutging.
„Herr und Frau Hamadi? (Sorry weiß nicht mehr seinen Nachnamen) fragte eine Ärztin in die Runde.
Gespannt standen wir auf und gingen ihr hinterher in einen kleinen, aber sehr gemütlichen Behandlungsraum.
„So, da es uns ja in der Vergangenheit nicht möglich war das Geschlecht zu erkennen, hoffen wir mal, dass wir es heute erfahren." sagte sie freundlich und glitt vorsichtig mit dem Ultraschall über meinen Bauch.
„So hier sehen wir das kleine Köpfchen, hier die Arme.. dort sind die Beine und.. es wird ein kleiner junge" sagte sie zufrieden und lächelte uns an.
Tränen schossen in meine Augen, das Gefühl meinen kleinen Engel bald in den Händen halten zu dürfen, überwältigte mich.
„Du machst mich echt zum glücklichsten Menschen der Welt" flüsterte Amar, dem auch Tränen gekommen waren.
„Du wirst ja doch noch richtig emotional" lachte ich und griff nach seiner Hand.
Früher war er hart, Tränen bedeuteten Schwäche. Doch er hatte sich verändert, worüber ich so froh war.
„Komm, wir gehen erstmal einkaufen" sagte ich glücklich beim verlassen der Praxis und zog ihn mit zum Auto.
Da wir nun endlich wussten dass es ein Junge werden würde, konnte ich richtig anfangen zu shoppen.
„Aleyna warte" sagte er plötzlich und blieb stehen.
„Ich weiß nicht ob es nicht besser wäre, wenn wir wieder zurück nach Hause fliegen würden. Kalif ist Tod, er war der Grund warum wir überhaupt her gekommen waren. Du solltest dir das überlegen, doch deine Brüder werden ebenfalls bald zuruck müssen." sagte er ruhig und ich wusste, dass er recht hatte.
Ich fühlte mich wohl hier, hier hatte ich meine Großeltern und viele Verwandte, doch sowohl meine Brüder als auch meine Eltern lebten in Amerika.
Vor meinen Augen sah ich die langen Straßen von Miami, das Meer und die Palmen.
Auch an Lian dachte ich, ich war ohne eine richtige Erklärung abgehauen und hatte sie alleine gelassen.
„Wir sollten zurück Fliegen." sagte ich während der Autofahrt entschlossen und drückte seine Hand.
„Aber Amar, ich möchte nicht zurück in eins der alten Häuser. Ich möchte an nichts erinnert werden, dort soll unser neues Leben anfangen." fügte ich entschlossen hinzu, woraufhin er nur nickte.
„Geh du schonmal gucken, ich kläre das eben mit den Flügen."flüsterte er liebevoll in mein ohr und deutete auf einen kleinen Laden, den es wirklich nur hier gab.
Keine große Kaufhauskette stand dahinter, was es für mich nur um so besonderer macht.
„Guten Tag, kann ich Ihnen helfen?"fragte eine rundliche Frau, deren Haare von einem rotseidigem Kopftuch bedeckt waren.
„Nein vielen Dank, ich schaue nur" antwortete ich höflich und nickte ihr zu.
Viele der Sachen hier waren handgefertigt, alles von der netten Besitzerin.
„Entschuldigen sie, ist das hier auch zu verkaufen? „Fragte ich freundlich und deutete auf ein kleines Armband hin.
Es bestand ganz aus Gold und hatte in der Mitte eine kleine Platte, worauf man den Namen schreiben konnte.
„Ja natürlich, das hat mein Sohn selbst hergestellt."antwortete sie sichtlich stolz und strahlte mich an.
Ich legte noch ein paar Bodys, eine Mütze und klitzekleine selbstgestrickte Socken dazu, als Amar den Laden betrat.
„Schatz schau mal was ich gefunden habe" grinste ich glücklich und deutete auf das feine goldarmband.
„Es ist wunderschön" lächelte er zurück und bat die Frau abzukassieren.
„Das macht dann genau 129,45€" sagte ich ruhig und sah uns berührt an.
„Das Armband ist aus eigener Schmiede, ich hoffe Ihnen kommt Der Preis nicht ungerechtfertigt rüber. „ sagte sie leicht beschämt, doch ich Strahle sie an. „Das Armband ist perfekt, ihr Preis ist absolut gerechtfertigt" antwortete ich schnell, um ihr Ihre Scham zu nehmen.
„Das passt so" sagte Amar und reichte ihr 150€.
„Ich danke Ihnen von ganzem Herzen, Gott segne sie und ihr Kind" antwortete sie und wir verließen glücklich den kleinen Laden.
„Hast du denn schon eine Idee wie er heißen soll?" fragte Amar plötzlich, was mich zum grübeln brachte.
„Nein, aber wir werden schon etwas finden."

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