Kapitel 111

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Siska's Sicht:

*30. Dezember*

Wir spazieren alle am Phönixsee entlang, dabei schiebe ich den Wagen in dem Jannis schläft.

Roman schaut nachdenklich auf den See, weshalb ich seine Hand nehme.

Er schaut zu mir, zieht seine Mundwinkel hoch und küsst kurz meine Stirn.

Zuhause setze ich mich gleich hin, dann gesellen sich Alexia, Marco und Karin zu mir.

„Siska ist alles in Ordnung?"

„Ja bis jetzt schon...warum denn auch nicht?"

Karin lacht kurz, dann rückt sie näher an mich ran.

„Siska Liebes...da ist Fruchtwasser auf dem Boden.."

Ich schaue an mir runter und tatsächlich...meine Fruchtblase ist geplatzt!

„Das...oh Gott! Wo ist Roman?!? Ich...wie konnte ich das nicht merken?!?"

Ich lache nun los, weshalb die anderen mit einsteigen, doch eine Wehe unterbricht mein Lachen.

„Auaaaaaa!!!"

Roman kommt nun mit seinem Vater herunter, dann schaut er schon fragend.

„Roman! Nimm die Tasche und deine Frau. Die Fruchtblase ist geplatzt!", sagt seine Mutter.

Er reißt seine Augen auf, dann rennt er schon herum.

Vorsichtig hilft er mir beim aufstehen, dann führt er mich in den Flur.

„Der Boden...", murmle ich.

„Das wird meine Mutter schon wegmachen Schatz...du musst ins Krankenhaus ok?"

Ich nicke, dann gehe ich leicht in die Hocke und halte ich mich an Roman seinen Schultern fest.

„Was wird denn das jetzt?", fragt er nun.

„Wehe...", murmle ich und atme laut aus.

Roman hält mich fest, bis ich mich wieder aufrecht hinstelle.

„Ok jetzt lass uns gehen."

„Warte Schatz! Schuhe anziehen.", sagt Roman und hilft mir in meine Schuhe.

„Wir sind dann weg! Erklärt bitte Jannis was los ist ok?"

„Machen wir Roman. Jetzt Sorg dafür, dass deine Frau ins Krankenhaus kommt."

Im Auto hat Roman die ganze Zeit meine Hand in meiner.

Am Krankenhaus parkt Roman, dann nimmt er die Taschen und legt seinen Arm um mich.

„Wehe du kriegst jetzt eine Wehe!", sagt er nun.

„Ich hoffe nicht..."

Doch kaum sind wir im Gebäude, bleibe ich stehen und jaule leise.

„Eine Schwester holt für dich einen Rollstuhl ok."

Ich lehne mich an Roman, bis ich mich in den Rollstuhl setzen kann.

Etwas später bin ich dann in einem Zimmer, da ich bei 3 cm bin.

Roman hält meine Hand und fährt immer wieder mit seiner Hand über meinen Rücken.

„Ich will aufstehen...", murmle ich und er hilft mir hoch.

Als ich stehe, schaut Roman dann schon fast panisch.

„Willst du dich wieder hinlegen?"

„Ja nicht! Stehen ist besser.", sage ich leise und gehe zwei Schritte.

Roman nickt und setzt sich kurz hin, dann fährt er durch seine Haare.

„Was ist los?"

„Ich bin ziemlich nervös....immerhin ist das meine erste Geburt...wo ich dabei bin."

Ich gehe langsam zu ihm und stütze mich an den Stuhllehnen ab, dann atme ich laut und seufze immer wieder vor Schmerz wegen der Wehe.

Roman legt seine Hände auf meine, bis es wieder geht.

„So! Jetzt geht es...und jetzt hör mir mal zu."

Ich setze mich einfach auf seinen Schoß und lege meine beiden Hände an seine Wangen.

„Mein lieber Roman....du brauchst deswegen nicht nervös zu sein. Die ersten Stunden wirst du nur damit verbringen, meine Hand zu halten denn das brauche ich. Ich hab nämlich wenn eine Wehe kommt höllische Schmerzen. Und wenn dann unser Baby da ist, da kannst du von mir aus heulen wie ein Schlosshund, aber nervös sein brauchst du nie. Und wehe du sprichst jetzt wieder auf das Thema mit Jannis, weil du da nicht da gewesen bist.", sage ich und küsse ihn lange auf die Stirn.

„Ich liebe dich Siska...", sagt er leise und nimmt meine Hände.

„Ich liebe dich auch Roman. Und sobald dieser kleine Fratz hier raus ist, fangen wir an unsere kirchliche Hochzeit und die Taufe von ihm zu planen ok?"

Er nickt und küsst mich auf die Lippen.

Dann bin ich auch schon wieder im Zimmer unterwegs.

Zwei Stunden später bin ich noch immer bei 4 cm.

„Roman?"

„Ja mein Schatz?"

„Erschieß mich bitte."

Er lacht und setzt sich neben mich.

„Kann und werde ich nicht....und du schlägst dir solche Gedanken mal aus dem Kopf. Du hast noch 6 cm vor dir."

„Der kleine ist echt frech! Bei Jannis ging das schneller!"

Roman zuckt bloß schmunzelnd mit den Schultern und küsst meine Stirn.

Die Stunden vergehen wie im Flug und immer mehr cm erreiche ich.

Mitten in der Nacht wie bei Jannis darf ich nun endlich in den Kreißsaal.

Roman hat wieder meine Hand in seine genommen und drückt mir immer wieder einen Kuss an die Schläfe.

„Gleich haben wir unseren zweiten Sohn. Du hast es gleich geschafft super Mama..", murmelt er.

Ich nicke leicht und drücke seine Hand, atme tief durch und presse mit meiner letzten Kraft.

„Sehr gut Frau Bürki...der Kopf ist fast da.", sagt die Hebamme.

Roman seine Lippen spüre ich an meiner Stirn, dann drücke ich seine Hand wieder fester und seufze laut vor schmerzen.

„Super Schatz! Er ist gleich da."

„Sei still!", zische ich und presse mit meiner letzten Kraft, dann hört man ein Schreien.

„Und da ist der kleine Junge.", sagt die Hebamme und hebt ein Kind hoch.

Roman geht mit die Nabelschnur durchzuschneiden und kommt mit ihm auf dem Arm zu mir.

„Schau mal Till...da ist die Mama.", sagt er leise und legt ihn auf meine Brust.

Ich fange an zu lächeln und Freudentränen kommen mir.

Roman strahlt ebenfalls und stumm laufen ihm ebenfalls Tränen über die Wangen.

Eine Schwester nimmt nun den Kleinen mit zum waschen, davor hat er ein Bändchen um sein Handgelenk bekommen mit seinem Namen und meiner Zimmernummer.

Auf diesem spüre ich Roman seine Lippen auf meinen.

„Ich liebe dich Schatz! Ich bin so stolz auf dich, denn du hast das toll gemacht. Höllenschmerzen gehabt und unseren zweiten Sohn zur Welt gebracht.", sagt er und wieder laufen seine Tränen über die Wangen.

Ich wische seine Wangen trocken und küsse ihn nochmal ganz leicht.

Als eine Schwester nun mit einem Bettchen herein kommt, hebt er vorsichtig den Kleinen aus dem Bett.

„Willkommen auf der Welt mein kleiner Mann.", sagt er und küsst seine Stirn.

Baby Alarm! (Roman Bürki FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt