Melody's Sicht:
Irgendwann mitten in der Nacht spürte ich ein Rütteln an meiner Schulter. Zuerst dachte ich, dass das nur in meinem wäre und ich es mir einbilden würde, doch dann hörte ich Papas Stimme.
"Melody! Wach auf! Du musst jetzt aufstehen!"
Ich setzte mich auf und rieb mir meine verschlafenen Augen.
"Papa, es ist noch nicht mal Tag! Warum muss ich denn aufstehen?", fragte ich verwirrt und meine Stimme klang noch ganz heiser. Papa musste offensichtlich schon länger wach sein, denn er hatte sein Nachthemd gegen seine Tageskleidung getauscht, einen Umhang übergezogen und sah, wie ich mit einem überraschten Blick feststellen musste, reisefertig aus.
"Komm mein Kind! Zieh dich an! Wir werden fliehen!", sagte er und in seiner Stimme konnte ich seine Angst erkennen.
Er wollte wirklich von hier weg? Weg von dem Dorf, dass uns beiden so vertraut war? In dem ich aufwuchs?
Ich musste ihn immer noch etwas verwirrt angestarrt haben, denn er ging jetzt zu mir herunter und nahm meine Schultern.
"Melody! Wenn wir nicht von hier fortgehen, dann holen sie dich! Und ich kann das nicht zulassen! Ich werde dich weit von hier fortbringen, wo du in Sicherheit bist!", flüsterte und ihm rann wieder eine Träne die Wange hinunter.
Es tat mir so weh ihn so zu sehen. Ich merkte mit jedem Tag mehr, wie sehr ihn das alles zusetzte. Letztens hatte ihm der Arzt vom Dorf gesagt, dass sein Bein nie mehr ganz heilen würde und er immer mit einer Stütze laufen müsse. Danach war er so fertig gewesen. Und alle im Dorf hielten ihn für einen Feigling. Doch ich nicht! Für mich war Papa der tollste Mensch der Welt!
Ich sprang von meinem Bett und zog mich in sekundeneile an. Dann packte ich nur das Nötigste ein, wie meine Stoffpuppe, die ich Merida genannt hatte.
Es war noch stockfinster, als sich mein Vater und ich auf den Weg machten.
"Wohin gehen wir Papa?", fragte ich neugierig. Vielleicht war es doch gut, mal an einen neuen Ort zu gehen! Das alles hinter einem zu lassen! Alles, was mich an Mama oder Moraine erinnerte.
"Wir werden erst mal in die Stadt gehen, mein Liebes! Ich hoffe, dass wir dort eine gute Mitfahrgelegenheit bekommen werden!", antwortete er und in seiner Stimme klang wieder ein bisschen so etwas, wie Hoffnung.
Als wir schon ein gutes Stück von unserem Dorf entfernt waren, trafen wir auf dem Weg am Rande des Waldes einen armen Bettler, der uns um etwas zu Essen bat.
"Jaa natürlich! Hier!", sagte mein Vater und gab dem armen Mann, gütig und freundlich, wie er nun mal war, die Hälfte unseres Brotes.
"Papa! Das ist unser letztes Brot!", sagte ich mahnend zu ihm.
"Melody, manchen Menschen geht es viel schlechter als uns! Sie haben beispielsweise gar nichts zum Essen! Manchmal müssen wir lernen, zu teilen!", sagte er leise zu mir. Diese Worte brachten mich zum Nachdenken.
"Danke!", rief uns der Bettler noch hinterher, bevor wir unseren Weg fortsetzten. Doch weit kamen wir nicht, denn ich hörte plötzlich Hufgetrappel hinter uns.
Ich schloss für eine Sekunde verzweifelt die Augen. Es gab nur eine bestimmte Sorte im Ort, die auf Pferden ritt und das waren Hordor und seine Männer. Papa hatte die immer näher kommenden Soldaten ebenfalls gehört und blieb wie erstarrt stehen.
Ich drehte mich um und sah, dass sie uns schon erreicht hatten. Na klasse! Wir waren ja super weit gekommen!
"Darf ich fragen, was das hier werden soll?", fragte Hordor skeptisch und ich sah, dass er ein hämisches Grinsen aufgezogen hatte. Dieses Grinsen machte mich wütend.
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Once upon a time ~ The beast's daughter
FantasyEs war einmal............ Es gibt eine Prophezeiung! Ein Mädchen einst geboren in einer stürmischen Nacht Als Engel auf die Welt gebracht. Ein Mädchen so rein und schön Lieblich reizend anzuseh'n. Ein Mädchen mit reinem Herzen und vom bösen Blut Bes...