David wacht auf?

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Melody's Sicht:

Laute energische Schritte hallten durch den langen Kerkergang und ich wusste schon, was jetzt kommen würde.

Regina kam mal wieder und das bestimmt nicht ohne einen driftigen Grund!

Sie sperrte die Tür auf und trat ein. Der helle Schein von draußen erhellte ihr Gesicht, so dass ich ihren wütenden Blick sehen konnte. Sie kam drohend langsam auf mich zu und packte mich am Kragen.

"Du wirst mir jetzt sofort sagen, wie ich diese Emma besiegen kann! Nach deinem letzten Schweigen zu urteilen, weiß ich, dass du sie gut kennst! Also sprich!", schrie sie mich an.

Doch kein Ton verließ meine Lippen.

Ich würde lieber sterben, als es ihr zu verraten! Außerdem wusste ich es selber nicht mal! Als ich Emma das letzte Mal gesehen hatte, war sie gerade erst geboren und jetzt müsste sie 28 sein, wenn mich nicht alles täuschte.

"Lassen Sie sie los!", schrie Belle auf der anderen Seite plötzlich hysterisch.

Regina sah spöttisch grinsend zu ihr. "Ah wen haben wir denn da? Die armselige kleine Belle, die sich in das Biest verliebt hat!", lachte sie. Doch Belle sah sie nur verwirrt an. Schließlich konnte sie sich an nichts mehr erinnern.

"Warum sind sie so grausam?", fragte sie jetzt mit zitternder Stimme.

Regina kam ihr ganz nah und sagte so, dass ich es auch noch hörte:"Weil ich nunmal so bin!"

"Aber sie hat Ihnen doch nichts getan!", stieß sie aus, als sich Regina wieder mir zugewandt hatte. Diesmal drehte sie sich nicht um, sondern rief nur lachend über ihre Schulter:"Stimmt! Aber sie stellt eine Bedrohung für mich da!"

Ich blickte starrköpfig fest in ihre vor Bosheit funkelnden Augen. Doch ich konnte auch noch etwas anderes sehen. Trauer. Jahrelanger Schmerz.

"Du trauerst immer noch um ihn nicht wahr? Um Daniel?", fragte ich geradeheraus. Und Bingo! Ich hatte einen sehr wunden Punkt getroffen! Regina wich ein paar Schritte zurück und starrte mich entgeistert an.

"Woher weißt du davon?", zischte sie laut.

"Ich habe es gesehen! Durch eine Vision!", log ich. Ich konnte ihr ja schlecht sagen, dass Snow es mir erzählt hatte, sonst würde sie ihr vermutlich noch was antun.

Eine Zeit lang war es ganz still und ich sah, wie Regina eine einzelne Träne aus dem Auge lief, die sie jedoch eilig wegwischte. Dann kam sie mit einer solchen Wut auf mich zu und schubste mich, so dass ich hart gegen die Wand flog. Ein grauenhafter Schmerz durchzuckte mich an meiner rechten Schulter und ich stöhnte mit verzerrtem Gesicht auf.

"Du lügst doch! Na warte du Schlange, dich mach ich fertig! Verlass dich darauf! Schließlich habe ich nicht nur dich, sondern auch deinen lieben Vater in der Hand!", schrie sie aufgebracht.

Ich starrte sie nur fassungslos an.

Was zum Teufel meinte sie damit? Hatte sie etwa auch sein Herz?

"Was hast du ihm angetan?", sagte ich erstaunlich ruhig und ein drohender Unterton schwang in meiner Stimme mit.

Regina lachte hämisch auf. "HA, dein Vater ist ein Nichtsnutz, jetzt wo er keine Kräfte mehr besitzt! Genauso wie du! Es ist wirklich armselig, wie er wirklich alles für das Herz seiner Tochter tut! Auch wenn es darum geht, Emma zu vernichten! Und glaub mir, am allerwenigsten du kannst dies jetzt noch verhindern! Bye bye armseliges lächerliches Ding!", rief sie mir noch spöttisch zu und schloss die Tür schnell hinter ihr, als ich versuchte ihr nachzurennen. Das letzte was ich sah, war ihr triumphierendes Grinsen.

Once upon a time ~ The beast's daughterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt