Bösewichte als Helden?

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Erzähler Sicht:

"Kommen Sie nur herein!", lockte der Dunkle den Autor des Buches in seinen Laden, der ihm bereitwillig folgte.

"Also was kann ich für Sie tun?", fragte Isaac neugierig, während er den Dunklen dabei beobachtete, wie er ins Hinterzimmer ging und mit einem schweren Buch wiederkam.

Er gab Issac das Buch und dieser blätterte es durch.

"Da steht ja gar nichts drin!", stellte dieser verwirrt fest, als durch die leeren weißen Seiten blätterte.

"Sie sollen eine neue Geschichte und mir ein Happy End schreiben! Es wird Zeit, dass die Bösen endlich ihr Happy End bekommen!", krächzte er, bevor sich an die Brust fasste und ein Gesicht machte, als hätte er unglaubliche Schmerzen. Er setzte sich auf den Parkettboden und atmetet paarmal tief ein und aus. Das Herz schmerzte ihm sehr.

"Geht es Ihnen nicht gut?", fragte Isaac besorgt.

"Nein! Mir geht es gut! Bitte schreiben Sie genau das, was ich Ihnen diktiere!", verlangte er von dem Autor, der nur nickte. Er hatte es langsam auch satt, dass immer nur die Helden ihre Happy Endings bekommen. Er wollte endlich etwas neues aufschreiben und das tat er sogleich. Während ihm der Dunkle mit viel Mühe und wenig Kraft die neue Geschichte diktierte, schrieb er jede Kleinigkeit sorgsam auf die leeren Seiten des Buches. Als er endlich fertig war, schrieb er unter den letzten Satz:

The End

Er sah zum Dunklen auf und lächelte ihn an.

"Ich wünsche Ihnen ein glückliches Leben als Held!", sagte er noch, bevor sich alles wie wild zu drehen begann.








Die Straßen von Storybrooke waren kalt und verlassen. Ein eisiger Wind wehte durch die Stadt. Keine Menschenseele weit und breit, bis auf einen Jungen, der bewusstlos auf der Straße lag. Als er endlich zu sich kam, sah er sich verwirrt um. Doch dann sprang er aufgeregt auf und schrie nach Namen von Personen, die aber nicht mehr existierten. Zumindest nicht in seiner Welt. Der Junge wurde immer verzweifelter. Er wusste nicht, was er tun sollte. Kurzerhand schloss er ein Auto kurz und fuhr mit diesem mit seinen gerade mal 14 Jahren aus der verlassenen Stadt hinaus und machte an einer Tankstelle halt.

"Haben Sie meine Familie gesehen?", fragte er die nette Verkäuferin an der Kasse und zeigte ihr ein Foto. 

Diese schüttelte den Kopf und machte ein trauriges Gesicht.

"Nein mein Junge! Leider hab ich deine Familie nicht gesehen!", antwortete die Verkäuferin.

Er senkte traurig den Kopf und wollte schon aufgeben, da stach ihm plötzlich das Cover eines Buches ins Auge, als er nach rechts blickte. Es war eine Neuerscheinung und es ging darin um Helden und Bösewichte, die ihre Leben getauscht hatten. Er brauchte nur die Namen zu lesen, um zu wissen, was er brauchte. Er konnte sich nämlich an alles erinnern.

"Verzeihung", sprach er die Verkäuferin ein weiteres Mal an, "der Autor dieses Buches, wo kann ich den finden? Ich kenne ihn persönlich!"

Die Verkäuferin machte riesige Augen und antwortete ihm: "Ach du Glückspilz! Ich würde ihn auch nur zu gern persönlich kennen! Er gibt heute in New York im großen Theater eine Autogrammstunde!"

Da der Junge ein Jahr lang dort gewohnt hatte, kannte er das Theater sehr gut. Er bedankte sich bei ihr und lief zum Auto zurück, das er zur Sicherheit hinten gut versteckt abgestellt hatte.

Nein, Sie wollen ihn ganz sicher nicht persönlich kennen! , dachte er sich noch, bevor er davonfuhr.






Er lief so schnell es ging, die Treppen des New Yorker Theaters nach oben. Mit Schrecken musste er feststellen, dass die gesamte Eingangshalle mit Menschenmassen gefüllt ist. Jeder von ihnen hielt ein Exemplar von dem Buch, das Helden als Böse darstellt, in den Händen, während Isaac, der Autor, selbst auf einem kleinen Podest stand und eine Rede hielt, wie erfolgreich sein Buch doch war.

Once upon a time ~ The beast's daughterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt