König Arthur und die Ritter der Tafelrunde

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Melody's Sicht:

"Melody stopp! Was tust du denn da?", rief plötzlich eine helle Stimme, die mir allzu bekannt vorkam.

Ich riss erschrocken die Augen auf und drehte mich langsam um. Ich blickte in die Gesichter von Snow, David, Regina, Henry, Zelena, Hook und Emma. Diese stand ganz vorne und hatte die Augen vor Schreck Ebenfalls weit aufgerissen. Jetzt drang auch das leise Wimmern des Mädchen zu mir durch und ich merkte, was ich da eigentlich tat.

Ich hielt ein echtes Herz in der Hand! Oh mein gott, was tat ich denn hier bitte? War ich noch ganz dicht?

Es war, als würde ich aus einer Trance aufwachen. Der Nebel in meinem Kopf lichtete sich und die Stimme wurde immer leiser, bis sie schließlich verschwand. Meinen Vater konnte ich auch nicht mehr sehen. Dafür aber die geschockten Blicke meiner Freunde.

Emma bewegte sich jetzt langsam Schritt für Schritt zu mir nach vorne.

"Mel, tu das nicht! Bitte, das bist nicht du! Erinnere dich, wer du bist!", versuchte sie beruhigend auf mich einzureden.

"Emma ich bin jetzt der Dunkle! Ich kann es nicht kontrollieren! Das macht die Dunkelheit!", krächzte ich und eine einzelne Träne lief aus meinem Auge.

"Mel, du hast zwar die Dunkelheit an dich gebunden, aber du kannst dich immer noch für das Gute entscheiden! Dein Herz ist noch gut, doch wenn du dich jetzt auf die dunkle Seite stellst und dunkle Magie anwendest, dann kann es passieren, dass du dich vollständig zum Dunklen verwandelst!", erklärte sie mir und hob beschwichtigend einen Arm.

Ich sah sie einfach nur an.

Konnte das wirklich sein? Hatte ich wirklich noch die Wahl? Doch wieso sollte ich Emma nicht vertrauen? Sie war meine beste Freundin und Patenkind!

"Bitte, gib dem Mädchen ihr Herz wieder und komm zu mir! Ich weiß, dass du gut bist und tief in dir weißt du es auch! Du willst das nicht, das sehe ich dir an! Komm zu uns Mel!", sprach Emma vorsichtig weiter und ich gehorchte.

Ich brachte langsam meinen Arm in Bewegung und drückte dem Mädchen ihr Herz zurück in die Brust. Sofort fühlte ich mich etwas besser. Mit langsamen Schritten lief ich auf Emma zu und als ich bei ihr angelangt war, stürzte ich mich in ihre Arme. Ich weinte und schluchzte an ihrer Schulter. Ich spürte von hinten die starken Arme von David und die Wärme, die Snow ausstrahlte. Zum ersten Mal, seit ich die Dunkelheit an mich gebunden hatte, fühlte ich mich nicht mehr allein und verlassen.

Ich wusste doch, dass sie mich finden würden!

"Oh Mel, wir sind so froh, dass esdir gut geht! Wir hatten solche Angst!", rief Snow und strich mir beruhigend übers Haar. Es wirkte tatsächlich und ich beruhigte mich langsam wieder.

"Was ist passiert?", fragte David mich, während er mir tief in die Augen sah.

"Ich habe Halluzinationen von meinem Vater. Immer wieder taucht er auf und verleitet mich dazu, dunkle Magie anwenden zu wollen!", antwortete ich ihm.

Ich dachte, dass sie mich für verrückt halten würden, doch die erwartete Reaktion blieb aus. Stattdessen nahmen mich alle in den Arm und zogen mich mit sich.

"Wie seit ihr überhaupt hierher gekommen?", stellte ich meine Frage, die mich brennend interessierte, während wir quer durch den Wald streiften.

"Das wirst du gleich sehen!", erwiderte Emma und ich konnte ihr wissendes Grinsen deutlich erkennen.

Hinter vielen weiteren Bäumen waren wir dann schließlich angekommen. Ich staunte nicht schlecht, als ich das Granny's sah.

"Leute, wie habt ihr denn das geschafft? Seit ihr damit hergekommen!", fragte ich höchst erstaunt.

Regina grinste und hob den Zauberstab hoch, den mir der Lehrling gegeben hatte. Als ich daraufhin nur verwirrt daraufstarrte, erklärte sie: "Dieser Zauberstab kann Portale erschaffen oder besser gesagt einen Wirbelsturm, der uns mitsamt dem Granny's hierhergebracht hatte."

Ich musste lachen, da es einfach zu unvorstellbar war, mit einem Haus durch einen Wirbelsturm in eine andere Welt zu reisen. Doch dann hörten wir auf einmal Hufgetrappel hinter uns. Als wir uns überrascht umdrehten, befanden sich vor uns unzählige Männer in Ritterkleidung und ganz vorne war ein eher edler angezogene Typ. Sie alle saßen auf Pferden und schauten uns neugierig an.

"Nun sieh mal einer an, was wir hier haben! So viele Fremde auf einem Haufen! Darf ich fragen, was ihr hier so im Wald macht?", fragte der edle Mann freundlich.

"Wir sind auf der Suche nach jemandem!", antwortete Emma für alle.

Ich sah sie verwirrt an.

Sie hatten mich doch schon gefunden!  Wen wollten sie denn noch finden?

"Vielleicht kann ich euch ja weiterhelfen?", meinte der Fremde und lächelte dabei.

"Zuerst würden wir gern wissen, wer überhaupt vor uns steht!", mischte sich Regina ein und sah Emma dabei warnend an, dass sie ja nicht mehr sprechen sollte.

"Du meine Güte Ihr habt ja Recht, wie unhöflich von mir! Mein Name ist Arthur! Ich bin der König von Camelot und das sind meine tapferen Ritter der Tafelrunde! Und wer seit ihr und wen sucht ihr denn?", stellte er sich zuerst vor, bevor er seine Frage aussprach.

Das schien Regina etwas zu beruhigen, denn sie begann zu erzählen: "Also ich bin Regina, das ist Snowwhite, David, Henry, Zelena, Emma und das hier ist Melody! Und wir sind auf der Suche nach dem Zauberer Merlin! Wisst Ihr vielleicht wo wir ihn finden können?"

Ich dachte, ich könnte meinen Ohren nicht trauen.

Hatte ich da etwa gerade richtig gehört? Sie waren auf der Suche nach DEM Zauberer? Der erste Zauberer seit Anbeginn der Zeit?

"Da könnte ich euch vielleicht weiterhelfen! Wenn ihr wollt, dann kann ich euch nach Camelot bringen. Ich bin im Besitz des Zauberbuches von Merlin, das er einst selbst geschrieben hat!", antwortete der König.

Emma wollte schon den Mund aufmachen, um was zu sagen, doch ich zerrte sie ein Stück nach hinten.

"Halt Emma, woher weißt du denn, ob wir ihm vertrauen können?", zischte ich ihr leise zu.

"Mel, wir müssen dich so schnell es geht, von der Dunkelheit befreien, denn sonst wird sie komplett von dir Besitz ergreifen! Du wirst langsam und immer weiter von ihr kontrolliert, bis du dunkle Magie tatsächlich anwendest und dann ist alles zu spät! Das werde ich nicht zulassen! Du bist meine beste Freundin und ich lasse es nicht zu, dass du der Dunkle wirst! Merlin ist der erste Zauberer und er wird wissen, wie wir dich von der Dunkelheit losmachen können.", erwiderte sie.

Darauf wusste ich dann nichts mehr zu sagen und ließ es zu, dass Emma, König Arthurs Vorschlag zustimmte. Als wir ihm zu Fuß folgten, blieb ich weiter hinten. Ich wusste nicht, was es war, aber ich hatte ein ganz schlechtes Gefühl bei diesem Kerl. Und das unangenehme Kribbeln in meinen Händen verschlimmerte dieses Gefühl noch.

Once upon a time ~ The beast's daughterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt