Das Herz meiner Tochter

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Melodys Sicht:



Sie war wieder da! Emma war zurückgekommen! Und ich saß verdammt nochmal hier fest! So konnte ich sie nicht selbst zu ihre Bestimmung lenken. Doch ihr kleiner Sohn Henry konnte es. Ich hatte trotz des Fluchs immer wieder Visionen und ich hatte eines Nachts Emma gesehen, wie sie ihn im Gefängnis gebar. Als er sich als 11-jähriger Junge eines Tages hinter seiner Adoptivmutter Regina mit hinunterschlich, erzählte ich ihm, wer ich war und gab ihm den Auftrag, sie aufzusuchen und sie auf den richtigen Weg zu leiten. Ich wusste, dass er es schaffen würde. Ich konnte von hier unten nicht mehr tun, als nur fest zu hoffen, dass alles wieder gut werden würde. Ich glaubte fest an Emma!

Ich saß gerade vor Belle und ließ mich von ihr meine Wunde am Hinterkopf verarzten, da drang plötzlich ein Geräusch in meine Ohren, dass ich schon seit Jahren nicht mehr gehört hatte.

Tick Tack! Tick Tack!

"Belle, hörst du das?", rief ich erfreut und sprang wie von der Tarantel gestochen auf. Ich hörte es ganz deutlich. Immer wieder und schien mit jedem Mal lauter zu werden.

TICK TACK! TICK TACK!

Jetzt stand auch Belle auf und starrte wie gebannt auf die Steinmauer, die uns von der Außenwelt abschottete, als könnte sie sie allein mit ihren Blicken durchbrechen.

"Die Uhr......sie....sie geht...wieder!", stammelte sie aufgeregt.

"JAAAA!", kreischte ich voller Freude, packte ihre beiden Hände und tanzte mit ihr durch den viel zu engen Raum, der unsere Gefängniszelle war.

Die Zeit ging wieder. Es bestand endlich wieder Hoffnung. Der Fluch hatte die Zeit angehalten! Jetzt, wo Emma wieder in der Stadt war, konnten alle Zauberwaldbewohner endlich wieder hoffen!

"Emma, ich glaube an dich!", flüsterte ich leise.





Zeitsprung Paar Wochen:

Rumpelstilzchens Sicht:



28 Jahre waren seit dem Fluch vergangen. Und in keinen dieser verflixten Jahre ist es mir gelungen, den Trank, der meine geliebte Tochter zurückholen sollte, herzustellen. Ohne Magie hatte das ganze keinen Sinn! Doch seit ein paar Wochen war diese blondhaarige Emma in der Stadt. Ich wusste ganz genau wer sie war! Sie war die Tochter von Snowwhite und Charming! Und die Retterin! Sie musste den Fluch brechen, eher konnte ich nicht die Magie nach Storybrooke bringen!

Doch bei der ganzen Sache gab es ein kleines Problem! Emma war auch zufällig die Mutter des kleinen Sohnes von Regina und sie war zu allem fähig, dass Emma nicht den Fluch bricht und damit alles, was sie sich alles so mühsam aufgebaut hatte, um ihr eigenes Happy End zu kriegen, zerstört.





Ich saß gerade im Hinterzimmer und sortierte gerade die Wertsachen aller Zauberwaldbewohner, die durch den Fluch mit hierhergekommen waren, als die Ladentürklingel erklang und kurz darauf Reginas Rufe nach mir zu hören waren. Ich seufzte genervt auf.

Wenn man vom Teufel spricht!

Mühsam hievte ich mich hoch, schnappte mir meinen Gehstock und ging nach vorne. Ich war so froh, wenn ich endlich wieder meine Macht und mein Bein zurückhatte. Diese Wunde würde mich nämlich für immer an mein altes schäbiges Leben erinnern, als ich noch ein Feigling gewesen war!

Ich trat hinter den Tresen, vor dem Regina schon ungeduldig auf mich wartete. Sie trippelte genervt mit ihren langen schwarzen Fingernägeln auf die Tresenplatte und musterte mich mit einem genervten Blick.

Jaja, Geduld war noch niemals ihre Stärke gewesen!

"Ahh Regina! Was führt dich zu mir?", bemühte ich mich um einen höflichen Ton. Sie hatte zwar keine Zauberkräfte, so wie ich auch, doch dafür hatte sie ihre Zwecke und Mittel alles zu erreichen, was sie wollte!

"Ich möchte, dass du mir ein gefallen tust, Dunkler!", sprach sie süffisant und ich wusste sofort an ihrem Ton, dass es nur ihr einen Vorteil schaffen würde.

"Wieso sollte ich das tun?", fragte ich kühl dagegen.

"Weil du sonst deine geliebte Melody nie wieder sehen wirst!", rief sie laut, da ich mich schon wieder zum Gehen gewandt hatte. Doch als ich ihren Namen hörte, drehte ich sofort um, kam, so schnell es mir möglich war, auf sie zu.

"Woher weißt du ihren Namen? Ich habe ihn dir nie gesagt!", brüllte ich sie an und wünschte mir in diesem Moment mehr als alles andere meine Macht zurück.

Sie holte etwas leuchtend rotes aus ihrer Tasche und bei genauerem Hinsehen erkannte ich ein Herz. Jetzt hatte ich also die Bestätigung, dass sie ihre gesamte Herzsammlung mit hierher gebracht hatte! Das Herz war etwas kleiner, klopfte sehr schnell und es sprühte eine solche Wärme aus. Ganz klar, das Herz eines Kindes!

Ich keuchte auf. Regina hatte Melodys Herz? Hieß das etwa, dass sie noch lebte? Was wollte denn Regina mit dem Herz meiner Tochter? Ohh am liebsten würde ich sie so zu Tode foltern!

"Jaa Rumpel! Das ist das Herz deiner Tochter und stell dir nur vor: Sie lebt! Und wenn du sie je wiedersehen willst und ich ihr Leben nicht mit einer Handbewegung beenden soll, dann tust du das, was ich sage!", rief sie triumphierend und grinste mich spöttisch an.

"Woher weiß ich, dass du nicht bleuffst?", hakte ich noch skeptisch nach, denn ich vertraute ihr nicht. Die Kugel, die ich verzaubert hatte, hatte doch nicht mehr geleuchtet! Es konnte doch unmöglich sein, dass sie noch lebte!

"Oh du willst es darauf anlegen? Gut!", grinste sie und drückte leicht zu. Auf einmal erklangen in meinem Kopf laute Schreie. Es waren die, meiner Tochter! Ich würde sie überall wiedererkennen!

"Stoooopp!", schrie ich und fiel auf die Knie. Die Schreie in meinem Kopf verstummten.

Sie lebt noch! Ich kann es nicht fassen! Mein kleines Mädchen lebt noch!

Ohne es zu wollen, kamen mir die Tränen, die ich jedoch eilig wegwischte. Dann stand ich auf und musterte Regina mit einem verhassten Blick.

"Was soll ich tun?", fragte ich mit emotionsloser Stimme.

Sie lächelte mich an und klopfte mir anerkennend auf die Schulter. "Siehst du? Schon viel besser, endlich zeigst du dich mal etwas kooperativer!", dann wechselte ihre Stimme von süffisant zu kalt, "sorg dafür, dass Emma aus dem Weg geräumt wird! Ich werde niemals zulassen, dass die "Retterin" mein Happy End zerstört und mir obendrein auch noch Henry wegnimmt! Und zwar bitte so schnell es geht! Vorher wirst du deine Tochter nicht wieder sehen!"

Once upon a time ~ The beast's daughterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt