Die schmerzhafte Verbannung

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Erzähler Sicht:

"Mr. Gold, Sie müssen damit aufhören! Bitte!", krächzte Hook, der bereits am Ende seiner Kräfte war.

"Du hast mir gar nicht zu sagen, was ich tun oder lassen soll! Und ich will das hier nicht nur tun, ich muss das tun!", brüllte Rumpel und blickte seinen größten Feind voller Hass an.

"Aber Sie verseuchen damit ganz Storybrooke! Denken Sie doch mal an Ihre Familie! In dieser Stadt leben auch Ihre Tochter und Frau! Wollen Sie sie wirklich zu Dunklen machen? Wollen Sie wirklich Melodys wunderbare hellen Kräfte zu dunkle machen?", versuchte Hook weiter auf den Dunklen einzureden, der von der Macht des Dolches komplett benebelt war. 

Er wollte sich so dringend von diesem Dolch befreien, dass er alles in Kauf nehmen würde!

"Sei endlich still! Ich muss mich konzentrieren!", schrie er und drehte dem Piraten den Rücken zu. Er hatte einen Starrzauber auf ihn gelegt, dass er nicht fliehen oder ihn aufhalten konnte. Er bräuchte ihn ja schließlich noch!

Er holte eine Phiole mit einer pechschwarzen Flüssigkeit aus seinem Mantel und tropfte diese auf die Klinge des Dolches. Die Klinge leuchtete in grünlichem Licht auf, das Rumpel und Hook für kurze Zeit blendete, sodass sie die Augen schließen mussten. Als es vorbei war, grinste Rumpel zufrieden und hob den Dolch in die Luft. Mit diesem formte er in der Luft einen Kreis und ein schwarzer Wirbel tauchte auf. Jetzt ging Rumpel bedrohlich auf Hook zu und drückte sein Herz erneut leicht zu.

"Das wird jetzt nicht schön für dich! Vergiss niemals: Ich gewinne immer!", rief er böse lachend und wollte schon zudrücken, doch auf einmal konnte er es nicht mehr.

"Warum kann ich dich nicht töten?", schrie wutentbrannt.

"Weil ich dir befohlen habe, ihn nicht zu töten!", antwortete eine Stimme direkt hinter ihm und Rumpel erstarrte mit aufgerissenen Augen.





Melodys Sicht:

Ich hielt den Griff des Dolches fest in meiner rechten Hand umklammert, die zitterte. Ich sah meinem Vater mit zusammengekniffenen Lippen und einem kalten Blick an. In dem Moment, als ich sah, dass er wirklich sein Vorhaben in die Tat umsetzen wollte, hatte ich bei ihm den Schlussstrich gezogen.

Diese Person vor mir war nicht mehr mein Vater! Er war ein Monster!

"Melody!", hauchte er erschrocken, während er mich weiter mit weit aufgerissenen Augen anstarrte.

Er wollte auf mich zugehen, doch ich wich ein paar Schritte nach hinten und schrie: "Bleib da stehen!"

Er war gezwungen, stehen zu bleiben. Sein Blick veränderte sich von geschockt, zu verletzt und traurig. Doch ich beachtete diesen Blick nicht, lief jetzt doch langsam auf ihn zu und streckte meine Hand aus.

"Gib mir Hooks Herz Dunkler!", befahl ich ihm, ohne jegliche Emotionen.

Er gab es mir und ich lief damit auf Hook zu.

"Das könnte jetzt ganz kurz pixsen!", warnte ich ihn noch, bevor ich ihm sein Herz wieder zurück in die Brust drückte. Er stöhnte schmerzvoll auf und ich befreite ihn aus seiner Starre.

Hinter mir kamen endlich Emma und der Rest, die sich um Hook kümmern würden. Doch ich musste noch etwas allein erledigen. Zum Glück hatte ich Belles Zustimmung dafür.

Ich wartete, bis die anderen verschwunden waren, dann sah ich meinen Vater für sekundenlang an. Er sah ziemlich fertig aus und war den Tränen nahe. Ich hatte es schon als Kind nicht ertragen können, wenn mein Vater weinte.

Irgendwann sagte ich kalt: "Bring uns zur Stadtgrenze!"

Seine Hände zitterten. Ich merkte deutlich, dass er sich gegen die Macht wehrte, die ihn befahl etwas zu tun, was er nicht wollte.

"Aber Melody...ich...", fing er mit zitternder Stimme an, doch ich unterbrach ihn und sagte noch kälter, als zuvor: "Bring uns zur Stadtgrenze Dunkler!"

Er senkte den Kopf und machte eine Armbewegung. Als ich die Augen das nächste Mal öffnete, standen wir tatsächlich an der Grenze von Storybrooke. Die gigantische Eismauer war zum Glück verschwunden.

"Und was willst du jetzt hier?", fragte Papa mich und sah mich mit traurigen Augen an. Doch diesen Blick konnte er sich sparen. Ich glaubte ihm nicht mehr! Und das würde ich auch nie mehr!

"Papa, es tut mir leid, dass ich das tun muss, aber ist zu meinem Schutz und zum Schutz aller anderen Bewohner in Storybrooke! Ich habe dir wieder vertraut Papa! Ich habe dir eine zweite Chance gegeben! Doch du hast mich von vorne bis hinten belogen! Du hast mich zum zweiten Mal verraten! Du hättest durch dein egoistisches Verhalten fast meinen Sohn und meine Freunde in Gefahr gebracht und das lasse ich nicht noch einmal zu! Ich befehle dir hiermit, über die Grenze zu gehen!", sagte ich ruhig und ignorierte dabei die aufsteigenden Tränen.

Ich verbannte ich hier gerade meinen eigenen Vater! Und das fiel mir wirklich schwerer, als gedacht!

Papa riss ungläubig die Augen auf und rief: "Nein! Das kannst du deinem Vater nicht antun! Melody!"

Doch ich lief immer weiter rückwärts und so war er gezwungen, auch rückwärts zu laufen. Kurz vor der Grenze blieben wir stehen.

"Melody, wenn du mich über die Grenze schickst, kann ich nicht mehr zurück!", rief er panisch und sah mich mit unendlich verletzenden Augen an.

"Ich weiß Papa, aber es muss sein!", sagte ich leise und machte weitere Schritte nach vorne.

Er war schon halb draußen, als Tränen auf seiner Wange glitzern sah. Auch mir entglitt eine Träne, die ich eilig wegwischte.

"Es tut mir leid Papa!", rief ich noch mit zitternder Stimme, bevor er ganz hinter der Grenze verschwand.

Ich sah, wie seine Magie ihn verließ, da er sich nun außerhalb der Magie befand und wie er stolpernd zu Boden fiel, da er nun wieder ein normaler Mensch war und sein Bein immer noch kaputt. Ich ertrug diesen Anblick nicht, wie er auf der Straße saß, tränenüberströmt und verzweifelt zu mir sah und mich doch nicht sah.

"MELODYYYY!!!!!", schrie er sich immer wieder die Seele aus dem Leib. Immer wieder rief er verzweifelt meinen Namen und ich stand direkt vor der Grenze und hörte ihm zu. Doch ich konnte ihm nicht mehr helfen! Er war verbannt!

Ich hatte meinen eigenen Vater verbannt!

Die Schreie meines Vaters rüttelten an meinem Herzen und ich brach zusammen. Ich schrie und schrie mir all meine Wut und Verzweiflung, Angst und Schmerz hinaus. Doch mein Vater konnte mich nicht hören!

Once upon a time ~ The beast's daughterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt