Magische Kräfte, die besser verborgen geblieben wären

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Melody's Sicht:

Wir hatten die fremde Frau, die sich uns mittlerweile als Ingrid vorgestellt hatte, aufs Revier gebracht, um sie dort auszuhorchen.

"Jetzt sag schon wer du genau bist und was du hier machst!", rief Emma, mittlerweile schon ganz ungeduldig, während ich nur stumm daneben saß und diese Ingrid beobachtete.

Ihr Blick war die ganze Zeit auf Emma gerichtet und ich bildete mir ein, eine Spur von Besorgnis und Freude darin zu erkennen. Ich sah ihr an, dass sie Emma kannte, doch Emma kannte sie offenbar nicht oder sie hatte die Person einfach nur vergessen!

Vielleicht durch einen Vergessenszauber?

"Mein Name ist Ingrid und ich bin Elsas Tante! Meine Nichte habt ihr offenbar schon kennengelernt!", antwortete sie in einem ruhigen Ton und zeigte lächelnd nach links von ihr, wo Elsa hinter einer Glastür stand und bei dem Gespräch zusah.

Ich ging kurz zu ihr hinaus und sie sah mich mit geschockten Augen an.

"Kennst du diese Frau? Ist sie wirklich deine Tante? ", fragte ich erstaunt und etwas skeptisch.

"Ich...ich weiß es nicht! Ich habe diese Frau noch nie gesehen und wenn doch, erinnere ich mich nicht mehr daran!", meinte sie verwirrt.

Ich erkannte an ihrem Gesicht, dass sie die Wahrheit sagte.

Dann war es also doch ein Vergessenszauber gewesen! Diese Frau war echt gerissen!

Plötzlich ertönte ein ohrenbetäubendes Krachen und durch eine Erschütterung wurde ich gegen Elsa geschleudert. Ich sah erschrocken in den Verhörraum und riss die Augen auf. In der Backsteinmauer, die Häftlinge daran hindern sollte zu flüchten, prangte ein riesiges Loch.

"Emma!", rief ich panisch und stürzte wieder hinein.

Diese saß wie benebelt auf den Boden und hielt sich den Kopf, als hätte sie Schmerzen.

"Emma, ist dir etwas passiert? Was war denn los? Und wo ist Ingrid?", überhäufte ich sie sofort mit Fragen und half ihr hoch.

Als sie wieder stand, kam sie langsam wieder zu sich. Sie sah mich sekundenlang an, dann riss sie vor Schreck die Augen auf und ließ panisch meine Hand los, als hätte sie sich daran verbrannt. Auf meine Fragen antwortete sie nicht, stattdessen stürmte sie durch das Loch nach draußen, als wäre der Teufel hinter ihr her. Sie sah sich hektisch nach beiden Seiten um, doch Ingrid war anscheinend schon über alle Berge.

"Emma, was hat Ingrid gesagt? Was ist vorgefallen?", wiederholte ich meine Fragen von vorhin eben.

Emmas Blick machte mir nun richtig Angst. Ihre Augen waren rot, ihr Blick war leer und ihre beiden Hände zitterten. Sie sah ziemlich fertig aus.

"Sie hat gesagt, dass ich wie sie bin und dass ich mich wieder erinnern muss!", sagte sie leise und starrte dabei nur auf den Boden.

Ich sah sie einfach nur stumm an. Mir fehlten die Worte. Da bemerkte ich auf einmal etwas in Emmas Hand. Es waren kleine Eisblumen.

"Emma, deine Hand!", wies ich sie daraufhin, wobei ich mir wünschte, ich hätte es nicht getan.

"Oh nein! Ich hab es auch! Also hatte diese Frau Recht! Aber das kann doch nicht sein!", schrie sie verzweifelt und jetzt kamen ihr die Tränen. Ihre Panikattacke fing jetzt erst richtig an und als sie die Mauer berührte, wurde diese komplett zu Eis. Sie schrie jetzt noch lauter auf und ich versuchte sie zu beruhigen, was ich jedoch nicht schaffte.

"Emma, beruhige dich! Was ist denn mit dir los?", rief plötzlich David, der besorgt auf seine Tochter zugelaufen kam. Ich war erleichtert, dass Snow und David jetzt hier waren, obwohl ich fragte, wo Neal war.

Once upon a time ~ The beast's daughterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt