Tinkerbell

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Melody's Sicht:


Drei Jahre waren inzwischen vergangen, seitdem ich ein verlorenes Mädchen geworden war. Ich sah zwar immer noch wie eine 14-jährige aus, doch eigentlich wäre ich jetzt 17 Jahre alt. In meinem Leben als verlorenes Mädchen musste ich schon viel zu oft schmerzhaft feststellen, wie es war, Peter Pans Kupanin zu sein. Er hatte mich mit dem Mal fest unter Kontrolle. Ich sollte Dinge für ihn erledigen. Dinge, zu die ich kaum imstande war. Ich hatte Erfahrungen machen müssen, die mich stark machten. Immer wieder aufs Neue musste ich Peters Schatten auf eine Welt loslassen, die mir vollkommen fremd war. Peter meinte, es sei eine Welt, in der Magie nicht existierte. Alles was ich sah, war immer nur, wie der Schatten nie allein zurückkehrte. Er kam immer mit einem Kind zurück, dass seine Hand hielt. Und dieses Kind musste ich immer wieder zu Peter Pan führen. Mir taten die Kinder alle so leid. Ich konnte kaum mitansehen, wie er sie gefangen hielt oder folterte, wenn sie von dieser Insel fliehen wollten. Doch ich konnte nichts tun, da mich die demonische Kraft des Mals auf meiner Hand zurückhielt. Und jedes Mal, wenn ich mich zu den Kindern schlich, sah ich nur in leere Augen, aus denen aller kindlicher Glanz und Freude verschwunden war. Es war schrecklich! Jede Nacht weinte ich mich in den Schlaf oder ich rief nach Papa. Doch er kam nicht! Wie Peter es vorausgesagt hatte. Und mit jedem Tag an dem ich länger hierblieb, hatte ich das Gefühl langsam und qualvoll zu ersticken. Ich gab langsam die Hoffnung auf!

Eines Morgens, als ich wieder auf den Schatten wartete, entdeckte ich ihn am Horizont auftauchen. Nur er schaffte es, durch die Welten zu reisen. Zuerst sah es so aus, als würde er diesmal mit leeren Händen heimkehren, doch dann stellte er vor mir ein kleines Mädchen ab. Es war noch ganz klein und konnte nicht älter als 4 Jahre alt sein.

Nein! Das konnte nicht Peters Ernst sein! Was wollte denn Peter mit so einem kleinen Mädchen? Nur er hatte nämlich die Kontrolle über seinen Schatten und befahl ihm immer genau, welche Kinder er bräuchte. Und jetzt brauchte er ein 4-jähriges Mädchen?

Die Kleine sah mich jetzt mit ihren großen haselnussbraunen Augen freundlich lächelnd an.

Es tat mir so weh im Herzen! Nein ich konnte das Mädchen nicht den Händen Peter Pans ausliefern! Ich würde sie nicht ihrem Schicksal überlassen! Ich musste sie vor ihm verstecken! Auch wenn das die Höchststufe seiner Foltermethoden bedeuten würde.

"Wie heißt du?", fragte mich das Mädchen mit ihrer hellen süßen Kinderstimme.

Ich musste sie einfach anlächeln.

Sie war einfach so bezaubernd!

Ich kniete mich zu ihr hinunter, reichte ihr meine Hand und sagte sanft: "Ich bin Melody! Und wie heißt du?"

"Ich bin Skyler! Du hast aber einen wunderschönen Namen!", lachte sie.

Ich musste auch lachen. "Danke, deiner ist aber auch wunderschön!", gab ich das Kompliment zurück.

"Du bist aber komisch angezogen!", sagte sie immer noch kichernd und zeigte auf meine Klamotten.

"Das trägt man hier so!", antwortete ich und lächelte sie warm an. Klar, dass sie meine Klamotten nicht kannte! In einer Welt ohne Magie, trug man so was bestimmt nicht. Das hatte ich an den Klamotten der anderen Kinder beobachten können.

"Wo bin ich hier?", fragte sie mich jetzt und ihre Augen wurden noch größer.

"Du bist in Neverland! In einer Welt, voller Magie!", erwiderte ich.

Sie quietschte auf und ihre kleines Gesicht strahlte vor Freude. "Wie in meinen Märchen!", rief sie und klatschte begeistert in ihre kleinen Hände.

Once upon a time ~ The beast's daughterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt