Die Gruft der bösen Königin

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Erzähler Sicht:



Henry lief so schnell er konnte durch die Stadt, am Rathaus vorbei in den Wald direkt zum Friedhof. Er musste sich beeilen, schließlich blieb ihm nicht viel Zeit. Er hatte von den Methoden von Mr. Gold gehört und diese waren teilweise wirklich mehr als grausam. Insgesamt hatte er ziemlich Angst vor ihm und wenn er ihm auf der Straße begegnete, machte er einen großen Bogen um ihn. Er hatte vieles von diesem mehr als seltsamen Mann gedacht, aber am wenigsten, dass er eine Tochter hatte. Noch dazu eine, die so lieb und herzlich war, wie Melody.

Bald schon war er am Friedhof angekommen und musste erstmal ausschnaufen, da er den ganzen Weg gerannt war. Als er wieder in seine normale Atmung zurückfand und aufsah, ragte vor ihm das kleine, dennoch gruselige Steinhäuschen auf.

Was war wenn seine Mum gerade da drin war?

Doch er verwarf diesen Gedanken sofort wieder. Sie würde sicher Zuhause in ihrem Büro an ihrem Schreibtisch sitzen und irgendwelche Bürgermeisterarbeiten erledigen!

Er atmete nochmal tief durch, dann legte er vorsichtig eine Hand auf die Klinke und drückte sie langsam nach unten. Die Tür ließ sich problemlos öffnen und so schlüpfte er schnell hinein. Es war so dunkel, dass man nicht mal mehr die Hand vor Augen sehen konnte. Er beschloss einfach geradeaus zu gehen und nachzutasten, wo der Weg war. Ganz langsam kam er nur voran, da es eine steile Treppe erstmal nach unten ging. Die Treppe führte ihn in einen langen Gang, der zum Glück von ein paar Fackeln beleuchtet wurde. Henry atmete erleichtert auf und schnappte sich schnell eine. Jetzt ging es doch etwas schneller. Er bog ab und gelangte in einen Raum, indem ein großer Sarg stand. Doch Henry wollte gar nicht wissen, wen genau seine Mum hier unten versteckte. Er fürchtete sich schon genug vor ihr.

Er wollte jetzt nur schnell etwas finden und wieder von hier verschwinden. Nicht auszudenken, wenn ihn seine Mum erwischen würde! Er rannte zu den Regalen und Schubläden und riss sie alle auf. Er wühlte sich durch die Unmengen an Blättern, Zauberbüchern und Pflanzen, die seine Mum hier drin vor ihm versteckte.

Doch dann stieß er doch auf etwas. Es war ein Fläschchen, indem eine violette Flüssigkeit schwamm, die eine fesselnde Wirkung auf Henry hatte. Vielleicht würde das etwas bewirken können! Er steckte es zur Sicherheit ein und suchte weiter. Doch da war nichts mehr. Er musste sich also mit dem Fläschchen zufriedengeben und endlich von hier verschwinden.

Als er schon die Grufttreppe nach oben rennen wollte, redete er sich ein, etwas klopfen gehört zu haben.





Melody's Sicht:



Ich saß auf meinem Bettgestell und wippte aufgeregt mit meinen Füßen hin und her. Ich hoffte so sehr, dass Henry es schaffen würde!

"Melody du machst mich noch ganz konfus mit deiner Wippelei! Beruhige dich mal!", rief mir Belle von der anderen Seite des Raumes aus genervt zu.

Ich versuchte stillzuhalten, doch es wollte nicht so richtig klappen. Ich war einfach zu nervös!

Irgendwann vernahm ich ein leises keuchen hinter der Tür und schreckte hoch.

War das Henry?

"Melody, ich bins!", flüsterte er als Bestätigung meiner Vermutung und ich lief wie ein wild gewordenes Tier zur Tür. Doch ich musste höllisch aufpassen, dass ich sie nicht berührte, denn sonst würde ich heftige Elektroschöcke abkriegen.

"Hast du etwas?", fragte ich hibbelig vor Freude.

"Jaa, ich hab ein kleines Fläschchen gefunden, die einen violette Flüssigkeit beinhaltet!", antwortete er mit einem gewissen Stolz in der Stimme.

Once upon a time ~ The beast's daughterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt