Eine Stadt mit Magie

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Snowwhite's Sicht:

Ich könnte es mir selbst nie verzeihen, wenn Melody etwas schlimmes zugestoßen war. Wir mussten sie so schnell es geht finden!

"Ich weiß wo sie ist!", rief mein neuer kleiner Enkel Henry.

Ein großer Stein fiel mir vom Herzen.

Melody, halt durch, wir kommen!

"Wo ist sie?", riefen David und ich gleichzeitig mit aufgeregter Stimme.

Henry nestelte an seinem T-Shirt herum. Dann fing er zögerlich an zu reden:"Meine Mum hält sie in einem geheimen Kerker unter dem Krankenhaus gefangen! Aber die Tür ist mit einem hochsicheren tödlichen Strom gesichert! Und nur sie besitzt den Schlüssel dazu!"

Es fühlte sich an, als ob ich ganz tief fallen würde.

Meine Arme Freundin Melody war 28 Jahre lang gefangen? War sie überhaupt noch am Leben? Sie musste am Leben sein!

"David, Emma, wir müssen sie da rausholen!", rief ich panisch und Tränen traten erneut in meine Augen.

"Und wenn wir Gewalt anwenden müssen, wir werden uns diesen Schlüssel besorgen!", sagte David bestimmt, so wie ich von ihm kannte. Ich musste lächeln.

Ich hatte endlich meinen Prinz Charming wieder! Der, der mit mir verheiratet war! Und meine Tochter war eine wunderschöne junge Frau geworden. Jetzt fehlte nur noch Melody!






Am Rathaus angekommen war alles ganz still. Es stand wie verlassen da. Die Tür stand zu unserer Verwunderung ein Spalt breit offen, sodass wir problemlos eintreten konnten. Henry sah sofort in allen Zimmern nach, ob seine Mum in der Nähe war. Doch sie war nirgends aufzufinden!

Feige Kuh!

"Henry, wo hat deine Mum den Schlüssel versteckt?", fragte David ihn, der sich suchend umsah. Dieser deutete auf eine gläserne Schiebetür.

"Dort ist ihr Büro! Sie bewahrt dort all ihre geheimen Dinge auf!", antwortete Henry stolz, da er so sehr helfen konnte. Während David schützend bei Henry blieb, falls Regina kommen sollte, schlichen Emma und ich uns in ihr Büro. Sie nahm sich die Schränke vor, ich den Bürotisch. Wir suchten und suchten und ich wollte schon fast aufgeben, da stieß ich auf eine Schublade, die zugesperrt war. Ich zog und zerrte, doch die Schublade gab keinen Millimeter nach.

"Lass mich mal!", sagte Emma, die plötzlich hinter mir aufgetaucht war. Sie kniete sich zu der Schublade, zog aus ihrem blondem Haar eine silberne Haarspange und werkelte damit in dem Schloss herum. Schon nach kurzer Zeit sprang die Schublade auf und Emma grinste mich triumphierend an.

"Woher kannst du denn so was?", fragte ich sie verwundert.

"Wenn man sich sein Leben lang allein durchschlagen musste, kann man so was eben!", erwiderte sie und ich hörte den leichten Vorwurf in ihrer Stimme. Sofort bekam ich ein schlechtes Gewissen!

Ich hatte Emmas gesamte Kindheit verpasst, das wird mir gerade erst richtig bewusst! Nichts hatte ich all die Jahre von ihr gesehen! Nicht ihre ersten Schritte! Nicht ihre ersten Worte! Nicht ihr Teenagerleben!

Mir kamen schon wieder die Tränen hoch, doch ich drängte sie mit aller Macht zurück.

Ich durfte jetzt nicht schon wieder weinen! Es ging jetzt nur darum, dass wir Melody so schnell wie möglich finden! Jede Sekunde zählte!

"Ich habe ihn! Oder besser gesagt alle!", rief Emma auf einmal und weckte mich somit aus meinen Gedanken. Ich starrte wie hypnotisiert auf einen riesigen Schlüsselbund, an dem mindestens an die 50 Schlüssel hängen mussten.

Once upon a time ~ The beast's daughterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt