Das erste verlorene Mädchen

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Rumpelstilzchen's Sicht:


Ich stand gerade in meinem Büro und mischte Flüssigkeiten zu einem bestimmten Zauber zusammen. Ich hoffte so sehr, dass ich damit zu ihr kommen würde. Auf einmal spürte ich ein ziemliches Stechen in meinem Kopf. Vor Schreck ließ ich das Fläschchen mit einer lila Flüssigkeit, was ich eben noch in der Hand gehalten hatte, fallen. Ich stützte mich an der Tischplatte und hielt mir mit der anderen Hand den Kopf.

Verdammt! Was war das?

Da hörte ich plötzlich eine zarte leise Stimme, die "Papa, wo bist du?", flüsterte. Ich stand da wie erstarrt.

Nein, konnte das wirklich sein?

"Papa wo bist du? Papa!", hörte ich die Stimme wieder flüstern. Nun bestand für mich keine Zweifel mehr.

Es war meine Melody!

Dann brach der Kontakt ab und die Schmerzen im Kopf verschwanden augenblicklich. Melody ging es schlecht, ich hatte es an ihrer Stimme gehört. Sie war in Schwierigkeiten. Ich wischte mir über meine tränenden Augen.

Oh Melody! Ich werde dich finden!

Ich holte ein kleines silbernes Amulett heraus und verzauberte es so, dass es mir anzeigte, ob sie lebte. Es leuchtete hell und klar, das hieß, dass sie am Leben war.

Sie hatte mit mir doch tatsächlich Kontakt zwischen den Welten aufgenommen! Sie hatte mir gezeigt, dass sie am Leben war und dass sie Hilfe brauchte!

"Ich werde dich finden Melody! Und ich werde nichts unversucht lassen! Wir werden uns wiedersehen, mein Schatz!"










Melody's Sicht:


Für einen kurzen Moment hätte ich gedacht, meinen Vater zu sehen. Ich hatte ihn ganz deutlich gesehen. Doch dann war ich aufgewacht und ich musste in die kalte Wirklichkeit blicken.

Er wird mich nicht suchen! Ich bin ja schließlich weggelaufen! Wie konnte ich das nur tun, ohne auch nur die kleinste Ahnung zu haben, wie es auf der Welt wirklich zugeht? Ich war hilflos, klein und eingesperrt. Wenn ich hier raus wollte, dann musste ich selbst einen Weg finden.

Ich saß hier schon seit 4 Tagen und habe seitdem nichts gegessen. Ich war ziemlich mager geworden und es wurde von Nacht zu Nacht immer kälter in dieser Höhle. Um mir die Zeit zu vertreiben, malte ich mit weißer Kreide Zeichnungen von glücklichen Familien an die Steinwände. Glückliche Familien, wie wir einst mal gewesen waren. Bis Magie alles zerstört hatte. Bis sie mir alles wegnahm, was mir etwas bedeutet und was ich geliebt hatte.

Peter Pan hatte Recht! Ich war alleine auf der Welt! Ich hatte niemanden mehr! Egal, wo mein Vater jetzt war, er würde mich nicht suchen! Ich war ihm egal!

Diese Erkenntnis traf mich wie ein Schlag! Es tat so weh im Herzen. Doch ich durfte nicht länger in der Vergangenheit schwelgen. Ich musste nach vorne sehen! Und die Zukunft begann mit einer Entscheidung! Einer, die mein ganzes Leben beeinflussen könnte! Doch das wusste ich zum Glück, zu dem Zeitpunkt noch nicht!








Peter Pan's Sicht:


Dieses Mädchen war echt stur! Sie war genauso starrköpfig, wie ihre Mutter! Jaa ich kannte Milah sehr gut. Auch sie war hier mal bei mir gewesen, als kleines Mädchen! Doch ich hatte sie wieder gehen lassen. Nur ich konnte den Bewohnern der Insel Neverland erlauben, dass sie gehen dürfen.

Doch diese Melody wollte mir einfach nicht mehr aus dem Kopf gehen. Ich zweifelte echt, ob mein Sohn Rumpel, dieser feige Hund, wirklich ihr leiblicher Vater war. Sie war so unglaublich mutig und er war einfach durch und durch ein Feigling und würde es auch immer bleiben!

Once upon a time ~ The beast's daughterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt