Rache ist süß

1.2K 46 1
                                    

Rumpelstilzchen's Sicht:

Ein weiterer Tag verging, ohne dass ich eine Zauberbohne aufspüren konnte.

Ich saß erneut in einer Taverne und hatte ein unangerührten Becher Bier vor mir stehen. Die Kellnerin hatte es wohl gut mit mir gemeint.

Da setzte sich auf einmal wieder mir jemand gegenüber. Ich sah hoch um sicherzugehen, dass es diesmal nicht Cora war. Diesmal war es ein Mann, der ziemlich kurz geraten war mit schäbigen Klamotten und einer roten Mütze auf dem Kopf.

"Was willst du?", fragte ich ihn.

"Sir, ich weiß Gerüchten zufolge, dass Sie auf der Suche nach etwas sind, was schwer zu finden ist. Ich bin William Smee und ich bin Händler schwer zu findener Dinge! Ich hörte, Sie bräuchten eine Zauberbohne!", begann er zu erzählen.

Als ich das Wort Zauberbohne hörte, reagierte ich sofort. Ich packte den Mann am Kragen und zog ihn zu mir.

"Und du weißt, wo es die gibt?!", fragte ich ihn erneut und ließ es eher als Feststellung klingen.

"Ja genau Sir! Die Schiffe am Hafen lagern die verschiedensten Schätze aus weit entfernten Ländern und von einem Schiff bin ich mit dessen Captain befreundet. Auf seinem Schiff befindet sich eine Zauberbohne!", ratterte er herunter und in seinen Augen konnte ich nackte Angst sehen.

Er wusste ganz genau, wer ich war und hatte Angst vor mir! Gut so! Keiner, der noch bei Verstand war, würde meinen Namen aussprechen!

Ich ließ ihn langsam wieder los und er zog ängstlich den Kopf ein.

"Was verlangst du?", stellte ich wieder eine Frage.

"Sir, ich will ewig leben!", sprach der Mann.

Ich sah ihm fest in die Augen.

Ohne jegliche Emotionen sagte ich:"Ich kann dich nicht unsterblich machen! Soweit reichen selbst meine Kräfte nicht aus! Ich kann dir bloß einen Trank geben, der dir deine Jugend zurückgeben wird! Reicht das?"

Der Mann lächelte und meinte:"Aye! Dem wäre dann genüge getan!"

Er sprang auf und verschwand aus der Taverne. Ich ließ meinen Blick umherschweifen und auf einmal sah ich eine Person, die mir vorhin gar nicht aufgefallen war. Sie musste wohl hereingekommen sein, als ich gerade mit dem Mann geredet hatte. An dem Tisch weiter vorne, saß die Person, die mir meine Frau genommen hatte. Captain Hook! Ich ballte meine rechte Hand zur Faust. Die Wut und der unglaubliche Hass auf ihn stieg wieder in mir hoch.

Da saß dieser ekelhafte Typ und trank Rumm mit seiner Crew. Der Mann, der mich damals einen Verlierer genannt hatte! Der Mann, der mich damals zum Kampf aufgefordert hatte!

Ich grinste in mich hinein.

Oh ja, seinen Kampf würde er noch bekommen! Ich wollte Rache!



Ich beobachtete ihn noch eine Weile, bis er und seine Crew aufstanden und die Taverne verließen. Auch ich machte mich jetzt auf den Weg. Unbemerkt folgte ich ihnen. Damit Sie mich nicht erkannten, hatte ich mir die Kapuze meines Mantels, den ich damals schon immer trug, aufgezogen. So sah ich aus, wie ein armer Bettler. Ich hatte mir nämlich schon einen Plan zurechtgelegt. Als wir in einer Gasse und somit außer Hör-und Sichtweite von ungewünschten Zeugen waren, nutzte ich die Gelegenheit. Ich schob mich zwischen den Männern nach vorn und rempelte Hook an.

"Hey!", beschwerte sich dieser, "hast du keinen Anstand oder warum rempelst du hier einfach so Leute an?"

Als ich ihm darauf nicht antwortete, schubste er mich, sodass ich hinfiel.

"Ohh armer alter Bettler!", rief er laut und lachte mit seiner Crew hämisch.

Am liebsten würde ich ihn hier und jetzt auf der Stelle erwürgen oder das Herz herausreißen, doch das würde erst später kommen!

"Oh das tut mir sehr leid! Ich wollte euch bei eurer kleinen Sauforgie nicht stören!", sagte ich süffisant und zog die Kapuze herunter.

Hook starrte mich erst einen Moment lang entfremdet an, dann zeigte er mit dem Finger auf mich und rief laut:"Dich kenn ich doch! Du bist doch der Mann, der damals zu feige für den Kampf war!"

Ich grinste ihn an und umkreiste ihn wie ein Adler. Dies schien ihn offensichtlich nervös zu machen.

"Es ist immer wieder schön zu wissen, dass man einen bleibenden Eindruck hinterlässt!", grinste ich.

"Was willst du von mir?", rief Hook schon ungeduldiger. Er versuchte ruhig zu bleiben, was ihm nicht ganz gelang.

"Ohh ich will den Kampf, zu dem du mich damals aufgefordert hast!", meinte ich fröhlich.

"Jetzt?", fragte der Pirat und schien offenbar entsetzt. Klar, man merkte deutlich, dass er angetrunken war.

Ich drehte mich zu ihm um und sah ihm fest in die Augen.

"Nein! Ich bin doch kein Unmensch! Ich gebe dir Zeit alle deine Angelegenheiten zu regeln! Und komm allein! Wenn nicht, dann weißt du was passieren wird!", sagte ich und zum Beweis hob ich meine Hand und würgte den Piraten.

Dieser schaute mich höchst erschrocken an.

"Wir sehen uns zum Morgengrauen!", sagte ich wieder lächelnd und ging meiner Wege.










Als der Morgen langsam graute, setzte mich auf die Dächer und wartete.

Kurze Zeit später kam tatsächlich eine dunkle Gestalt über den Marktplatz gelaufen, blieb stehen und drehte sich suchend um.

"Wo bist du? Komm raus und zeig dich, damit ich dich fertig machen kann, Feigling!", brüllte er über den Platz.

Innerlich musste ich über seine Dummheit lachen.

Na warte, dir wird es noch leid tun, mich Rumpelstilzchen, jemals Feigling genannt zu haben!

Ich teleportierte zu ihm herunter.

Noch ein Vorteil, wenn man der Dunkle war!

"Ohh ich bevorzuge Rumpelstilzchen! Und wenn hier irgendwer fertig gemacht wird, dann bist du das!", sagte ich ganz ruhig und grinste ihn mit einem teuflischen Grinsen an.

Er wollte schon nach seinem Schwert in der Gürteltasche greifen, doch bis er schauen konnte, war ich schon hinter ihn teleportiert und hatte es ihm herausgezogen. Hook stand einfach nur wie erstarrt da und schaute mich entgeistert an.

Tja, Hook, das hättest du von dem armen Mann von damals nicht erwartet!

Ich warf ihm ein fremdes Schwert vor die Füße.

"Es gibt doch nichts Schöneres, als seinen Feind mit dessen eigenem Schwert zu töten!", lachte ich und da ging er auch schon auf mich los.

Doch es war ein leichtes für mich, seine Tricks zu durchschauen. Ich wusste schon im Voraus, was er vorhatte und konnte ihn somit besiegen. Am Ende lag er vor mir auf den Knien ohne jegliche Waffe.

Oh wie lange hatte ich auf diesen Moment gewartet!

"Rache ist süß!", flüsterte ich ihm ins Ohr, griff in seine Brust und umschloss sein Herz fest in meiner Faust.

Er schrie vor Schmerzen auf. Tränen bildeten sich schon in seinen Augen, doch ich achtete nicht darauf. Ich wollte es gerade zerquetschen, als eine mir allzu bekannte Stimme erklang.

Die Stimme jener Frau, die ich einst so sehr geliebt hatte!





Once upon a time ~ The beast's daughterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt