Hook, der sich mit dem Feind verbündete

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Melody's Sicht:


"Was genau suchen wir nochmal in diesem Schloss?", fragte Mulan irritiert.

"Den magischen Baum! Er wird uns hoffentlich nach Hause bringen!", antwortete ich für uns alle.

"Was sagtet ihr? In ein Land namens Storywas?"

Ich musste lachen, als ich Mulans verwirrtes Gesicht sah. "Storybrooke!", kicherte ich.

"Mel, für Herumalberei haben wir jetzt keine Zeit! Wir müssen den Baum finden! Hoffentlich wurde er nach dem Fluch nicht zerstört!", mahnte mich Snow streng.

Spielverderberin!

Schnell liefen Snow und ich voraus in das Zimmer, das eigentlich Emmas Kinderzimmer hätte sein sollen. Mit großen Hoffnungen traten wir durch die Tür, wurden jedoch enttäuscht, als wir sahen, dass der magische Baum verschwunden war.

"Nein! Das kann doch nicht wahr sein!", rief Snow aufgebracht. Ich stimmte ihr im Stillen zu.

Der Baum war unsere einzige Hoffnung gewesen und jetzt hatten wir gar keine Chance mehr nach Hause zu kommen! Ja gut, mich würde eh niemand vermissen!

"Was ist das alles hier?", fragte Emma und sah sich neugierig um, bis sie an der Kinderwiege stehenblieb, über der immer noch die Einhörner aus Glas verlassen hingen, die ich ihr damals gemacht hatte. Snow ging zu ihr herüber und umarmte sie von hinten. "Das wäre eigentlich dein Kinderzimmer gewesen, wenn der Fluch nicht dazwischengekommen wäre! Es tut mir so leid Emma! Dein Vater und ich haben deine gesamte Kindheit verpasst! Deine ersten Schritte! Deine ersten Worte! Wir wollten dich nur vor diesem schrecklichen Fluch bewahren! Ich weiß, die verlorene Zeit ist nie mehr aufzuholen, aber würdest du uns noch eine zweite Chance geben Emma?", bat Snow sie und Tränen glitzerten in ihren Augen.

Eine Zeitlang sahen sich Mutter und Tochter in die Augen, bis Emma schließlich ihre Mutter in den Arm nahm und meinte:" Aber natürlich Mum!"

Dieser Moment war so herzzerreißend, dass es mir Tränen in die Augen trieb.

Ich musste echt das verdammte Rätsel lösen, warum ich ohne Herz fühlen konnte!

Irgendwann musste ich wegsehen, da es mir zu sehr schmerzte.

Ich war meinen Eltern völlig egal gewesen! Meine Mutter hatte mich wegen diesem verdammten Piraten im Stich gelassen und Papa war seine Macht wichtiger als ich! Vielleicht brauchte ich keine Eltern! Ich hatte meine Kraft und kam ganz gut alleine klar, außerdem hatte ich meine Freunde, die mir mehr Familie waren, als meine Eltern es je hätten sein können!

"Hhhm, ich will ja diesen rührenden Augenblick ungern unterbrechen Leute, aber wie stellt ihr euch jetzt vor, wieder in euer komisches Storybrooke zu kommen?", durchbrach Aurora mit ihrer etwas zu hohen Stimme die Stille.

"Wir wissen es nicht!", antwortete Snow diesmal für uns alle.

"Aber ich!", warf Mulan ein, "ich kenne zufällig einen Ort, wo ihr die letzte noch existierende Zauberbohne finden werdet!"

"Wirklich? Wo denn?", kreischte Snow erfreut auf. Auch Emma und ich waren jetzt gespannt. Ich konnte mir keinen Ort vorstellen, wo noch eine zu finden wäre.

"Bei dem letzten Riesen, der noch lebt! Er wohnt ganz oben auf einer Bohnenranke! Er hütet diese Bohne wie seinen Augapfel!", erklärte sie.

Ein Riese? Ich hatte noch nie in meinem Leben etwas davon gehört, dass Riesen existieren würden!

"Okay dann mal los! Wir sollten keine Zeit verlieren!", lenkte ich die Aufmerksamkeit aller auf mich und wollte schon auf den Flur treten, als ein violetter Rauch erschien.

Erschrocken wich ich nach hinten. Vor mir stand eine Frau in einem langen Kleid und edlem Umhang. Sie hatte die Kapuze aufgesetzt, weshalb ich zuerst ihr Gesicht nicht sah. Als sie sie langsam runternahm, kam ein Gesicht zum Vorschein, das dem von Regina sehr ähnelte. Nur diese Frau war etwas älter, hatte aber die gleichen strengen Züge im Gesicht, wie sie.

"Das ist Cora! Regina's Mutter!", flüsterte mir Snow kaum merklich zu. Ich nickte stumm, denn zu mehr war ich nicht fähig. Ich wusste nicht, was es war, aber diese Frau machte mir gehörig Angst! Sie hatte etwas durchtrieben Böses an sich, das mich unruhig und panisch werden ließ.

Ich zuckte leicht zusammen, als ich merkte, dass Snow's Hand sich um meine gelegt hatten, um mir zu zeigen, dass sie da war.

Danke Snow!

"Stören wir bei diesem kleinen Kaffeekränzchen?", fragte sie mit einer Stimme, die mir durch Mark und Bein ging. Der Sarkasmus darin, war durch nichts zu übertrumpfen.

Ich wich ein paar Schritte zurück und Snow stellte sich schützend vor Emma und mich. "Was willst du hier Cora? Du hast hier nichts zu suchen!", rief sie aufgebracht.

Doch diese grinste sie nur fies an. "Aber aber, ihr habt doch noch gar nicht meinen guten Freund kennengelernt!", sagte sie mit ihrer süßlichen Stimme, von der mir ganz schlecht wurde.

Doch als sie beiseite trat, zog ich vor Schreck die Luft ein. Vor uns trat niemand anders als Kilian alias Captain Hook! Auch Snow schien erschrocken und starrte ihn fassungslos an. Doch für mich war das Ganze zu viel.

Zuerst meine Eltern und jetzt auch noch er!

Damals in Neverland dachte ich, ich könnte ihm vertrauen! Als er uns dann im Zauberwald half, zum Zauberlehrling zu gelangen, hatte ich gehofft, dass er sich gebessert hatte. Doch wie so oft wurde ich abermals enttäuscht.

"Du Verräter!", schrie ich voller Wut, "das werde ich dir nie verzeihen!"

Hook sah mit seinen eisblauen Augen tief in meine. Doch die gespielte Traurigkeit kaufte ich ihm nicht ab. Es fühlte sich an, als ob eine Autotür in meiner Seele zugefallen wäre und dabei etwas zerquetscht hätte.

Wieso musste er sich mit dem Feind verbünden?

Ich realisierte kaum, dass mich Emma und Snow mit aller Kraft versuchten, zurückzuhalten. "Mel, bitte das bringt doch nichts, wenn du jetzt auf sie losgehst! Sie ist zehnmal stärker als du!", redete Snow auf mich ein.

"Ach ja? Das wollen wir doch mal sehen!", schrie ich, riss mich aus ihren Armen los und feuerte einen leuchtend weißen Ball auf Cora. Die hatte dies nicht kommen sehen und wurde hart gegen die Wand geschleudert. Doch sie hatte sich schnell wieder aufgerappelt und warf einen Feuerball auf mich, dem ich jedoch geschickt auswich.

Ich war drauf und dran, erneut anzugreifen, als Snow schrie:"Stopp! Tu das nicht Mel! Sonst bist du nicht besser als sie oder dein Vater!"

Ich erstarrte mitten in der Bewegung und sah mit schockgeweiteten Augen auf meine Hand, in der sich ein großer heller Magieball gebildet hatte.

Snow hatte Recht! Ich war nicht besser als mein Vater! Ich durfte mich nicht von Rache und Wut leiten lassen, denn das würde meine helle Magie zur Dunklen machen! Und ich wollte nicht wie er enden!

Ich sah wieder zu Cora, die mich inzwischen mit einem teuflischen Lächeln angrinste und in einem violetten Rauch verschwand. Jetzt stand Hook alleine da und schaute dumm aus der Wäsche. Bevor er jedoch abhauen konnte, hatte Mulan schon das Schwert geschwungen, das ihn mit seiner Jacke an die Wand festnagelte, sodass er nicht weg konnte.

"Gut gemacht Mulan! Ich glaube, dass wir für ihn noch eine gute Verwendung finden werden!", meinte Emma und lächelte ihn spöttisch an.

Once upon a time ~ The beast's daughterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt