Kinder als Soldaten?

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13 Jahre später:

Melodys's Sicht:

Ich konnte mich noch gut an den Tag erinnern, als Mama verschwand. Sie war plötzlich einfach nicht mehr da! Ich wusste noch, wie verzweifelt ich damals als kleines Mädchen gewesen war, als ich sie überall im Dorf gesucht, aber nicht gefunden hatte. Papa war währenddessen Feuerholz holen gewesen.

Ich weiß noch genau, ich saß auf meinem Stuhl, meine Strohpuppe, die mir Papa geschenkt hatte, in der Hand und weinte. Ich war so hilflos. Sie hatte mir nicht mal gesagt, dass sie irgendwohin gehen würde.

Irgendwann war Papa wiedergekommen, zuerst fröhlich, doch als er mich weinend so dasitzen sah, fragte er mich sofort war los war. Als ich ihm damals erzählte, dass Mama weg war, ging er zur Tür hinaus, doch nicht ohne vorher unsere Nachbarin und Mutter meiner besten Freundin Moraine zu bitten, auf mich aufzupassen.

Ich weiß noch, wie viel Angst ich um Mama hatte. Mir waren immer wieder schreckliche Bilder durch den Kopf geschossen und ich hatte solche Angst gehabt, dass ihr was schlimmes zugestoßen war.

Papa war sehr lange Zeit nicht wiedergekommen, doch dann trat er nach Einbruch der Dunkelheit durch die Tür. Ich sah an seinem Gesicht, dass er geweint hatte.

"Papa, wo ist Mama?", hatte ich damals mit erstickter Stimme leise gefragt. Papa war zu mir gekommen und hatte mich ganz fest in den Arm genommen. Dabei hatte er Tränen in den Augen gehabt.

"Sie ist.......tot!", hatte er mir mit sehr leiser Stimme erzählt.

Damals war ich 6 Jahre alt gewesen............................................!




Jetzt war ich bereits 13! In drei Tagen würde ich 14 Jahre alt werden! Doch ich freute mich gar nicht darauf. Denn das bedeutete, dass ich in den Ogerkrieg ziehen müsste.

Papa hatte mit jedem weiteren Tag zunehmend mehr Angst um mich. Manchmal ließ er mich sogar nicht mal mehr raus, um mit den anderen Kindern aus dem Dorf zu spielen. Als ich ihn immer wieder fragte, wieso ich nicht nach draußen dürfte, sagte er nur, dass ich das Wertvollste und Einzige war, das er noch hatte und er mich unter keinen Umständen verlieren wollte.

Ich liebte Papa sehr, doch manchmal übertrieb er es mit seiner Sorge um mich. Ich war kein kleines Mädchen mehr, doch in seinen Augen würde ich das immer bleiben.






"Papa! Papa!", schrie ich panisch und rannte so schnell es ging, ins Haus.

Papa saß gerade an seinem über alles geliebten Spinnrad und sponn gerade Wolle, die wir am Markt in der Stadt verkaufen wollten. Als ich jedoch völlig aufgelöst durch die Tür gerannt kam, sah er auf. In seinem Blick lag tiefe Besorgnis.

"Was ist mein Kleines?", fragte er.

Jetzt liefen mir Tränen über die Wangen und ich rief mit erstickter Stimme: "Die Soldaten! Sie.....sie nehmen Moraine mit!"

Mit einem Satz war mein Vater aufgesprungen, hatte sich seinen Gehstock geschnappt, den er seit Jahren zum Gehen brauchte, warum auch immer und kam mit mir durch die Tür zurück nach draußen.

Auf dem Dorfplatz spielte sich gerade die schrecklichste Szene ab, die ich je gesehen hatte. Die Soldaten von Hordor zerrrten gerade Moraine aus dem Haus, während sie sich strikt dagegen wehrte. Immerzu schrie sie wie am Spieß.

Jetzt kamen auch ihre Eltern aus dem Haus gerannt.

"Nein ihr irrt euch! Sie ist noch keine 14!", schrie sie hysterisch, "ihr dürft sie nicht mitnehmen!"

Once upon a time ~ The beast's daughterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt