Das Märchenbuch und eine Retterin namens Emma

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Zeitsprung 28 Jahre später:


Irgendwo auf der anderen Seite der Welt stieg gerade eine blondhaarige Frau in ihren quietschgelben Käfer mit einem kleinen Jungen im Schlepptau. Sie wollte ihn nur zurück nach Hause bringen. Doch der Junge hatte sie nicht ohne Grund aufgesucht! Denn er war das Kind, das sie vor 11 Jahren geboren und weggeben hatte. Ohne, dass die junge Emma es merkte, lockte sie ihr Sohn in seinen Heimatort, wo sie ihre Bestimmung als Retterin erfüllen und den Fluch brechen sollte! Storybrooke!






"Hey Kleiner! Bist du dir absolut sicher, dass du hier in dieser Stadt wohnst?", fragte Emma und sah sich aufmerksam um. Ihr war unwohl und sie hatte so ein mulmiges Gefühl, wie immer, wenn sie Lügen oder Gefahr witterte. Der kleine Junge namens Henry stieg aus dem gelben Käfer aus und hielt ein ziemlich dickes Märchenbuch in den Händen.

Once Upon a time - stand auf dem alten samtenen Einband.

"So jetzt zeig mir noch, wo genau du wohnst, dann bring ich dich nach Hause wo du hin gehörst und ich kann wieder zurück fahren!", sagte Emma ungeduldig.

"Nein, du darfst nicht wieder weg fahren! Die Einwohner von Storybrooke brauchen dich! Sie sind alle verzaubert und nur du kannst sie wieder befreien und den Fluch brechen! Außerdem will ich nicht nach Hause! Dort ist es schrecklich!", rief er entsetzt und seine kindliche Fantasie ließ Emmas Herz ein wenig erwärmen. Sie beugte sich zu ihm hinunter und meinte: "Henry, es gibt keinen Fluch! Und auch keine Märchenfiguren! Das ist nur eine Geschichte in einem Buch!", versuchte sie ihm schonend beizubringen.

Doch der Junge entriss sich ihrem Arm und entgegnete stur: "Nein du irrst dich Mum! Diese Märchenfiguren aus dem Buch existieren wirklich und sie sind wegen eines Fluches hier! Den nur du brechen kannst!"

Emma seufzte etwas genervt auf. Dieser Junge war wirklich sehr stur und er würde wohl nicht eher Ruhe geben, bis sie ihm glauben würde. Doch wie sollte sie ihm glauben? In ihrem Leben gab es keinen Platz für solch eine blühende Fantasie! Und die Tatsache, dass sie laut diesem Jungen selbst eine Märchenfigur aus diesem Märchenbuch wäre, fand sie mehr als nur lächerlich. Um auf ein anderes Thema zu kommen, fragte sie ihn: "Warum findest du es daheim denn schrecklich?"

Der Junge schien für einen Moment das Märchenbuch vergessen zu haben und antwortete: "Weil meine Mum ganz böse ist! Sie ist die Bürgermeisterin der Stadt und tyrannisiert alle Leute hier! Und ich muss bei ihr auch noch leben!" Sein Blick wechselte von lebhaft zu traurig und bedrückt und Emma tat es sofort leid, ihn vorher so schlecht behandelt zu haben.

Behandelte ihn seine Mutter wirklich so schlecht, wie er behauptete? Sie selbst hatte ja keine Erfahrung in Sachen Eltern, da sie nie welche gehabt hatte. Immer nur Adoptiveltern, die sie schlussendlich doch wieder abgeschoben hatten.

"Komm Kleiner, ich bring dich jetzt zu deiner Mum und ich rede mal mit ihr! Vielleicht lässt sich das alles bereinigen!", schlug sie vor und der Junge zeigte sich kooperativ, indem er ihr sagte, wo genau er wohnte. Sie fuhren dorthin und Emma staunte nicht schlecht, als sie ein pompöses Grundstück erblickte. Es sah fast aus, wie ein kleiner Palast.

"Das könnte ich mir nie im Leben leisten!", dachte Emma vor sich hin.

Sie stiegen aus und Emma begleitete den Jungen noch bis vor die Haustür. Aus der kam jetzt eine Frau, ungefähr in Emmas Alter mit schwarzen kurzen Haaren und einem eleganten Hosenanzug gestürmt und drückte den kleinen Jungen fest an sich.

"Oh Gott sei Dank Henry da bist du ja! Ich habe mir solche Sorgen gemacht! Wo warst du?", rief sie und ihre Stimme zitterte leicht.

Der kleine zeigte hinter sich zu Emma und meinte: "Ich war die ganze Zeit bei Emma!"

Once upon a time ~ The beast's daughterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt