Auf der Suche nach Antworten

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Auf der Suche nach Antworten

Die beiden erreichten, den Bauernhof noch vor Einbruch der Nacht, doch der Wind hatte sich verstärkt und der Schnee flog von allen Seiten auf die beiden ein. Nele hatte versucht, den Umhang anfangs schützend über ihren beiden Köpfen zu halten, doch bald war es zu stürmisch. Begleitet vom Schnee traten sie ins Haus ein. Garrow und Roran standen vor den lodernden Feuer, beide eingewickelt in Wolldecken. „Zum Glück, habt ihr es rechtzeitig geschafft. Wir mussten schon die Tiere rein holen", Roran zeigte auf die beiden Hühner in einen aus Holz gefertigten Käfig und die angebundene Ziege. Garrow hielt Nele noch eine dicke Wolldecke hin, welche sie, vom Schnee durchnässt gerne annahm. Den ebenfalls durchnässten Umhang, hing sie ans Feuer. Während sie sich ein Laib Brot teilten, berichtete Eragon von den Geschehnissen im Dorf. „Ich habe Nele als die Tochter eines alten Freundes von dir aus Therinsford vorgestellt. Falls du gefragt wirst, Onkel", beendete Eragon seinen Bericht. Garrow nickte nur und sah dabei nicht vom Feuer weg. „Und die Botschaft hat er auch überbracht, Roran",ergänzte Nele als sie Roran den Wasserschlauch überreichte. Dieser bedankte sich und legte sich als erster schlafen. Nach kurzen Worten beschlossen sie sich ebenfalls schlafen zu legen. Sie blieben die Nacht über an Feuer liegen.

Am nächsten Morgen schneite es ununterbrochen und Eragon entschied sich Nele den gefundenen Stein zu zeigen. Eingehüllt in ihre dicken Decke folgte Nele Eragon in seine Kammer. In der Kammer war es kälter als unten am Feuer und ihrer beiden Atmen gefroren beim betreten. Neben einen Bett das den in den Nele geschlafen hatte ähnelte, entdecke sie einige Holzbretter die an der Wand befestigt waren. Auf ihnen lagen kleine Steine in ungewöhnlichen Formen und etwas, was sie nicht wieder erkannte. Auf ihre Frage was der kleine bräunliche Klumpen sein sollte, erhielt sie ein Achselzuckend von Eragon. „Wenn etwas ungewöhnlich oder mir unbekannt erschien, habe ich es aufgehoben und dort platziert. Das habe ich schon als kleiner Junge immer gemacht. Das was du da jetzt in der Hand hältst heißt Muschel...diese Muscheln soll es am Meer in Unmengen geben". Erstand nun neben ihr und streifte mit seinen Fingern über die Außenseite der Muschel. „Ein Händler hatte sie mir geschenkt als ich noch etwas jünger war. Ich selber habe noch die das Meergesehen, nur Geschichten gehört wie es aus sehen soll". Nele konnte ihren Blick nicht von der Muschel nehmen und überlegte ob sie nicht schon das Meer gesehen hatte. Doch wie erwartet, erinnerte sie sich nicht und spürte nur eine tiefe Leere. „Meer..? Wasser das bis zum Horizont reicht? Und noch darüber hinaus? Ich glaube ich habe es auch noch nie gesehen, Eragon", gestand sie und legte die Muschel wieder an ihren Platz zurück. Als sie sich umdrehe, sah sie wie Eragon zum Bett ging, sich kniete und einen Oval förmigen Gegenstand hervor holte. „Brom, der Geschichtenerzähler im Dorf, beschreibt das Meer am schönsten", meinte er während er den Stoff entfernte, in den der Stein eingewickelt war. „Wenn du näherkommst siehst du besser", meinte Eragon, als er aufschaute und sah das Nele sich kein Stück rührte. Doch Nele antwortete ihn nicht, ihr Blick war auf den ovalen blau schimmernden Stein gerichtet. Leichter Schwindel überkam sie und vor ihren inneren Auge, fand sie sich selbst auf der Lichtung im Buckel wieder. Sie sah die Stelle in die er Stein eingeschlagen hatte so deutlich vor sich, als stände sie jetzt im Buckel, nicht in Eragons Kammer.

„Ich war an der Stelle auf der Lichtung, wo der Stein eingeschlagen war. Alles in Umfeld war verbrannt und schwarz", murmelte sie, mehr zu sich selbst doch Eragon hörte sie. „Ja! Du musst ein oder vielleicht zwei Tage nach mir dort vorbei gekommen sein. Ich hatte ein Reh verfolgt und wollte es schießen, als das hier genau vor meinen Bogen einschlug", Eragon machte mit seinen Armen eine Explosion nach. Nun saß auch Nele auf den Boden, zwischen ihr und Eragon der Stein. Nele konnte feine Farbunterschiede erkennen und nach kurzen Zögern, streifte sie mit der linken Hand über die Oberfläche des blauen Steins. Er war kalt und sehr glatt. Die Kälte des Steins schlich sich ihren Arm hoch zur Schulter und Nele konnte deutlich spüren, wie ihr die Kälte im Nacken saß. Nachdem sie ihre Hand weg genommen hatte, konnte sie die Kälte immer noch an ihren Körper spüren. Schnell nahm sie ihre Hand wieder unter die Wolldecke und schüttelte sich. „Ist das wirklich ein Stein? Er ist so kalt. Aber die Farbe ist wunderschön man könnte ihn den ganzen Tag ansehen", schwärme Nele Gedanken verloren. „Ja das stimmt,Onkel und Roran aber finden wir sollten ihn los werden. Alles was aus den Buckel kommt, könnte mit den König in Verbindung stehen und das letzte was dieses Dorf brauch, sind Soldaten des Königs", entgegnete Eragon bestimmt und wickelte den Stein wieder ein. Verwirrt über seine Aussage stammelte Nele: „Das erste an was ich mich erinnern kann ist der Buckel und du gehst dort jagen..". Doch Eragon stand auf und reichte ihr seine rechte Hand zum aufstehen hin:„Du kommst aus Therinsford und ich war nie dort jagen". Nele nickte und ergriff seine Hand, die wie sie bemerke ebenfalls die war mit den er den Stein berührt hatte, sie war kalt.

Nele konnte nicht sagen, ob sie jemals schon so viele Menschen gesehen hatte, wie an den Tag an den die Händler kamen. Der Schneefall hatte sich in den letzten Tagen gelegt und ruhte nun friedlich auf der Erde. Das ganze Dorf glänzte weiß. Die Bewohner waren auf den Beinen und als Garrow, seine Söhne und Nele in Cravahall eintrafen, hatten die Händler ihre Stände schon aufgebaut. Garrow gab seinen beiden Söhnen etwas Münzen und darauf hin verabschiedete sich Roran von den dreien, als er Katrina erblickte. Während sie ihn nachsahen winkte Katrina ihnen zu und die beiden verschwanden in der sich füllenden Hauptstraße. Garrow schüttelte lächelt den Kopf und beschloss, zu erst den Händler auf zu suchen, der mit Schmuck und Edelsteinen handelte. Wenig später saßen Nele, Eragon und Garrow im Zelt eines Händlers namens Merlock. Er begutachtete den glänzenden ovalen Stein, doch fand keinen Wert in ihn. „Er ist hohl. Hört selbst", sagte er und klopfte ein paar mal gegen die Oberflächedes Steins. „Die Oberfläche ist das glatteste was ich je an einen Stein gesehen habe, aber ich kann ihn euch leider nicht abnehmen. Ich habe keine Verwendung für ihn. Aber vielleicht habt ihr im Frühjahr bei einen andren Händler mehr Glück." Mit diesen Wortenverabschiedete er die drei. Während Eragon den eingewickelten Stein in seine Umhängetasche verstaute, verließ Garrow ihn und Nele. Sie hatten die restliche Zeit bis spät in die Nacht zur freien Verfügung. Nele sah sich umgeben von vielen Menschen um, sie spürte wie ihr dröhnen im Kopf lauter wurde und ihr in die Glieder kroch. Doch Eragon tätschelte ihre Schulter und versicherte ihr: „Keine Angst, wir unternehmen was zusammen. Roran finden wir eh nichtwieder". Sie schlenderten den restlichen Tag an den verschiedenen Ständen entlang, aßen frischen, warmen, süßen Kuchen und schauten sich die verschieden Waren an. Von Stoffen, Werkzeug bis hin zu Vorräten gab es alles.

Als es dunkel wurde, versammelten sich alle um ein großes Feuer auf den Platz in der Mitte des Dorfes, welches genug wärme ausstrahlte um sie alle zu wärmen. Nele sah auch Roran mit Katrina und Horst und seine Söhne. Neben Horst saß eine schöne, schlanke Frau mit glatten blonden Haar, welche als sie Eragon sah hektisch winkte. „Ist das Elain?", frage Nele als sie zurück winkte. Eragon antwortete mit einen Kopf nicken. In diesen Moment, lief ein Mann mit geflochtenweißen Bart und schwarzen Umhang in die Mitte als Feuer und setzte sich auf einen Stuhl nieder. „Das ist Brom, der Geschichtenerzähler", erklärte Eragon Nele flüstern und beuge sich dann wieder von ihr weg. Nele sah sich den Mann genau an, dann fing der Geschichtenerzähler an eine Geschichte zu erzählen. Sie handelte von einen Mann namens Galbatorix und Krieger die auf Drachenritten. Es wurde ganz still und alle lauschten gebahnt den Erzählungen des alten Mannes. Nele sah, das Eragon ihn gerne zuhörte, trotzdem musste sie ihn eine Frage stellen. „Eragon, wer ist dieser Mann? Galbatorix? Der König?", es war kaum mehr als ein Flüstern. Dieser neigte seinen Kopf wieder zu ihr und flüsterte:„Ja der König von Alagaesia und kein gerechter, wenn man den Gerüchten glaubt". So fand die Geschichte des Geschichtenerzählers schon recht bald sein Ende und die Bewohner applaudierten ihn. Manche der Leute standen auf und brachen auf, es war spät am Abend. Doch Nele saß immer noch auf der Bank und sah den alten Mann hinter her, wie er in der Menge verschwand. Ihr Kopf war überfüllt mit Eindrücken und Bildern von Drachen und dunklen Mächten. Sie hatte das Gefühl durch die Geschichte, mehr erfahren zu haben als ihr lieb war.

Eragon FF überarbeitetWo Geschichten leben. Entdecke jetzt