Schatten der Vergangenheit

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Wieder falscher Alarm, der zweite schon. Mit immer steigender Nervosität ließen sich alle wieder nieder. Seit Stunden saßen sie schon schweigend auf den Boden, es ertönte wütende Stimmen, die aber immer wieder verstummten. Nele lehnte an Stacys von Metallplatten ummantelten Vorderbein und spielte am Kragen ihres Kettenhemdes. Darunter spürte sie Murtaghs Amethysten auf ihrer Haut. Eragon und Saphira saßen rechts von ihr und neben ihnen Orik, der alle paar Minuten die Schärfe seiner Streitaxt prüfte und nach schlief. Eragon sah schweigend in die Leere. Auf Neles Nachfrage was Arya gesagt hatte, grummelte er nur etwas unverständliches. Sicher war sie über Eragons Bitte nicht zu kämpfen, nicht erfreut gewesen.Dennoch saß sie näher bei ihnen als zu vor. Murtagh saß Nele gegenüber, Tornac stand angespannt und mit angelegten Ohren hinter seinen Reiter. Nele beobachte Murtagh und obwohl sie sich einredete was für ein hervorragender Schwertkämpfer er war, bangte sie um sein Leben. Sie bangte um ihrer aller Leben, sie wussten immer noch nicht wie groß die Urgaltruppen sind und ob sie von Galbatorixs Heer begleitet wurden. Was hat Murtagh dir vorhin geschenkt, Kleine?, fragte Stacy sanft. Sie verbarg ihre Nervosität gut. Sein Versprechen und ein Andenken.., murmelte Nele betrübt und ließsie an der frischen Erinnerung teil haben. Nele wollte keine Geheimnisse vor ihr haben. Das hatte sie auf ihrer bisherigen Reise gelernt. Die Drachendame rutsche mit ihren Kopf noch näher an Nele heran. Murtagh und Nele hatten sich einfach wieder zu den anderen gesellt und Nele bemühte sich ihren Kopf frei von Gedanken zuhalten. Die halbe Nacht hatten sie alle, Zwerge und Varden gleichermaßen, Vorkehrungen getroffen und unermüdlich geschuftet bis der Tag anbrach. Nun wurde es wieder dunkel und die ersten begannen Laternen zu entfachen. In der schummrigen Dunkelheit fiel es noch schwerer sich zu konzentrieren und während Nele bereits mit ihren schweren Augenlidern kämpfte, beschloss Orik: „Legen wir uns schlafen. Wir werden schon geweckt". Ohne Einwände legte sich ihre kleine Gruppe schlafen. Bis auf Arya, sie blieb mit gestreckten Rücken aufrecht sitzen und blickte in die Leere. Neles fand nicht in den Schlaf, es wehte kein Wind und es war toten still. Sie hörte wie eilige Schritte sich näherten, es musste einer der Späher sein. Sie hoffe es wäre abermals falscher Alarm, doch dieses mal war es keiner, es war so weit. Nele öffnete die Augen und Arya stand bereits mit gezückten Bogen und angelegten Pfeil in der Mitte ihre Gruppe und streckte den Hals. Stacy zog behutsam ihr Vorderbein weg und Nele griff nach ihren Schild. Orik schwang seine Streitaxt, Murtagh stieg aufs Pferd. Eragon erwachte als letzter. „Ein Späher war hier. Es geht los", erklärte Nele ihn und hielt Eragon ihre Hand zum aufstehen hin. Eragon zog sich dankend an ihr hoch und griff ebenfalls nach seinen Schild. Die Minuten verstrichen ohne das etwas geschah. Die Krieger warteten angespannt. Die Drachenreiter stiegen auf die Rücken ihrer Drachendamen und Nele verzichtete darauf sich die Beine am Sattel fest zu binden. Dann wurde die Nerven zerreißende Stille von grollenden Gebrüll erschüttert. Ein tiefes Horn ertönte und die Tunnel wurden durchbrochen. Dunkle Gestalten strömten unaufhörlich in Richtung der ausgehobenen Gräber. Die Schlacht begann.

Auf Befehl hin wurden die ersten Kessel mit kochenden Pech umgekippt und das heiße Pech bahnte sich sich seinen Weg wie ein Rinnsal in die Gruben. Die Urgals schrien auf, als sie in die hüfttiefen Gruben mit Pech fielen. Es flog eine brennende Fackel und die Gruben entzündenden sich in orangefarbenen Feuermeer. Die Todesschreie der Urgals hallten über das Schlachtfeld. Nele wandte sich Ajihads Bataillon zu, auch hier brannten die Urgals bei lebendigen Leib. Es dauerte nicht lange, bis die Gruben mit verbrannten Urgal Leibern gefüllt waren und weitere Urgals achtlos über sie hinweg strömten. Die Bogenschützen der drei Bataillone gingen in Position und schossen auf Befehl ihre brennenden Pfeile. Während der ersten Pfeilregen auf die Urgals nieder regnete, griffen die Drachenreiter und Arya nach ihren Bögen und warten die zweite Schusswelle ab und schossen ebenfalls. Abermals zielten die Bogenschützen, doch die Urgal stürmten in rasanten Tempo weiter und füllten die freie Fläche zwischen Tronjheim und den Tunneln aus denen die gekommen waren. Beängstigt sahen die Drachenreiter zu den Tunnel eingängen,der Ansturm riss nicht ab. Die Anzahl der Urgals war überwältigend, doch bis jetzt hatten sie noch keinen Soldaten aus Galbatorixs Heer gesichtet. Die dunklen Maßen aus Urgals, trafen sich und verschmolzen zu einer. Für einen Augenblick standen sich die beiden Seiten gegenüber, bis das Horn der Urgals erneut ertönte und diese mit Gebrüll vor stürmten. Ihre Front rannte in die aufgestellten spitzen Holzpfeiler. Dunkelrotes Blut sickerte dickflüssig auf die Erde. „Ducken!", befahl eine unbekannte Stimme aus ihren Bataillon. Eine schwarze Pfeilwelle flog auf sie zu und Nele und Eragon duckten sich hinter ihren Schilden. Stacy und Saphira zogen die Köpfe ein. Die Verteidigungslinie der Varden bereitete sich auf den Zusammenstoß vor. Mit ihren langen Speeren stachen sie nach den Urgals. Viel zu schnell wurden die spitzen Holzpfeiler überrannt. Die Verteidigungslinie konnte den Ansturm nicht länger stand halten und wurde durchbrochen. Nun trafen die gegnerischen Gruppen erstmalig aufeinander, Zwergen und Menschen stürmten brüllend los. Stacy und Saphira rissen brüllten ihre Mäuler auf und stützen auf die Urgals zu. Neles Drachendame zerriss den ersten Urgals mit ihren Klauen und schleuderte seinen geteilten Leib von sich weg. Kein Schwert konnte mit den Klauen und Zähnen eines Drachen mit halten. Nele blockte vonihren Sattel aus die Angriffe eines Urgals, der auf die ungeschützten Flügel gezielt hatte. Eragon und Saphira taten es ihnen gleich. Während Saphira mit ihren Klauen und Zähnen Urgals zerriss, schütze Eragon sie vom Rücken aus. Orik trennte mit seiner Streitaxt Gliedmaßen ab und stürmte mit Gebrüll vorfährst. Im rennen zertrümmerte er manchen Beine und Genicke. Murtagh und Tornac zerbrachen eine Gruppe von Urgals, die sich vor ihnen aufgebaut hatte. Arya wirbelte federleicht aber todbringend umher und traf immer ihr Ziel. Nele hatte sie alle im Blick, ihre Freunde und Verbündeten. Gerade stieß sie einen Urgal der Stacy am Hinterbein angegriffen hatte ihre Klinge in den Kopf und mit einen lauten knacken wieder heraus. Das herunter tropfende Blut fesselte sie für einen kurzen Moment, dann bemerke sie, wie die tobende Schlacht sie von Eragon und Saphira getrennt hatten. Wo sind sie?,rief Nele Stacy zu, die ihr Blut verschmiertes Maul schüttelte. Suchend sah Nele sich um und entdeckte Saphira, sie war umzingelt von Urgals, die mit Speeren auf sie einstechen wollten. Da! Stacy wandte sich um und kämpfte sich den Weg zu ihrer Schwester durch. Doch bevor sie Saphira erreichen konnte, kamen Murtagh und Eragon auf Tornac angeritten. Eragon sprang wutent brannt von Tornacund rammte einen Urgal von hinten Za'roc in die Brust. Saphira nutzte den Überraschungsmoment und fegte die restlichen Urgals mit ihren Schwanz fort. Nele schoss einen Uragl in die Brust, der sich auf Eragon stürzen wollte. Dieser wirbelte zu Nele und Stacy um und deutete in die Luft. Sie verstanden und nachdem Eragon auf Saphira geklettert war, hoben sie in die Luft ab. Murtagh war mit Tornac weiter gezogen. Oben in der Luft waren die abgesehen von den Bogenschützen sicher. Seid ihr verletzt?, erkundigte Nele sich. Eragon schüttelte den Kopf. Er war geladen mit Energie, Nele konnte es aus der Entfernung deutlich sehen. Ihre eigenen Muskeln waren zum zerreißen gespannt. Nein, ihr? Nein. Sie überflogen das Schlachtfeld und verschafften sich einen Überblick der feindlichen Reihen. Die Bogenschützen! Wenn wir sie angreifen.., Nele deutete in die hintersten Reihen der Urgals. Eragon und die Drachendamen verstanden. Wir kommen von rechts, ihr von links, beschlossen sie und kreisten noch einen Moment über das Schlachtfeld. Die Drachendamen flogen weite Kreise und kam dann von hinten auf die Urgals zu. Bevor die Urgals mit bekamen was geschah, flogen Nele und Stacy von rechts und Eragon und Saphira von links auf die Bogenschützen zu und stießen sie um wie leere Fässer. Nele und Eragon enthaupteten welche von ihnen und die Drachendamen zerfetzten die restlichen. Ehe die Bogenschützen der anderen Flanken reagieren konnte, flogen die beiden Drachenreiter eine Kurve und entfernten sich aus der Reichweite der Pfeile. Freudig jubelten sie über ihre kleine Errungenschaft und wiederholten diese auch an den beiden anderen Tunneleingängen. Wieder weit hoben in der Luft, beobachten sie erneut die feindlichen Linien. Abwechselt schossen sie tiefer und fegten Urgals mit sich. Es war dunkel und die Drachendamen zu schnell und geschickt, die Urgals waren ihnen ausgeliefert. Immer wenn sie tief genug flogen, schossen Nele und Eragon mit ihren Bögen, doch ihnen gingen schnell die Pfeile aus. Bevor sie aber auf ihre magischen Fähigkeiten zurück griffen, stellten sie sich selbst Grenzen auf. Diese würden sie nicht überschreiten, damit sie länger durchhalten würden. Von oben sahen sie die drei separaten Gefechte voran schreiten. Auch wenn die Urgalstruppen sich aufteilen mussten, waren sie zahlenmäßig überlegen und drängten die Varden immer weiter zurück nach Tronjheim. Es strömten unaufhörlich Urgals aus den Tunneln hinein nach Farthen Dur. Eragon fiel der Auftrag, an die Zwillinge zu berichten als erster wieder ein. Nele ließ ihn den Vortritt, sie war nicht besonders interessiert daran mit den Zwillingen in Kontakt zu treten. Wir sollen unsere zugeteilten Bataillons unterstützen, übermittelte Eragon an Nele weiter und sie flogen quer übers Schlachtfeld. Stacy flog auf den Anführer der Varden zu und landete neben Ajihad und einigen Kriegern, die mit ihn kämpften. Augenblicklich schlossen sich die Krieger ihnen an und schützen die Flanke von Stacy auf der Nele nicht stand. Mit Schwert und Magie töte Nele jeden Urgal der in ihrer Nähe trat. Ein Urgals schlug ihr Schild weg, doch bevor er zum Schlag ausholen konnte, holte Nele es mit Magie zurück. Es flog ihr im letzten Moment in die Hand und sie blocke den starken Angriff. Das kantige Schwert verzahnte sich im Holzschild. Nele nutzen den ungeschützten Moment ihres Gegners und stach ihn in die Brust. Der Urgal fiel aber sein Schwert hatte sich in ihr Schild gefressen und so gab Nele es auf. Mit Schwung schleuderte sie es samt Schwert einen anderen Urgal an den Kopf. Ajihad trat Nele mit den Fuß ein Blut verschmiertes Schild über den Boden zu, eins von einen gefallen Varden. Dankend nickend hob sie es flink auf, wirbelte herum und wehrte damit sogleich einen neuen Angriff eines Urgals ab. Es wurden nicht weniger, dass wurde ihr am Boden schmerzhaft bewusst. Kaum schlug sie einen Urgal nieder, stand der nächste an dessen Stelle.

Eragon FF überarbeitetWo Geschichten leben. Entdecke jetzt