Die Wunder von Ellesméra

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Die Wunder von Ellesméra

Der Morgen brach an und Nele brauchte lange zum aufstehen. Sie hatte nicht gut geschlafen, was sie angesichts der Ereignisse des gestrigen Tages nicht wunderte. Auch wenn ihr Körper von den wochenlangen Reise nach Ellesméra erschöpft war, dachte ihr Geist nicht daran sich aus zu ruhen. Die halbe Nacht hatte sie die Sternen weit oben am Nachthimmel beobachtet und über die nächsten Wochen und Monate nachgedacht. Sie hatte sich gefragt, ob und wie sie die doppelte Belastung durch Oromis Unterricht und den Stunden die sie mit derElfe Saera verbringen sollte meistern kann. Entschlossen schwang sich Nele aus dem Bett, sie würde es meistern müssen. Schließlich warsie nicht alleine dieser Belastung ausgesetzt. Auch wenn sie sich damit nicht trösten sollte, dachte sie an Eragons Beeinträchtigung. Er müsste auch mit einer doppelten Belastung zu recht kommen müssen. Doch Nele bezweifelte nicht, dass sie es zu Viert nicht schaffen würden. Sie lief aus dem Schlafzimmer hinaus, in die kleiner Kammer, welche sie aus Badewanne entpuppt hatte. Auf dem Weg blieb Nele ander frisch erwachten Drachendame stehen und klopfte ihr gegen den Hals. Du hast noch kein Wort zu Saphiras Schwärmerei über Glaedr gesagt. Empfindest du wie sie?, wollte Nele von Stac wissen und tätschelte sich während dessen ihren Weg zum blau schimmernden Kopf der Drachendame. Stac streckte Nele den Kopfentgegen und genoss die Streicheleinheit. Ich hätte nie gedacht, einen andern Drachen abgesehen von meiner Schwester und Shruikan zu begegnen. Glaedr ist so alt, groß und dazu noch männlich. Wenn die Dracheneiern in Galbatorixs Besitz auch männlich sind, gibt es nur meine Schwester und mich. Ich verstehe warum sie für ihn schwärmt. Nele verabschiedete sich mit ein einer Umarmung in die kleine Kammer, sie wollten schließlich pünktlich sein. Aber du schwärmst nicht für ihn?, wiederholte Nele grinsend, während sie die Hähne an der Wand bediente. Nicht wie Saphira es tut, nein. Kaltes Bachwasser floss in die Wanne und Nele drehte den Hahn wieder zu. Mit den richtigen Worten in der Alten Sprache erhitzte sie das Wasser. Ich vermute Glaedr hält nicht viel davon, so um schwärmt zu werden. Mit einen robusten Band, knotete Nele sich gekonnt die Haare hoch und begann sich zügig zu waschen. Meister Oromis hatte ihnen aufgetragen, sich jeden morgen zu waschen. Nach ihrem Bad, zog sie sich wieder an, band sich die Haare in Nacken zusammen, tröpfelte sich Salbe und Rosenwasser ins Gesicht, auf die Blutergüsse und die Narbe. Dann sattelte sie Stac damit sie aufbrechen konnten. Eragon und Saphira meldeten sich bereit und gemeinsam flogen sie Richtung Tel'naeír.

„Die Sattel sind trotz der Umstände ihrer Entstehung sehr gelungen. Brom war schon immer geschickt mit seinen Händen", sagte Oromis, nachdem er jeden Riemen und Naht geprüft hatte. „Nehmt sie, wenn ihr in Eile seid. Doch wenn ihr Zeit habt nehmt diese hier", meinte er und zeigte auf zwei schwer aussehende Sattel, welche vor dem Hütteneingang standen. Sie waren formvollendet und mit feinen goldenen Mustern verziert. Sie glichen denen von Brom sehr, doch besaßen sie Feinheiten, für die Brom keine Zeit gehabt hatte. Die Brustgurte besaßen Druckknöpfe und Riemen, damit man den Sattel einen wachsenden Drachen anpassen konnte. Beinschiene und Gurte fürden Reiter waren ebenfalls vorhanden. Neu waren die Lederschlaufen am Sattelknauf, welche für den Reiter zum festhalten angebracht worden waren. „Die Sattel wurden in Vroengard angefertigt und sind mit verschiedenen Zaubern belegt, welche euch in Not gute Dienste erweisen werden". Oromis half Nele und Eragon die Sattel zu lösenund den Drachendamen abzunehmen. „Ihr werdet heute Glaedr begleiten, ich arbeite hier mit Nele und Eragon".

Wie ihr wünscht, Meister, antworteten die Drachendamen. Saphira schwankte vor Aufregung. Glaedr schwang sich mit seinen mächtigen Flügeln in die Luft und flog in nördlicher Richtung. Die Drachendamen hechteten ihn hinterher. Oromis vergeudete keine Zeitund führte die Drachenreiter zu einen Weidenbaum am Rand der Lichtung. Dort sollten sie sich mit Abstand nebeneinander aufstellen. „Was ich euch heute zeigen möchte heißt Rimgar oder auch Tanz von Schlange und Kranich genannt. Er besteht aus einer Reihe von Übungen die entwickelt worden und Krieger für den Kampf zu stählern. Heute tätigen wir Elfen ihn, um gesund und beweglich zubleiben. Es gibt vier Schwierigkeitsstufen und heute beginnen wir mit der ersten". Nele drehte sich zu Eragon, welcher mit geballten Fäusten da stand. Er krampfte die Schulterblätter zusammen und atmete abgehackt. „Eragon?". „Du musst dich entspannen. Steif wie ein Brett, kannst du den Rimgar nicht erlernen. Habe keine Angst, beginn langsam und erlebte wie sich dein Körper dabei fühlt", sprach Oromis. „Ja, Meister", erwiderte er und schnitt für Nele erzwungen eine Grimasse. Mit fühlend lächelte Nele zurück. „Nun stellt eure Füße eng zusammen, Nele du stellst die Füße so wie im Becken für dich angenehm. Lasst die Arme hängen, Schultern nach hinten unten. Kopf hoch, macht den Rücken gerade, drückt das Steißbein nach vorne um den unteren Rücken zu stärken. Lasst den Bauch und Atmung entspanntund locker. Nun atmend ein und wieder aus. Kommt zur ruhe und fühltden Boden zu euren Füßen, spürt die Kraft und die Energie, wie sie aus der Erde durch euren Körper fließt.. Schließt die Augen und konzentriert euch darauf das Gleichgewicht zu halten". Nele und Eragon befolgten seine Anweisungen. „Nehmt die Arme nach hoben, streckt euch, zieht euch in die Länge aber lasst die Schultern unten. Nun beugt euch mit geraden Rücken nach vorn. Stützt euch mit den Händen am Boden ab und nehmt das rechte Bein nach hinten, das linke hinter her. Bildet mit euren Körper ein Dreieck. Die Fersen gehen wenn möglich zum Boden". Eragon stieß ein erleichterten Laut aus, den sein Rücken verschmerzte ihn nicht. Oromis gab ihnen weitere Anweisungen, welche er selbst mit machte. Seine Beweglichkeit überraschte die jungen Drachenreiter, schließlich war der Elf uralt und krank. Nach weiteren Übungen, erklärte Oromis den Rigmar für beendet. Obwohl die Übungen nicht schwer waren, kamen sie ins schwitzen.

Eragon FF überarbeitetWo Geschichten leben. Entdecke jetzt