Tarnag

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Tarnag

Sie haben zwei volle Tage gebraucht um nach Tarnag zu gelangen. Gerastet hatten sie bei Nacht, woher Orik allerdings wusste ob es Tag oder Nacht war hielte er nicht für notwendig zu erzählen. Stille hatte sich in diesen Tagen über ihre Reisegesellschaft gelegt. Orik sprachnur wenige Worte während sie rasteten, Arya noch weniger. Auch Nele und Eragon hatten beschlossen zu schweigen. Das Schweigen brach, als die Gefährten den Tunnel verließen und auf ein Tal blickten, durch das sich der Kóstha-mérna See erstreckte. Das Wasser schimmerte violett in der östlichen Sonne. Auf der gegenüberliegenden Seite des Sees strömte der Az Ragni nach Norden, bis er hinter den Bergen verschwand. Die Bergkette zu ihrer rechten waren abgesehen von einigen Wege unberührt. Auf der linken Seite allerdings, erstreckte sich die gewaltige von den Zwergen in das Beor-Gebirge gehauene Stadt Tarnag. Stufenartig schlängelten sich die Terrassen von Fuß des Berges bis weit hinauf. Es drängten sich eng gebaute Gebäude auf den weitläufigen Terrassen, bis sie vor einer weißgoldenen Glaskuppel endeten. Das Glas funkelte im Sonnenlicht wie polierter Mondstein. Nele wurde von Reizen überflutet. Der langersehnte kühle Wind, wehte ihr um die Haare und zog leicht an ihrer Kleidung. Das wärmende Sonnenlicht strahlte auf ihrer Haut und der Geruch der freien Natur kroch ihr in die Nase. Dazu die atemberaubende Aussicht, die sich vor ihnen auf tat. Eragon stand neben ihr, genoss wie sie den Moment endlich wieder über der Erde zu sein. Arya hingegen spazierte unbeeindruckt an ihnen vorbei und machte sich an den Abstieg. „Beeindruckend nicht war?", meinte Orik neben Eragon und deutete auf die Glaskuppel. „Das ist der Celbedeil, der größte Tempel des Zwergenreichs. Während unseren Besuches werden wir bei bei den Clan- Oberhaupt Undin übernachten, sein Clan der Ragin Hefthyn, die Flusswächter herrschen über Tarnag. Hrothgar bestand darauf, euch her zubringen", erklärte er weiter und deutete den Reitern an ihn zufolgen. „Wir werden erwartet?", fragte Nele. „Ja, Hrothgar möchte euch die Wunder Tarnags nichts vorenthalten, nun da ihr zu seiner Familie gehört". Arya hatte nicht auf sie gewartet, die Lücke zwischen ihnen war groß. Als Eragon Orik drauf ansprach,lachte er grimmig. „Arya liegt seit Jahren mit den Priestern des Zwergeintempels im Streit. Immer wenn sie nach Tarnag kommt, streitet sie mit den Priestern". „Warum?". „Ich weiß nicht viel aber wie es scheint lehnen die Elfen es ab, wie sie es nennen 'in die Luft zu murmeln und um Beistand zu bitten'". Nele und Eragon wechselt enfragende Blicke. Sie wussten nicht woran Elfen glaubten. Der Weg führte sie erst hinunter zum See, von dort aus ging es ein Stück an dessen Ufer entlang, bis sie auf das erhöhte Stadttor von Tarnag zuliefen. Es ertönten Worte in der Zunge der Zwerge. Nele konnte ihren Uhrsprung erst nicht ausfindig machen, bis sie im Unterholz ein zotteliges Tier entdeckte, auf dessen Rücken ein Zwerg saß. Das Tier glich einer Ziege, wie Nele sie schon in vielen Städten gesehen hatte, nur war dieses Tier deutlich größer und in seinen Hörnern waren Muster eingeritzt. Orik antwortete den Zwerg und kurz darauf öffnete sich das Stadttor von innen. „Was sind das für Tiere? Sie sind größer als Ziegen". „Das ist ein Feldunost. Eins von fünf Tieren die es nur im Beor-Gebirge gibt". Das Tor öffnete sich langsam und es strömten die ersten Schaulustigen zusammen. Vor der Menge galoppierten sieben Feldunost aus der Stadt heraus. Die Zwerge auf ihnen, trugen Lanzen mit blauen Fahnen an ihren Seiten. Der Zwergan dessen Spitze ergriff das Wort. „Ich heiße euch in Tarnag willkommen. Im Namen von Undin und Gannels, biete ich Thorv, Sohn von Brokk, euch sichere Unterkunft in unseren Hallen". Sein Akzent war breit. „Und in Hrothgars Namen nehmen wir Ingietum eure Gastfreundschaft an", verkündigte Orik. „Auch ich, im Namen von Islanzadi", sagte Arya. Zufrieden gab Thorv ein Zeichen und die übrigen sechs bildeten eine Formation um die Neuankömmlinge. Thorv gab erneut ein Zeichen und ihre Formation setzte sich in Bewegung. Die Gebäude an denen sie vorbei kamen, bestanden aus Gestein mit unterschiedlichen Verzierungen. Die meisten Verzierungen waren hellrot und schlängelten sich an den Wänden entlang. Unterbrochen wurden sie vereinzelt von grünlichen Schatten, welche so klar waren, dass sie das Sonnenlicht hindurch ließen. Sie erreichten die ersten bewohnten Terrassen, auf denen Zwerge aus verschiedenen Clans umher liefen. Die Straße wurde breiter und die Zwerge gingen ihren Geschäften nach. Es gab Stände mit Stoffen, Juwelen, Gemüse, Schmieden und bunte Läden mit Schaufenster. Die Zwerge trugen in Vergleich zu denen den sie schon begegneten warensehr aufwendige Kleidung, fast schon Kostüme. Nele und Eragon wechselten Blicke, es war still. Ihnen wurde nicht zu gejubelt, im Gegenteil. Ständig stelle sich ein wutentbrannter Zwerg vor ihre Formation und schimpfte unverständlich lange Worte. Nele erschauderte und lugte bei jeder Beschimpfung erst zu Eragon dann zu Orik, dessen Miene sich zwar nicht rührte, aber dessen Hand immer weiter zu seiner Streitaxt rutschte. Hrothgars Entschluss uns in seinen Clan auf zu nehmen, scheint mir nicht seine beliebteste gewesen zu sein. Stimmt, pflichtete Eragon ihr bei. Dennoch war es seineE ntscheidung, sagte Saphira ruhig. Thorv triebihre Gruppe voran, als würden die Zwerge nicht existieren. Auf diese Art erklommen sie noch weitere sieben Terrassen bis sie vor das Tor traten, welches sie vom Celbedeil trennte. Doch bevor ihnen das Tor geöffnet wurde, traten bewaffnete Zwerge auf die Straße, umstellten sie und versperrten so mit ihren Weg. Ihre Gesichter waren umhüllt von purpurnen Stoff, der bis weit über die Schultern hing. Thorv und seine Männer zügelten ihre Tiere. „Was ist los?", fragte Eragon. „Sie sind bewaffnet..", flüsterte Nele und sah über die Schulter, um die Zwerge im Blick zu haben. Orik hingehen schüttelte nur den Kopf und ging weiter. Seine Hand an seiner Streitaxt. Ein Zwerg rief mit erhobenen Fäusten und schimpfte Minuten lang. Mit jeden Wort wurde er wütender. Thorv unterbrach den aufgebrachten Zwerg und dieser verstummte, wenn auch nur widerwillig. Thorv sprach zu ihn. Orik war zu sehr beschäftigt der Auseinandersetzung zufolgen, er übersetzte nicht. Nele und Eragon verstanden aber auch ohne Übersetzung. Sie verstanden die Worte Durgrimst und Ingietum. Es ging um ihren Beitritt in den Ingietum. Die Auseinandersetzung ging so weit das Thorv demonstrativ seine Streitaxt auf blitzen ließ. Sie werden uns doch nicht angreifen oder?, fürchtete Nele. Ich denke nicht. Die Zwerge respektieren sich untereinander. Sie haben nur verschiedene Meinungen, entgegnete Stac. Der schimpfende Zwerg zog einen Silberring aus seiner Innentasche, zupfte sich Barthaare aus, spuckte aus und warf sie zusammen zu Boden. Ohne weitere Worte gingen er und die Zwerge in purpurnen Gewändern zur Seite und verschwanden zwischen den Gebäuden. Orik, Thorv und die andern Zwerge sahen erstarrt auf den Ring. Selbst Arya, wirkte unbehaglich. „Was bedeutet das?",fragte Eragon, denn befürchtete das mehr dahinter steckte. „Ihr habt euch Feinde gemacht", sagte Thorv nur. Orik hob den Ring auf und steckte ihn weg. Im Innenhof des Celbedeil brannten Laternen und es standen geschmückte Tische mit langen Bänkenbereit. Vor den Bänken stand eine Gruppe Zwerge, an ihrer Spitze ein älterer Zwerg mit grauen Bart und Wolfspelz. „Willkommen in Tarnag. Heimat des Durgrimst Ragi Hefthyn. Wir haben viel von euch gehört Eragon Schattentöter und Nele Argetlam. Ich bin Undin, Derunds Sohn Oberhaupt meines Clans". Ein anderer Zwerg trat vor, er stand stolz wie ein Krieger. „Und ich bin Gannel, Sohn von Orm Blutaxt, Oberhaupt des Durgrimst Quan". „Es ist uns eine Ehre eure Gäste sein zu dürfen", erwiderte Eragon für sich und Nele. Beide senkten dankend die Köpfe. Orik war allerdings nicht danach Höflichkeiten auszutauschen. Ohne ein Wort zu sagen, holte er den Ring aus seiner Tasche und präsentierte ihn ihren Gastgebern. Undin zog hörbar Luft ein und nahm Orik vorsichtig den Ring aus der Hand. „Von wen hast du ihn?". „Ein Mitglied der AzSweldn rak Anhuin. Er ist nicht für mich sondern für Eragon und Nele". Der Ring musste große Konsequenten nach sich ziehen, wenn alle Zwerge ihn fürchteten. Stirnrunzelnd betrachteten Undin und Gannel den Ring. „Darüber müssen wir uns später noch beraten Schattentöter und Argetlam. Aber zu erst veranstalten wir für euch ein Fest. Bitte folgt meinen Diener, er wird euch eure Unterkunft zeigen. Dort könnt ihr euch erfrischen und danach werden wir beginnen". Nele gab die Zügel von Schneeweiß einen Zwerg. Wir werden gleich wieder da sein, passt auf euch auf!

Eragon FF überarbeitetWo Geschichten leben. Entdecke jetzt