Unerwarteter Besuch

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Frohe Weihnachten und ein guten Rutsch ins Jahr 2019!!

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Unerwarteter Besuch

Eragons Schritte, die durch ihre Höhle hallten, weckten Nele aus ihrenlangen überfälligen Schlaf. Grummelnd vergrub sie ihr Gesicht in der Wolldecke und wollte weiter schlafen, doch Eragon hinderte sie daran. „Sie haben uns schlafen lassen, es ist kein Bote zu sehen", berichtete Eragon vom Rand der Höhle, während er hinaus auf den Sternenspahir blickte. „Mich lässt du aber nicht schlafen?",wollte sie wissen. Saphira und Stacy wälzten sich im Stroh umher, waren auch gerade dabei wach zu werden. „Hab dich nicht so, schau mal. Durch den Krater wirft die Sonne einen Schatten, es muss schon fast Mittag sein". Nele rollte sich schwerfällig aus den Bett und schlürfte zu Eragon. Sie folgte seinen Blicken über den Sternensaphir. Fühlt ihr euch wohl?, wollte Saphira wissen. Sie klang noch verschlafen. Eragon streckte sich zur Antwort. Schon..wir haben etwas warmes im Bauch, es ist hier oben sicher und wir durften ausschlafen. Seit wir das Palancar-Tal verlassen haben, waren wir nie wirklich sicher, nun schon. Einiger Maßen sicher, berichtete Nele ihn. Was ist mit Murtagh, Eragon? Ich fühle mich schlecht dabei die Gastfreundlichkeit die uns entgegen gebracht wird an zunehmen, ohne dass wir wissen wie sie ihn behandeln. Wir müssen ihn helfen. Eragon griff ihr beruhigten an die Schulter. Natürlich werden wir das. Für heute müssen wir aber sehen, was der Tag für uns bereit hält.Nele nickte nüchtern und sah erneut zum Sternensaphir herunter. Ein brauner Fleck auf den sonst makellosen Edelstein irritierte sie. Mit zusammen gekniffenen Augen, erkannte sie den Fleck als große Katze, welche mit ihren roten Augenpaar zu ihnen in den Höhleneingang starrte. Ungläubig griff Nele nach Eragons Ärmel. „Du Träumer erzählst mir von der Sonne und den Schatten aber nicht das Solembumdort unten sitzt?". „Was..Solembum?". Zu seiner Verteidigung muss ich sagen, habe ich mich versteckt, putzte sich die Werkatze die Pfote. Wieist das möglich?, staunte Eragon. Solembum schüttelte seine zottelige Mähne. Kommt herunter und ihr erfahrt es. Nele und Eragon verschwanden in der Höhle und holten ihre Waffengürtel. Fragend sahen sie zu ihren Drachendamen hinüber. Geht ruhig. Wir kommen alleine klar.


Kaum hatten die beiden Reiter den Sternensaphir mit ihren Stiefeln berührt, stürmte die Werkatze los und verschwand im Tunnel Durchgang, der aus den Drachenhort heraus führte. Sie eilten ihr hinter her und fanden die große Wendeltreppe, die bis in die unteren und oberen Stockwerke reichte. Orik hatte sie bei ihren Rundgang die Endlose Wendeltreppe genannt. Da von der Werkatze keine Spur zufinden war, stiegen sie eine Ebene hinauf. Insgesamt stiegen sie zwei weitere Eben hinauf und Eragon erhaschte einen flüchtigen Blick auf die Werkatze. Sie waren in einen der verlassenen höheren Gänge weit über den bewohnten, laut Orik sollte hier seit Jahren eigentlich niemand mehr leben. Ein Gang nach rechts führte zu den Räumen dieser Ebene. Solembum schlenderte mit schwenkenden Schwanz den Gang hinunter. Warte auf uns!, bat Eragon. Statt auf seine Bitte einzugehen, sprang die Werkatze jedoch los und bog geschwind um die Ecke ab. Wieder rannten Nele und Eragon ihr hinterher, bis sie an eine der zahlreichen Türen stehen blieben. Solembum saß seelenruhig vor der Tür und miaute drei Mal. Von innen öffnete sich die Tür nur einen Spaltbreit und nachdem Solembum hinter der Tür verschwand, schloss sie sich wieder. Für einen Moment hielten Nele und Eragon schwer atmend inne. Nele hob zögernd die Hand zum anklopften, doch die Tür öffnete sich.

Unsicher traten sie in den Raum. Das Gemach hinter der Tür, bestand aus zwei Räumen. Die Wände und die niedrige Decke waren geschmückt mit Blumen. Berge aus sonderbaren Gegenständen lagen auf den Boden verstreut herum. Auf einen mit Leder bezogen Sessel, saß die Wahrsagerin, Hexe und alte Bekannte Angela. „Was machst du den hier?", entfuhr es Nele perplex. Angela lächelte verschmitzt. „Ich habe dich auch vermisst. Eragon, es freut mich auch dich wieder zusehen. Setzt euch, dann erzähle ich es euch. Ihr müsst euch leider auf den Boden setzen, ich sitze auf den einzigen Stuhl". Verwirrt und mit vielen Fragen im Kopf, schoben Nele und Eragon einige der Gegenstände zur Seite um sich auf den Boden zu setzen. „Ihr seid also wirklich Drachenreiter und das auch noch im Doppelpack. Wie außer gewöhnlich und selten!", rief sie begeistert aus. „Eigentlich hätte ich drauf kommen sollen, als ihr mir Brom gegenüber erwähnt habt aber da war ich wohl nicht ganz bei mir". Nele fuhr sich unbeholfen durch die Haare: „Brom ist tot". „DieRa'zac haben ihn umgebracht", fügte Eragon tonlos hinzu. Angelas Lächeln verschwand. „Ach..nein. Das tut mir schrecklich leid..ihr Lieben", sagte sie leise. Eragon lachte bitter auf. „Aber es überrascht dich nicht, oder? Du hast seinen Tod doch vorher gesagt". Bestürzt schüttelte sie den Kopf. „Ich wusste nicht, wen der Tod ereilen würde", versicherte Angela. „Trotzdem hast du gesagt Brom sei verflucht und du hast dich über sein Schicksal lustig gemacht. Warum?". „Rückblickend war das sehr geschmackslos von mir..aber in gewisser Weise war er verflucht. Ihm sollte – miteiner Ausnahme nicht gelingen. Natürlich war das nicht seine Schuld. Er wurde zum Drachenreiter aber sein Drache starb früh. Er liebte eine Frau und das stützte sie in den Ruin. Er wachte über euch und bildete euch aus aber auch das konnte er nicht zu Ende bringen. Morzan zu töten war das einzige, was ihn je gelingen sollte". Eragon zog eine Augenbraue hoch. „Brom hat uns gegenüber nie von einer Frau erzählt". „Meine Quellen sind ziemlich gewiss, Eragon. Ich habe es von einer Person gehört, die unmöglich lügt. Aber wir sollten die Toten in Frieden ruhen lassen", beschloss Angela und damit war für sie das Thema vorbei. Eragon wollte erst nicht nachgeben, doch als Angela ein Gefäß vom Boden vor ihr aufhob, gab er nach. „Nele, weißt du noch was das ist?", fragte sie stattdessen und hielt das Gefäß mit gelblicher Paste vor ihre Gesichter. Nele lehnte sich vor. „Ja, das ist Ringelblumenpaste. Gut zum behandeln von wässrigen Wunden, verhindert Entzündungen". Angela nickte stolz. „Schön zu sehen, das etwas von meinen Geredebei dir hängen geblieben ist". „Ich erinnere mich an alles was du mir beigebracht hast", versicherte Nele pflichtgemäß. Nun mussten sie aber wieder zu den wichtigen Dingen zurückkehren. „Wieso bist du hier in Tronjheim und nicht in Teirm?", fragte Eragon endlich. „Ahh, jetzt wird es interessant. Nachdem ihr mir gegenüber Brom erwähnt habt, spürte ich einen Wandel und die Gerüchte, dass es wieder einen Drachenreiter geben soll drangen zu mir durch. Ich wäre nicht auf die Idee gekommen, dass einer von ihnen fast täglichin meine Garten saß aber das tut jetzt nichts zur Sache. Ich scherzte noch mit Nele, ich würde meinen Laden schließen um euch zufolgen, wie recht ich doch hatte. Nach eurer Abreise wurden die Gerüchte lauter und ich schloss meinen Laden tatsächlich und machte mit Solembum auf den Weg zu den Varden, um hier auf den Drachenreiter zu warten. Ich bin seit fast über einen Monat hier und es gefällt mir wenig. Es gibt viel zu wenig natürliches Licht aber die Pilze die man hier findet sind wunderbar, wenigstes etwas wenn ihr mich fragt". Nele nahm Angela die Ringelblumenpaste aus der Hand und betrachtete sie im schwachen Licht. „Warum bleibst du dann hier?". Wieder lachte Angela auf. „Ich bin gern da wo wichtige Dinge geschehen. Außerdem wäre Solembum ohne mich los gezogen und ich genieße nun mal seine Gesellschaft". In der nächsten Stundefassten Nele und Eragon abwechselt die Ereignisse seit Teirm, also der letzten zweieinhalb Monate zusammen. Als Eragon von den Überfallder Ra'zac berichtete und damit auch ihren Gefährten Murtagh erwähnte staunte Angela auf. „Hör uns bis zum Schluss zu und verurteile ihn nicht voreilig", bat Nele und Eragon fuhr fort. Nachihren Bericht brütete Angela genau wie Ajihad kurz vor sich hin.„Ich könnte euch vor den Gefahren die auf euch lauern warnen aber das scheint nicht nötig zu sein, ihr seid bestens im bilde". Sie lehnte sich vor. „Die Hexer die dich überfallen haben, könnten einfach Interesse an deinen Blut gehabt haben. Ich kenne genügend Rituale und Tränke zu denen ein ordentlicher Schuss Menschenblutgehört. Blut von Drachenreiten, ist stärker als Menschenblut aber es hält mit den Blut eines echten Drachen leider nicht mit. Ihr Überfall war sicherlich nur Zufall, es hätte auch jeder andere Mensch getan".Nele nickte langsam, während Eragon eingehend den Raum betrachtete. „Warum bist du eigentlich so weit oben? Hier wohnt doch niemand". Angela wedelte mit der Hand: „Bevor wir damit weiter machen habe ich noch Fragen an euch. Hat sich abgesehenvon Broms Tod schon etwas bewahrheitet? Nele musstest du schon eine schwere Entscheidung treffen oder der Fall..bist du hinter seine Bedeutung gekommen?". Nele erschrak: „Wir mussten jeden Tag wichtige Entscheidungen treffen, sonst säßen wir nicht hier bei dir". Die Hexe schüttelte den Kopf. „Das meine ich nicht", erwiderte sie ernst. Nele war sich nicht sicher, welche Antwort Angela wollte. „Ich habe mich für Stacy, Eragon und Saphira entschieden, für das was noch auf uns zukommen wird, alles andere muss warten", entgegnete Nele ebenfalls ernst. Angela klatschte in die Hände. „Immer erst eins nach den anderen. Du hast wahrscheinlich recht und da ich ja nun hier bei euch bin, verpasse ich auch nichts mehr". „Aber warte, haben dich die Zwillinge nicht geprüft? Wir mussten sie in unsren Geist lassen", wunderte sich Eragon. Langsam schüttelte Angela ihren Kopf. „Das würden sie bei mir nicht wagen, aus Angst. Ich kam schon lange Zeit vor diesen schmierigen Zwillingen hierher und jetzt brauchen sie damit bei mir gar nicht erst anfangen". Bevor Nele oder Eragon erneut etwas sagen konnten, ergriff sie das Wort. „Es hat mich gefreut euch wieder zusehen aber jetzt solltet ihr langsam wieder gehen. Verratet niemanden wo ich bin, verstanden? Ich bevorzuge die Ruhe".Darauf hin verabschiedeten sich die Reiter und Solembum begleitete sie zurück in den Drachenhort.

Eragon FF überarbeitetWo Geschichten leben. Entdecke jetzt