Ein langer Weg

97 6 1
                                    


Der gestrige Abend ging mit Eragons Entscheidung zu Ende, dass vor allem Orik bei ihm übernachten müsse. Ihr Zwergen Freund war viel zu betrunken gewesen, um die Wendeltreppen heil hinunter zu steigen. So übernachteten auch Nele und Stac im Baumhaus. Als der Morgen anbrach und Eragons Holzkugel zu brummen begann, war Orik bereits fort. Die jungen Reiter schätzen, er habe sich in aller früh davon geschlichen. Eragon wusch sich in der kleinen Wanne, während Nele sich es bei Stac und Saphira auf den Decken gemütlich gemacht hat. Als ihr bei Seara wart, hat Eragon Arya in eine äußerst unangenehme Situation gebracht, erzählte Saphira. Ich muss gar nicht weiter drauf ein gehen..oder? Jedenfalls ist Arya wutentbrannt davon gestampft und würdigte ihn keinen Blickes. Seine Versuche sich bei ihr zu entschulden ließ sie abblitzen. Nele stemmte sich auf und ging durch Schlafzimmer um am Tisch platz zu nehmen. Das muss schwer sein, Arya will ihn schließlich nicht verletzen. „Wie kommst du darauf? Hat sie mit dir gesprochen?", kam Eragon zurück ins Schlafzimmer. Die Haare hingen ihn nass vor die Augen, sie müsste wieder geschnitten werden.

Unbequem rutsche Nele auf den Stuhl hin und her: „Wir sprachen mit einande rja, aber das ist schon länger her". „Wieso hast du mir das nicht erzählt?", platze Eragon mit roten Gesicht. „Weil es nicht um dich ging! Sie sprach mit mir nachdem ich auf dem Weg nach Tarnag die Traumsicht nicht lösen konnte. Sie sprach darüber wie sehr Gefühle uns von unseren Pflichten ablenken können, ob gute oder schlechte". „Und wie kommst du dann darauf, dass sie mich nicht verletzten will?". „Ich analysiere nur eure Situation. Sie ist eine Elfe, du ein Mensch. Der Altersunterschied, Kultur und Weltanschauung und die Tatsache, dass sie eine Prinzessin ist. Sie darf dich nicht zur Rede stellen, weil sie deine Ausbildung nicht stören will. Anders herum darf sie als Tochter der Königin dich und uns nicht ignorieren oder gar verärgern. Wir sind zu wichtig, als das sie uns beleidigen würde. Ich schätze mit deinen Gefühlen, für die du nun mal nichts kannst, bringst du sie in eine schwierige Lage". Eragon schüttelte beschämt den Kopf: „Ich wollte ihr doch nie Kummer bereiten, ich war leichtsinnig und unreif. Ich möchte ihre Freundschaft nicht verlieren". „Du kannst nichts dafür, ich bin doch nicht besser. Du solltest sie jedoch suchen gehen, dich entschuldigen und ihr versichern sie nie wieder in solch eine Lage zu bringen". „Das werde ich tun", fiel es Eragon schwer zu sagen, dennoch fühlte er sich erleichtert, seinen Fehler eingesehen zu haben.


Die morgendliche Schwertstunde mit den jungen Elfenkriegern Galena und Vanir ließen die jungen Drachenreiter erfolgreich hinter sich. Zwar konnte Vanri seinen Mund nicht halten und potenzierte Eragon den Kampf über. Dieser ließ es aber einfach über sich ergehen. Bei Meister Oromis angekommen, legte Eragon einen solchen Eifer an den Tag, dass ihr Meister ihn lobte. Nach dem gemeinsamen Rigmar widmeten sie sich der Magie. Zauber welche ein großen Kraftaufwand verknüpft waren, beherrschten Nele und Eragon gleichermaßen. Es gelang ihnen immer genau zu schätzen, wie viel Kraft sie welche Aufgabe abverlangen würde. Meister Oromis legte viel Wert auf die Kunst, Gegenstände mit Energie aufzuladen, die entweder später entladen oder weiterhin gespeichert werden bleiben. „Dank diesen Zauber, konnte Rhunön die Schwerter der Drachenreiter beeinflussen, so das diese niemals brechen oder stumpf werden. Die Zwerge und wir stellen damit die Erisdar, unsere flammenlosen Laternen her. Es sind mächtige Zauber, denn sie können tausende von Jahren verborgen in einen Gegenstand schlummern, ohne jemals entdeckt zu werden. Dazu sind sie schwer aufzuspüren oder ab zuwenden". Oromis erklärte ihnen, dass nur wenige Materialien dafür geeignet sind Energie zu speichern. Ist ein Material nicht geeignet, so entweicht der Zauber rasch oder er wird gar nicht erst gehalten. Am besten eignen sich Edelsteine, Quarze und auch andere Halbedelsteine, welche zwar weniger wirkungsvoll sind als reine Edelsteine. „Deshalb steckt im Schwertknauf der Drachenreiter auch stets ein Juwel", fuhr Meister Oromis fort. „Speisen sich unsere Anhänger deshalb von unserer Lebenskraft? Weil sie selbst keine Energie speichern können?", fragte Nele. „Genau aus diesem Grund ja". Als Oromis fürs erste zufrieden war, zogen sie sich in die Hütte zurück. Ihrer Meister hielt eine sowohl spannende als auch schwierige Aufgabe für sie bereit.

Eragon FF überarbeitetWo Geschichten leben. Entdecke jetzt