Die Flucht aus Gil'ead

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Die Flucht aus Gil'ead


Nachdem der Schlaf sie übermannt hatte, brach in ihren Geist große Hektik aus. Mit Herzrasen hievte sie sich vom Boden auf und Stacy neben ihr ging in Stellung. Nele und Stacy konnten sehen, wie Saphira Eragon, Murtagh und die Elfe aus Eragons Träumen aus der Stadt flog. Dutzende Pfeile flogen ihnen hinterher. Saphira passt auf, es fliegen noch mehr Pfeile, warnte Nele. Doch einige der Pfeile trafen zischend die Drachendame in der zarten Haut ihrer Flügel. Ungebremst und holprig landete Saphira mit einen klagenden wimmern auf den Boden. Entsetzt rannte Nele zu ihnen. Eragon glitt von Saphira herunter, direkt in Neles Arme. „Eragon! Du bist nicht verletzt..". Er erwiderte ihre Umarmung genau so stark. „Nein, aber Saphira". Murtagh hatte Probleme von Saphira herunter zukommen. Er war behangen mit seinen eigenen Waffen, einen fremdartigen Bogen und einen eleganten Schwert. Die müssen der Elfe aus Eragons Träumen gehören, dachte Nele. Sie sehen so anderes aus, erwiderte Stacy. Bevor Murtagh von Saphira absteigen konnte, halfen Nele und Eragon die Elfe herunter zu heben. Nele kannte das Aussehender Elfe nur von Eragons wagen Beschreibungen. Sie hatte langes pechschwarzes Haar und eine blasse Haut. Nachdem sie die bewusstlose Elfe vorsichtig auf den Boden abgelegt haben, lief Eragon um Saphira herum und blieb an ihren ausgestreckten Flügel stehen. Nele half Murtagh von der Drachendame herunter. Seine Haare standen ihn wirr in alle Richtungen ab und aus sein Gesicht war alles Blut gewichen. Auch wenn er es verbergen wollte, konnte Nele sehen wie er zitterte. Dann realisierte Nele, dass Murtagh noch nie auf einen Drachen geritten sein konnte. Es war ein erster harter Flug gewesen, dachte sie. Als Murtagh sich vergewissernd hatte, dass er wieder festen Boden unter den Füßen hatte, atmete er hörbar erleichtertauf. Zu erst zögerte Nele, doch dann umarmte sie ihn. „Du hast es geschafft, ich bin dir so dankbar", flüsterte sie leise. Murtagh nickte und erwiderte ihre Umarmung mit seinen freien Arm. In den anderen hielt der die Waffen der Elfe. „Ich brauche eure Hilfe! Haltet Saphiras Flügel fest, ich muss einen der Pfeile herausziehen", bat Eragon, er war von Saphira verdeckt. Nach dem sie in Postion gegangen waren, zog Eragon den Pfeil mit einen Ruck heraus und Saphira schlug ungewollt mit ihren anderen Flügel gegen einen der Bäume. Nele heilte ihre Wunde, da sie von ihnen beiden noch die meiste Kraft besaß. Danach hievten sie die bewusstlose Elfe auf Stacys Rücken und ritten die restliche Nacht ohne zu rasten weiter.

Als die ersten Sonnenstrahlen erschienen, wurde Eragon langsamer. „Ich muss schlafen, lasst uns anhalten", klagte er erschöpft. Murtaghund Nele nicken ebenfalls erschöpft und sie folgten der Wegbeschreibung der Drachen, welche vor geflogen waren. Als sie an einen Bach ankamen, schlugen sie ein kleines Lager auf. Ein Feuer fanden sie für zu riskant. Es ist schon Stunden her, aber die Elfe ist immer noch bewusstlos, bemerkte Stacy, als Eragon und Murtagh sie aus ihren Sattel hoben. Wer weiß was sie ihr verabreicht haben, vielleicht eine Droge wie die der Ra'zacs, überlegte Nele während sie die Elfe an die Stirn faste. Nachdem sie der Elfe etwas Wasser über die Lippen getröpfelt hatten, saßen sie zu dritt auf den Boden und aßen Brot. „Was ist nach meiner Gefangennahme passiert?", fragte Eragon zwischen zwei Bissen. Nele spannte sich unwillkürlich an. Eragon konnte unmöglich davon wissen.

„Die Urgals standen im Auftrag des Königs", erklärte Murtagh knapp während er sich seine Haare nach hinten strich. „Die Urgals stehen unter Befehl von Galbatorix?", erstaunte Eragon. Wieder gefasst nickte Nele: „Ja, er lässt zu, dass sie durch sein Land ziehen und Angst und Schrecken verbreiten. Wenn die Leute doch nur davon wüssten. Wie kann ein König sein eigens Volk abschlachten lassen?". Murtagh schüttelte seinen Kopf. „Das würde nichts ändern, die Menschen lassen sich täuschen. Sie glauben den König, gleich was er tut. Niemand würde es wagen zu denken, der König würde die Urgals befehlen. Abgesehen von den Varden, den Elfen und Surda stellt ihn sich niemand in den Weg", verstummt sah er in die Leere. Eragon wechselte das Thema. „Ich stehe in deiner Schuld Murtagh, ohne dich wäre ich nicht aus den Gefängnis gekommen. Ich wäre jetzt nicht wieder ihn Freiheit", bedankte sich Eragon bei den anderen Jungen. „Ich bin nur froh das unser Plan aufgegangen ist, ohne Saphira hätte uns der Schatten wieder gefangen genommen", erklärte Murtagh nickend. Nele sah verdutzt auf. „Ein Schatten war da?", staunte sie und sah zu Eragon. „Ja, sein Name war Durza, Murtagh hat ihn einen Pfeil in den Kopf geschossen. Er ist tot", erwiderte Eragon. Nele schüttelte ihren Kopf: „Wenn er ein Schatten war, wie Brom uns beschrieben hat, dann tötet ihn nur ein tiefer Stich ins Herz". Als sie begonnen hatten Magie zu wirken, hatte Brom ihnen von Schatten erzählt. Magier, die sich der dunklen Mächte bereichertenund mächtige Geister beschworen um ihre Macht zu missbrauchen. Somit erzählten Eragon und Murtagh, von den Ereignissen innerhalb der Festung. Nele hörte ihnen gespannt zu. Als sie zu Ende berichtet hatten, nickte Nele trotz ihrer Müdigkeit beeindruckt. „Du hast gefastet um eine Drogen abzubauen, die deinen Geist vernebelt, dich selbst aus deiner Zelle befreit, einen Soldaten mit jahrelangen Qualen gedroht, die Elfe gefunden und gegen einen Schatten im Schwertkampf stand gehalten. Ich hätte das gerne gesehen". „ Ichbin froh, dass du Murtagh alleine hast kommen lassen. Was wäre wohl geschehen, wenn der Schatten uns beide gefangen genommen hätte?", fragte Eragon ohne eine Antwort zu erwarten. Dann ging sein Blick auf die Elfe. „Nele, wir müssen ihre Wunden heilen", fand er, stand auf und kniete sich neben ihr auf den Boden. Bevor Nele ihn folgte, lächelte sie Murtagh aufmunternd zu. Über sein müdes Gesicht huschte ein kaum sichtbares Lächeln als Antwort. Zufrieden aber müde, kniete sich Nele auf die andere Seite der Elfe. Allein ihre sichtbare Haut an Armen und Beinen, war mit Brandwunden übersät. Nele bemühte sich, die Wunden aus Sicht einer Heilerin zu begutachten. Doch zu sehr wurde sie von den Gedanken abgelenkt, wer und warum jemand so etwas grausames tut würde. Mehre Male wurde die Elfe an den Rand des Todes gebracht. Sie musste Schlucken: „Eragon, bist du auch stark genug? Du solltest dich schonen, ich kann das alleine mit den Drachen machen", bot sie an. Doch dieser protestierte müde: „Ich will ihr helfen, sie hat in ihren Träumennach mir gerufen". Unweigerlich fragte sich Nele erneut, warum Eragon die Visionen der Elfe erhielten hatte und nicht sie. Bewusst verdrängte sie diesen grausamen Gedanken. Zwischen ihr und Eragon, gab es keinen Wettstreit.

So konzentrieren sie beide ihre magischen Fähigkeiten und machten sichgemeinsam daran die Wunden der Elfe zuheilen. Gemeinsam. Verbranntes Fleisch, wurde rosa, schloss sich anschließend und keine Narben blieben zurück. Dann stoppte Nele Eragon, als sie bemerkte, wie die Verletzungen auch unter ihrer Kleidung weiter gingen. „Ab hier mache ich alleine weiter, wir wollen doch Anstand bewahren..", mahnte Nele und Eragons bleiches Gesicht wurde rot. „Nungeh schon", schickte Nele ihn weg und er ging tatsächlich. Eragon setzte sich immer noch mit roten Wangen zu Murtagh und sie beide schienen sich zu unterhalten. Nele versorgte die Wunden, bis sie sich selbst schwach und kränklich fühlte. Das heilen der Wunden entzog ihr ihre eigene Lebenskraft, bei den letzten Verletzungen, halfen ihr die Drachendamen. Als Nele endgültig fertig war, fielen ihr bereits die Augen zu. „Wird sie überleben?", fragte Murtagh als Nele mit zitternden Händen vor ihnen stand. „Elfen sind stark, aber auch sie können solche schweren Misshandlungen nicht ewig aushalten", flüsterte sie mit heiserer Stimme, leicht schwankend. Eragon griff nach ihrer Schulter: „Du hättest mich weiter helfen lassen sollen, schau wie ausgelaugt du bist". Er war selbst ausgelaugt, wusste Nele. Das waren sie alle. „Des Anstandes halber Eragon, wo bleiben unsere Manieren..", scherzte sie schwach. Dashabt ihr beide großartig gemacht, lobte Saphira Eragon und Nele. „Möchtest du Wasser?", fragte Murtagh sanft. „Ich brauche Wein", erwiderte Nele und kurz daraufhielt Murtagh ihr den Weinschlauch entgegen.

Eragon FF überarbeitetWo Geschichten leben. Entdecke jetzt