P.o.V. Bella
Mit klopfendem Herzen blickte ich ein letztes Mal in den Spiegel, um mein äußeres Erscheinungsbild zu überprüfen. Doch meine Sorge hierum war (zumindest teilweise) unbegründet. Die Wimperntusche, die meine blauen Augen unterstrich, war weder verklumpt noch verschmiert. Der leicht glitzernde Lipgloss war, wo er hingehörte: auf meinen Lippen. Auch meine hellbraunen Haare mit ihrem leichten Goldschimmer saßen.
Ich atmete tief durch, nickte mir selber aufmunternd im Spiegel zu und sagte leise zu mir: "Du schaffst das. Du bist wie geschaffen für diese Stelle." Endlich konnte ich mich von aller Angst lösen, doch auf meiner schwarzen Bluse oder dem schwarzen leicht ausgestellten Rock einen Schokoladenfleck zu haben, welcher von meinem Frühstück über geblieben war, oder sogar eine Laufmasche in den halterlosen schwarzen Nylonkniestrümpfen, deren Spitzenbund unter meinem Rock versteckt war. So verließ ich das Bad.
Ich schlüpfte in einfache, schwarze Schuhe mit nicht zu hohem Blockabsatz und schnappte mir die Tasche mit allen meinen Unterlagen. Mit einem schnellen Blick auf die Uhr senkte sich meine Anspannung zwar nicht, wuchs jedoch genauso wenig, da ich die U-Bahn mit an Sicherheit grenzende Wahrscheinlichkeit nicht verpassen und somit pünktlich zu meinem Bewerbungsgespräch kommen würde.
Ich verließ meine für meine Verhältnisse recht großzügige Wohnung und schloss ab, dann machte ich mich auf den Weg. Ich hörte, wie immer, Musik. Ich verabscheute es nämlich, an U-Bahn Stationen zu stehen und zu warten und dabei nichtmals Musik als geringste Unterhaltung und Ablenkung von dem speziellen Geruch am Gleisbett benutzen zu können. Während ich auf die Gleise blickte, zum Takt der Musik leicht mit einem Fuß wippend, ging ich noch einmal meinen vorbereiteten Text durch. Schon bald fuhr die U-Bahn ein und eine riesige Menschenmasse erbrach sich aus ihrem Inneren. Der Flut trotzend stieg ich irgendwann endlich ein, bekam sogar noch einen Sitzplatz und lehnte mich mit der Schulter leicht an die Fensterscheibe, um so weit wie möglich von den anderen Fahrgästen weg zu sein.
Denn die eine oder anderen zwielichtigen Gestalt, erkämpften sich gerne mal einen Sitzplatz neben mir, um micht mit ihrer körperlichen Nähe in den Wahnsinn zu treiben. Zumindest wirkte es jedes Mal so, wenn jemand neben mir Platz nahm.
Allein bei dem Gedanken daran verzog ich angeekelt das Gesicht zu einer Grimasse, fing mich aber schnell wieder, nur um einigermaßen entspannt weiter zu fahren, aus dem Fenster starrend und Musik hörend.Die nervenaufreibende elektronische Stimme, die gerade die Station nannte, an der ich auszusteigen gedachte, riss mich unsanft aus meinen Gedanken. Schnell und geübt suchte ich mir einen Weg aus dem Gefährt, die ganze Zeit darauf bedacht, möglichst neimanden zu berühren, und verschmolz mit der Menge, die über die großen Treppen den Ausgang der Station anstrebte.
Als ich endlich die letzte Stufe erreichte, atmete ich erleichtert auf und blickte in den klaren Himmel und ließ mir einen Augenblick lang genüsslich die Sonne ins Gesicht strahlen. Ich sah mich auf dem großen Platz um, auf dem ich nun stand: das Augenmerk lag auf einem enormen Bürohochhaus, dessen Fenster und gesamt wie verspiegelt wirkende Fassade in der Spätsommersonne glitzerten und funkelten. Und genau dieser Koloss war mein Ziel: ich fixierte die Scheiben, durch die man nicht einmal kleinste Silhouetten wahrnehmen konnten und ging zielstrebig daurauf zu. Dabei sprang mir noch einmal der große Schriftzug auf dem Dach ins Auge:
LEY Inc.
Ich schluckte, dies würde - wenn alles glatt lief - vielleicht bald mein neuer Arbeitsplatz sein.
Auf dem Weg zum Eingang verspürte ich ein sehr unangenehmes Gefühl, als würde ich von jemandem verfolgt und irgendwann konnte ich diesen Paranoia nicht mehr widerstehen und blickte mich über meine Schulter um, um meine Umgebung abzuscannen, doch wie erwartet Fehlanzeige. Ich wurde nur geblendet von der Überschrift des ungefähr gegenüber von LEY Inc. liegenden Büroturms:
Tjarks&Bora GmbH
Ich kniff verärgert über mich selber meine Augen zusammen und wandte mich wieder um, ging mit jetzt leicht wackligen Schritten die letzten Meter auf den Tower zu, bis ich irgendwann beinahe von dem Schatten aufgenommen und beim Betreten des Gebäudes durch das Eingangsportal verschluckt wurde.
***
Halli-hallöchen an alle, die sich entschlossen haben, dieses Kind meiner Formulierungskunst (die nicht gut sein mag) lesen zu wollen. Erstmal danke! :3
Ich update denke ich jede Woche ein mal bis zwei mal, ich habe zwar gerade schon sehr viel vorgeschrieben, aber mein Alltag lässt regelmäßiges schreiben nicht zu. Falls es zu Update-Verzögerungen kommen sollte, bitte ich euch hiermit schon einmal um Entschuldigung. Außerdem sind meine Kapitel in 99,9% der Fälle nicht Korrektur gelesen und ein paar Fehlerchen lassen sich nie vermeiden... Ich hoffe trotz allem, dass ihr viel Spaß an diesem Buch haben werden.
~marleyskitten:3Update vom 27.2.22: Beginne jetzt sporadisch mit einer Überarbeitung dieses Werkes. Wurde auch mal Zeit, nicht? -Lu
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Fifty Shades of Ley {Marley FF} |✏️
Fanfiction"Wenn es bei dir irgendwann nicht mehr so läuft, geh einfach ins Pornobuisness, dreh' einen Dreiteiler und nenn' ihn "Fifty Shades of Ley"!" "Woher willst du wissen, ob ich ein guter Darsteller wäre?" Spöttisch grinste er. Röte schoss mir ins Gesich...