75. Kapitel

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P. o. V. Marius Ley

Als sich alle erneut eingefunden hatten und Ruhe eingekehrt war, leitete ich den letzten Teil des Investorentreffens ein. "Nun wissen Sie alle über mein Vorhaben Bescheid und Ihnen steht jetzt die Möglichkeit zur Verfügung, mir Fragen zu stellen oder Zweifel zu äußern, die ich nach bestem Gewissen aus dem Weg zu räumen gedenke." Etwas Gemurmel entstand, doch niemand preschte vor, um mir einen Strick zu drehen, weshalb ich unauffällig Bella zunickte. Jene erhob sich von ihrem Stuhl und die Aufmerksamkeit der Externen war auf sie gerichtet. "Ich hoffe, dass ich nun für einige von Ihnen sprechen kann. Mir kam ein Zweifel zu Ohren, dass das Projekt aus eingen folgenden Gründen ablehnenswert sei: Es sei nicht nur unrealistisch und hirnrissig, sondern auch nicht realisierbar und würde ein gutes Budget überschlagen. Herr Ley sei nicht kompetent genug für ein kontinentübergreifendes Projekt und schon gar nicht nach Russland, wo doch außerdem der Markt von inländischen oder amerikanischen Firmen beherrscht wird. Natürlich sei das Scheitern Herr Leys Sorge und er habe dann ja seine Päckchen zu tragen, wenn die Idee in die Luft geht. Nach meiner Ansicht lassen sich alle Vorwürfe durch im Vortrag erwähnte Themen und Informationen entkräften und ich frage mich, ob die Intensität der angeführten Informationen vielleicht zu viel für den einen oder anderen war." Ich grinste leicht, erkannte auch auf ihrem Gesicht eine ähnliche Regung. "Da erhalte ich sicherlich die Zustimmung einiger Anwesenden, wenn nicht sogar die der Mehrheit." Sie ließ meinen Blick in einer Kunstpause über die versammelten Anzugträger und die einige Frau gleiten, setzte Überlegenheit in ihren Blick, von deren Existenz ich nicht wusste und nicht überzeugt war- als einziger, weil ich sie kannte. Trotzdem war zustimmendes Gemurmel die Antwort. "Dennoch möchte ich noch einmal kurz zusammenfassen: Herr Ley hat durch seine bilingualen Fähigkeiten und seine äußerst starken Tochterfirmen sowie Zuarbeiter in Russland die besten Voraussetzungen. Im Besitz befinden sich drei Sprösslinge, die mit Maschinenbau zu tun haben, es sind Verträge zwischen über fünfzig kleineren Firmen geschlossen, die Zuarbeitungshilfe leisten und über weitere fünfzig verkaufen an uns.
Würde er weder die Leute, noch das Land kennen, verstünde ich trotzdem Zweifel. Denn um mit russischen Geschäftsmännern arbeiten zu können, muss man in gewisser Hinsicht selbst einer sein, und das ist er. Ich kann nur bestätigen, dass das Verhältnis von Ley Inc zu allen Tochterunternehmen, Bereitungsstätten und Partnern in Russland in einem ausgezeichneten Zustand sind. Man betrachte sich nur die Statistiken. Erst vorletzte Woche hatte er einen Kurzbesuch in einer der Filialen und jegliche Resonanz war positiv.

Die Budgetfrage ist eine andere. Natürlich wird es Geld kosten, sogar nicht nur Peanuts, aber genau deswegen halten wir gerade dieses Treffen ab, nicht?" Einige Schmunzler hatte sie mit diesem Satz auf ihrer Seite. "Denn eins sage ich Ihnen: Wenn Sie investieren, bekommen Sie Ihre Anlage innerhalb kürzester Zeit mit Profit zurück. Es wird sich lohnen, erst letzens habe ich eine Einschätzung eines rennomierten Doktors, der an der Börse arbeitet und Lebenserfahrung aufweist, durchgelesen; ich selbst habe mich schlaugemacht und ergibt es nicht mehr als nur Sinn, direkt in der Nähe, wo sowieso eingige unserer Verbindungsstetten sind, kleine Firmen aufzukaufen und Metalle zu produzieren, die man anders teuer gekauft hätte? Natürlich tut es das. Auf lange Sicht denken ist das Schlagwort- niemand von Ihnen wird sich das Einnahmen-Ausgabenverhältnis aus, sagen wir, dem ersten Jahr ansehen. Das Aufkaufen der Firmen kostet anfangs mehr Geld, als die Rohstoffe zu erwerben, aber im Besitz werden sie viel billiger. Außerdem kann man am Arbeitsplatz Qualität überprüfen und muss nicht auf die zwielichtigen Bescheinigungen irgendwelcher Institute warten, die ganz leicht bestochen werden könnten, zurückgreifen. Sind wir ehrlich- Russland ist nicht Deutschland und zudem ein Produktionsland. Es ist wichtig, das wirtschaftliche Verhältnis zu stärken, um Profit zu erzielen. Kapitalistisch denken ist wichtig- und dazu gehört auch logistisch klug zu expandieren. Ohne Vergößerung der Firma keine Vergrößerung des Profits. Simple Mathematik.

Meine Damen und Herren, wer hier aus Argumentationsgründen die Investition unterlässt, der hat den Kapitalismus nicht verstanden. Ich will hier niemanden zu etwas drängen, was ihm das Bauchgefühl anders sagt- aber ich für meinen Teil denke in dieser Situation rein realistisch und mein Verstand sagt mir- das Projekt kann nur gelingen."

Sie nickte und wollte Platz nehmen, da begannen einige der Anwesenden anerkennend auf ihre Tische zu klopfen. Die schickte Variante zu Applaus ließ die Brünette leicht erröten und ich brauchte nur noch einige wenige Worte zu verlieren. Ich wiederholte wenige Kernaussagen und bot an, die einzelnen Investitionsgespräche jetzt schon führen zu können. Dann bedankte ich mich bei allen für Ihre Aufmerksamkeit und bei den baldigen Investoren noch einmal zusätzlich, dann erklärte ich das Treffen für beendet.

Bella und ich hatten die gleiche Position wie bei der Begrüßung eingenommen, nur jetzt verabschiedeten wir alle persönlich und sie notierte die verschiedenen Aussagen der Gäste. Welche Firma investierte, wann, wo, wie viel, welche nicht investierten und welche sich gern noch einige Tage Gedanken machen wollten über Quantität. Ersteren und letzteren händigte sie ein kleines Kärtchen mit den Bankverbindungen und online Links zum Download einiger optionaler Verträge aus. Sie konnten sich dann mit den Finanzen der Firma auseinandersetzen und die letzten Schritte tätigen. Insgesamt waren es knapp 19 der genau 24 Teilnehmer, die zu den künftigen Investoren gehörten. Vier sagten ab, aus verschiedenen Gründen. Als dann am Ende Linux und Sohn an der Reihe waren, passierte das Unglaubliche. Herr Linux rückte seine Krawatte zurecht und schüttelte erst mir und dann meiner Assistentin die Hand. "Vielen Dank für das Treffen. Ich würde gern meine Investition genauer und persönlich mit Ihnen klarmachen. Es wäre wundervoll, wenn wir in nächster Nähe einen Termin für ein Treffen in meiner Firma festmachen könnten. Ich bin mir noch nicht ganz sicher, aber definitiv bin ich positiv gestimmt und es kann sein, dass ich bei dem Projekt dabei bin."

Ich bemühte sich um eine freundliche, aber nichtssagende Miene und bedankte mich, verabschiedete die beiden. Als jene außer Hörweite waren, ballte ich die linke Hand zur Faust und knickte in einer siegreichen Pose den Arm ab, sodass meine Faust gen Decke wies. "Yes! Ja, verdammt, ich hab's! Ich hab den Linux.. Inklusive Sohn, verdammt, das wird ein Millionengeschäft werden."


Was haltet ihr von Linus Linux und Bellas Rede? :)

anmerkung vom 28. 12.: irgendwie hat wattpad scheinbar nicht geladen oder so, ich entschuldige mich für jegliche unannehmlichkeiten, das kapitel ist jetzt online... heute abend kommt, so gott will, noch ein update..

Fifty Shades of Ley {Marley FF} |✏️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt