31. Kapitel*

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P. O. V

Ganz nah an ihn gepresst spürte ich seinen Atem und roch sein Parfum und sofort konnte ich nicht mehr genug davon bekommen, von ihm bekommen.

Meine Zunge fuhr ungläubig über meine Zähne, schnalzte beinahe unhörbar gegen meinen Gaumen und ich schlucke, um die letzten, wahrscheinlich imaginären Reste seines Ergusses meinen Rachen hinab zu befördern. Dann langsam wanderte mein Blick nach oben, suchte den Kontakt in seinen Augen. In diesen spiegelte sich ein spöttisches, aber vor allem selbstgefälliges  Grinsen. "Na, hat's geschmeckt?" Seine Worte prallten auf mein Gesicht und drangen in meine Gehörgänge ein, schmierig wie Altöl und hinterließen eine klebrige, schmutzige Spur.
Es fühlte sich seltsam richtig und gut an, obwohl irgendetwas in mir das Ganze im Gegenteil als ziemlich falsch klassifizierte.

 Scheinbar interpretierte er den Ausdruck meiner Züge als flehend, vielleicht waren sie es ja sogar wirklich; doch außer einem verächtlichen Grinsen hatte er nichts für mich übrig.
Langsam und elegant beinahe hob er die kräftige Hand, auf der sich die auslaufenden Adern zeigten, die vor allem auf seinen Unterarmen stereotypisch hypermaskulin hervortraten. Jedes einzelne Detail an diesem Mann war heiß. Verdammt heiß.
Die eben beschriebene Hand deutete auf das Bett, gefolgt von einem rauen Befehl. "Leg dich hin. Auf den Rücken - und streck die Hände über deinen Kopf."

Ich nickte hastig, den Kopf weiterhin gesenkt, hatte mich gerade ansatzweise aufrichten können und wollte seinen Befehl ausführen, doch er hielt mich aus dem Nichts und mit einer Kraft, an die ich nicht gewohnt war, am Handgelenk zurück.
"Worte, Schlampe", zischte er, mich fest an sich gezogen, in mein Ohr und ich presste meine Lippen aufeinander. Er war so unaushaltbar, so unaushaltbar präsent, so unaushaltbar viel, so schrecklich und gut zur selben Zeit, die Zweischneidigkeit hatte sich in meine Eingeweide gebohrt wie ein japanischer Dolch.
"Ja Sir, ich tue, was du mir sagst." Dafür erntete ich eine kräftige eine Ohrfeige, deren Ursprung ich nicht verstand und dementsprechend überrant und verständnislos dreinblinzelte.
"Hörst du dir eigentlich selbst zu? Wie klingt das denn?! Du duzt mich nur noch auf persönlicher Ebene und wenn du mich Daddy nennst. Sonst heißt es >Ich tue, was Sie mir sagen, Sir<. Verstanden?"
Ich klappte den Mund auf und wieder zu, wie ein blöder Karpfen, etwas Besseres fiel mir nicht ein. "Ja Sir, natürlich", brachte ich dann nach einigen Sekunden Ladezeit meines Gehirns hervor und mein Gegenüber nickte zufrieden, was mich leise erleichtert aufatmen ließ.

Mit zitternden Beinen schlich ich also auf das Bett zu und legte mich hin, genau wie er mich angewiesen hatte, es zu tun.
Er schritt dann auf mich zu, langsam, bedacht, kurz huschte seine Zunge über seine Oberlippe, wie in gedeckter und kontrollierter Vorfreude.
Marius betrachtete mich ausgiebig und zog sich dann sein weißes T-Shirt aus, sodass ich einen wunderbaren Ausblick auf seine trainierten Arme und Schultern, seinen sich vor mir aufspannenden Rückenmuskel und seinen harten Rumpf hatte.
Ich schloss die Augen, konnte den Anblick nicht ertragen, so intensiv fühlte es sich an.

Ich atmete flach und wartete auf seine nächste Handlung. Dann spürte ich, wie sich die Matratze nahe meiner Beine einsank, und keine zwei Sekunden später, nachdem seine erstaunlich harten und rauen Bürohände meine weiche Unterarmhaut umfasst hatten, waren meine Hände in zwei relativ angenehmen Manschetten befestigt. Ich schluckte und öffnete wieder meine Augen, blickte an die Decke. Ich war es nicht gewöhnt, so ausgeliefert zu sein - jetzt ja noch festgebunden in dem mehr als zwielichtigen Raum.

Seine Hände wanderten wieder über meinen Körper. Ganz sachte, nur mit seinen Fingerkuppen, zauberte er mir einen Schauer nach dem anderen auf meine Haut. Sanft schloss sich eine seiner Hände um meine Brust und massierte sie sanft, dann gröber. Ein gehauchter Seufzer fiel aus meinem Mund und ich rutschte in ein Stadium, das man beinahe entspannt nennen konnte. Doch dann plötzlich zuckte ein kurzer, stechender Schmerz durch mich. "Au! Was...", beschwerte ich mich und starrte den Blonden an. Dieser hielt eine Art Klammer in der Hand, welche er gekonnt nun auch an meiner anderen Brustwarze platzierte. "Das sind Nippelklemmen. Du gewöhnst dich dran. Das ziept nur beim Anziehen etwas.", gab er trocken als Erklärung ab.
Mehr oder weniger fassungslos starrte ich ihn an. Mit einem beinahe unhörbaren Quietschen der Matratze stand er seitlich von dem Bett auf und schritt ans  Fußende, um von dort über mich zu klettern und lüstern meinen Körper zu betrachen.

Fifty Shades of Ley {Marley FF} |✏️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt