36. Kapitel

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P. o. V Bella

Ich saß auf dem Beifahrersitz seines Cabriolets und genießerisch reckte ich mein Gesicht in den kühlen Fahrtwind. Marius neben mir sah aus wie der Bonzensohn eines Mafiabosses: Das weiße Hemd war oben aufgeknöpft und eine schwarze Rayban verbarg seine Augen. Dazu heute eine silberfarbene Rolex, die mir aber beiweitem nicht so gut gefiel, wie die mattschwarze, die auch seine Lieblingsuhr zu sein schien. Ich genoss die Fahrt in vollen Zügen und auch meine Anspannung, die ich vorher immer in der Gegenwart des Blonden verspürt hatte, war heute relaxter Glückseeligkeit gewichen. Ich besann mich aber auch, alles richtig zu machen, denn ich hatte keine Lust, mir meine gute Laune durch eine Strafe zu vermiesen. Nach meinem Geschmack viel zu bald kamen wir an seinem Haus an, das in der Sommersonne wunderschön aussah. Marius parkte, stieg aus; ich wollte es ihm gleichtun, doch die Tür ließ sich nicht öffnen. Ich versuchte es einige Male häufiger, bis Marius ganz entspannt meine Tür öffnete, gar nicht verwundert, dass es mir nicht gelungen war. Er grinste bei meinem verdutzten Blick. "Mein kleines Kätzchen braucht eine Sicherung. Zumindest empfinde ich so."

Ich musste mir einen unqualifizierten Kommentar dazu fest verkneifen, aber ich schaffte es, ihm nur seufzend ins Haus zu folgen. In der Küche reichte er mir, ohne mich gefragt zu haben, etwas zu trinken. Ich blickte ihn dankbar an, trank einen Schluck und erfrischendes Mineralwasser mit einem Spritzer Limettenaroma floss meine trockene Kehle herunter. "Danke Sir", nuschelte ich, ihm fest in die Augen blickend. Er lächelte und ergriff dann das Wort: "Sag mal, liege ich richtig in der Annahme, dass du 80D hast?" Verwirrt sah ich ihn an und nickte. "Ja, Master, aber wieso das den?" Er lächelte. "Das trifft sich gut. Am Ende hätte dir der Bikini, den ich dir bestellt habe, gar nicht gepasst und du hättest ohne ins Wasser gehen müssen." Langsam verstand ich. Das war also die Abkühlung... "Aber das hätte doch gar nicht sein müssen, ich habe doch zuhause selbst welche..", murmelte ich verlegen vor mich hin. Ich wurde immer so schnell rot, wenn mir jemand etwas kaufte oder mich einlud, generell Geld ausgab meinetwegen. Der Blonde zog nur eine Augenbraue hoch, ich sah aber, dass er nicht wütend wurde, sondern eher belustigt dreinsah. Bei ihm war zwischen den unterschiedlichsten Gemütszuständen nur wenig Unterschied in seiner Mimik. "Ach Kätzchen, dafür hätte ich erst zu dir fahren müssen und bla bla bla, außerdem musste ich ihn einfach für dich haben. weil ich wette, dass du so unfassbar gut darin aussehen wirst.." Er reichte mir ein Bündel, was auf dem Küchentisch gelegen hatte. "Probier ihn an, kannst du ruhig hier machen, ich gehe mir derweil auch etwas badegerechtes anziehen." Und schon war er weg. Ich schüttelte leicht den Kopf. Dieser Mann... Ich grinste leicht in mich hinein und ein Rotschimmer breitete sich auf meinen Wangen aus, obwohl er nicht einmal anwesend war.

Ich sah mir den Bikini ersteinmal an. Er war überraschenderweise nicht rosafarben, sondern schwarz. Zumindest größtenteils: Es war zu meinem positiven Erstaunen nicht so ein übertriebenes sexy-hexy Triangel-Teil, sondern einer, der stark an die normalen T-Shirt-BHs erinnerte. Die äußeren, etwas wattierten Teile wurden vorne optisch durch eine Schleife "zusammengehalten", die wie die Träger und der Verschluss über dem Rücken pastellrosa war. Das passende Unterteil war auch normal geschnitten und auch hier waren die Seiten mit rosafarbenen Bändchen, die zu Schleifen gebunden waren, befestigt. [Ich hoffe, man kann es sich wenigstens ansatzweise vorstellen]

Schnell hatte ich mich umgezogen und warf mir das Kleid wieder über; so fühlte ich mich einfach wohler. Ich trank einen Schluck aus meinem Glas, da kam der mir mittlerweile so gut bekannte junge Mann, über den ich aber eigentlich recht wenig wusste, wieder und füllte die beiden Gläser wieder ganz auf. "Du spannst mich aber auch echt auf die Folter...", gab er grinsend seinen Kommentar dazu ab, dass er mich immer noch nicht in dem neu gekauften Teil gesehen hatte. Er nahm die beiden Gläser in einer Halterung, die mit eingefüllten Eiswürfeln für weitere Kühlung sorgte, in die Hand und mit der anderen die meine. Unwillkürlich musste ich lächeln. Diese annähernd normalen Pärchenmomente wie Händchenhalten oder nebeneinander einschlafen liebte ich besonders und wusste sie wegen ihrer Rarität zu schätzen.

Wir gingen durch das Esszimmer durch; an der hinteren Wand, die komplett verglast war, öffnete er ein Kipp- /Schiebelement und trat aus, schloss, nachdem ich ihm an die frische Luft gefolgt war, ein Fliegengitter. Ich ließ meinen Blick schweifen und entdeckte einen in den Balkon eingelassenen, großzügigen und mit türkisklarem Wasser angefüllten Pool. Der Blonde neben mir schien von der schönen Atmosphäre gar nicht berührt; wahrscheinlich war es zu standartisiert für ihn mittlerweile. Schon ein ziemlicher Schnösel, schoss es mir wieder durch den Kopf. Komplett ohne nur mit der Wimper zu zucken ging er mittleren Schritten durch die Treppenstufen in das Becken, während ich erst einmal schüchtern einen Fuß in das kühle Nass tunkte, um sofort von Gänsehaut überlaufen zu werden. Bei Wasser brauchte es immer etwas, bis ich ganz drinnen war, aber wenn, dann ging ich so schnell auch nicht mehr raus. Auffordernd blickte Marius mich an. "Willst du nicht vorher dein Kleid ausziehen?" Er grinste, als ich verlegen zu Boden sah und mich weiter zierte. "Kannst du bitte weggucken?" Eine Augenbraue hob sich wie von selbst in seinem wunderschönen Gesicht und sofort fügte ich hinzu: "Sir..." Er schüttelte nur den Kopf. "Wieso? Ich sehe dich sowieso gleich..." Ich seufzte und schloss einfach die Augen, als ich das Kleidungsstück schnell über meinen Kopf zog und dann grob zusammengelegt auf dem Boden platzierte. Der Ältere pfiff leise durch die Zähne. "Was habe ich gesagt", grinste er triumphierend und ich verdrehte nur lächelnd die Augen. Ich wollte ihn auch nicht warten lassen, weswegen ich kurzen Prozess machte und mich so schnell ins Wasser begab, wie es mir möglich war. "K-kalt", brachte ich zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. "Dann komm her, ich hab schön warm!" Ich wollte erst etwas erwidern, doch dann tänzelte ich auf Zehenspitzen auf ihn zu. Aber wie erwartet dauerte es nicht lange, bis ich mich von meinem Kälteschock erholt hatte und mir angenehm warm wurde.

Trotzdem genoss ich es, als er seine Arme ausstreckte und mich an den Hüften festhielt. Seine Körperwärme, ja eigentlich schon seine direkte Präsenz ließ mich besser fühlen. "Kleines?" Er küsste sanft meine Nasenspitze und trieb damit meine Mundwinkel nach oben. "Ja Sir?" "Ich würde gern eine Verfeinerung der Regeln einführen.." Ich seufzte, bemühte mich aber, nach außern nicht so genervt zu wirken. "Wenn du mich Sir oder Master nennst, finde ich, passt es besser, wenn du mich siezt. Da das aber wiederum nicht in alle Situationen passt, zum Beispiel jetzt, dann nennst du mich bitte Daddy. Mir ist auch aufgefallen, dass du das noch nie benutzt hast, Kätzchen, hat das einen Grund?"

Ich sah ihn unsicher an. "Nein,... Daddy. Es wirkt nur noch seltsamer als die anderen beiden Sachen..." Er nickte. "Wenn's weiter nichts ist.." Er lächelte und ließ mich los. "Oh, warte einen Moment, ich hab das Trinken drinnen stehen lassen.." Ich nickte nur. Ich hörte mit halbem Ohr, wie er das Becken verließ; ich selbst stützte mich nun mit den Armen am Beckenrand ab und genoss die Idylle.


heho folks
*crickets chirping* *no one there*
oh gb folks lel

Fifty Shades of Ley {Marley FF} |✏️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt