65. Kapitel*

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P. o. V. Thaddeus

Meine zügigen Schritte wurden von dem royalblauen Teppich gedämpft und fahrig strich ich durch meine Haare, die ich nur leger zu einem Dutt gebunden hatte, aus dem aber wieder einige Stähnen herausgerutscht waren. Ich seufzte. Hoffentlich hatte Mary wenigstens etwas Gutes zum Saufen da nach so einem stressigen Montag.
Ich verzog mein Gesicht bei dem Gedanken daran, dass heute ja wirklich erst Montag war und somit noch die ganze Woche vor mir lag. Jetzt war es mir egal, was er zu Trinken da hatte, hauptsache, es war genug.

Kurz klopfte ich und öffnete dann direkt mit Temperament die Tür, ohne nur auf ein 'Herein' zu warten. Ich wusste, dass um diese Uhrzeit keine Meetings mehr stattfanden und seine kleine Sekretärinnenschlampe die einzige sein konnte, die sich bei ihm aufhielt. Und selbst wenn die zwei es gerade trieben, was störte mich das denn... Vielleicht dürfte ich dann auch mal kurz,  nur rein- raus, versteht sich.
Zu meinem Unglück aber hatte ich keinen Live-Sex, als ich den Raum mit der beeindruckenden Aussicht betreten hatte, sondern nur einen etwas gelangweilt wirkenden Marius mit einem Glas Wasser in der Hand, der mir grüßend zunickte. "Na, auch so in Montagsstimmung wie ich?", fragte ich und bemühte mich mit einem angedeuteten Grinsen auf den Lippen nicht so griesgrämig zu wirken. Er zuckte nur mit den Schultern. "Es war nicht sooo viel los, ich warte nur den ganzen Tag schon drauf, meine kleine Schlampe richtig in die Finger zu kriegen." Ich grinste- nun wirklich ungestellt- und ließ mich locker auf den Schreibtischstuhl auf der 'falschen' Seite des Sekretärs fallen. "Ach was? Ich muss dich wohl nicht länger bitten." Er schüttelte den Kopf, wackelte vielversprechend mit den Augenbrauen und umriss mir kurz die Situation. Dann begab sich zu der Tür, die sein Büro von dem ihren trennte. Er trat einfach ein, was mir sehr gefiel, und doch entging mir nicht das kurze Zucken in seiner Hand, das wohl ein Klopfen hätte werden sollen. Also hatte er es noch nicht ganz im Blut. Aber das würde nicht mehr lange dauern, darüber war ich mir sicher.

Ich hörte unabsichtlich, dafür aber nicht weniger interessiert ihrem Gespräch zu. "Kätzchen, bist du fertig?" Er sprach etwas zu sanft für meinen Geschmack, ich meine, er wollte sie doch bestrafen- und das tat man meiner Meinung nach nicht mit so einer Weichspüler-Tonlage.
"Mhm, Daddy, alles fertig", meinte die Kleine und bei dem Wort Daddy musste ich mir schon auf die Unterlippe beißen, so unschuldig klang sie. Dann folgte eine kurze Pause. "Bist du noch böse wegen heute früh?" Sie fragte so zaghaft, dass ich mich anstrengen musste, die ganze Phrase zu verstehen. Bei Marius' schmieriger Antwort hatte ich sein Gesicht vor Augen und auch auf meinem Gesicht erschien ein schmutziges Grinsen. "Wie kann ich böse sein, wenn ich weiß, dass ich dich gleich bestrafen kann? Aber um deine Frage eher zu beantworten: Ja, ich nehme es dir noch übel. So schnell vergesse ich nichts, Kleines. Aber jetzt, komm mit rüber, bevor du hier Wurzeln schlägst." Er machte auf dem Absatz kehrt und zog eine etwas gestresst wirkende Bella an der Hand hinter sich her. Als dieselbige mich erblickte, erstarrte sie in ihrer Bewegung, ihre Hand entglitt seiner. Unbeirrt und anscheinend ihren Trotzanfall nicht bemerkend ließ er sich auf seinen Schreibtischstuhl fallen und warf ihr einen anzüglichen Blick zu. "Kannst du dich ausziehen, bevor du dich auf mich setzt oder habe ich dann einen nassen Fleck auf meiner Hose?" Ihr Kopf wandte sich von mir zu ihm, nun starrte sie ihn an, feindseelig. "Was soll das?! Wieso ist er hier?!" Sie spuckte das Personalpronomen aus, als wäre es eine Krankheit und deutete auf mich. "Ich lass dich ja schon größtenteils deine verdammten Sadistenspielchen mit mir veranstalten und gut, bis zu einem gewissen Grad ist das okay für mich, aber gestern das mit deinen zwei komischen Freunden und heute probiert du es wieder?! Bist du eigentlich bescheuert?? Hast du denn überhaupt keine Ahnung, wie es mir gestern ging? Ich habe stundenlang in dem scheiß Bett gelegen und geheult. Und dann hab ich mich teils aus Angst, teils weil ich zu gutmütig bin, wieder von dir einlullen lassen und ja, gut, mit dir zu schlafen ist echt super, aber es ist krank, was du für Psychospielchen hier abziehst! Gestern Abend dieses Gebrabbele von wegen, ich bräuchte sowas ja, ich stünde auf Erniedrigung und du müsstest das machen, weil mir dass alleinige Verprügeln nichts mehr ausmacht. Es reicht mir, du hast den Bogen überspannt, Marius Ley."

Schnell blickte ich zu dem Blonden, der sie nun kalt anblickte. Hinter der Maske konnte ich aber Entgeisterung lesen und etwas Hilflosigkeit und ich entschloss, dass es das Beste für alle wäre, wenn ich es in die Hand nahm. Ich stand auf und schnitt ihr den Weg ab, denn sie war gerade im Begriff, einfach abzurauschen. Grob hielt ich sie an der Schulter zurück, sah ihr tief in die Augen. "Was glaubst du eigentlich, wer du bist, mh? Niemand, absolut niemand spricht so mit Marius. Und alleine du solltest es am besten wissen, wie man mit ihm zu reden hat, verdammt, hätte ich dich als Sub, du hättest einmal eine Aktion wie diese geflogen und entweder hätte ich dich entsorgt oder so hart bestraft, dass dein süßer Arsch blutig wäre... Weißt du, Monsieur Ley könnte im Prinzip jede haben, ich meine, du musst zugeben, dass er absolut begehrenswert ist. Hübsch, reich, berühmt, intelligent- mehr muss man nicht haben, oder? Ich meine, ich bin nur reich und berühmt und trotzdem habe ich jede Nacht zwei, wenn ich will."
Ich ließ das Gesagte kurz in einer Kunstpause sacken, dann fuhr ich fort.
"Stell dir vor, er würde dich jetzt einfach gehen lassen und danach nie wieder etwas von dir hören wollen. Einfach weil er es kann. Du bist nämlich nichts besonderes. Nur eine weitere in seiner Reihe der kleinen Fickflittchen. Auch wenn ich zugeben musst, dass du die Intelligenteste von allen bist, nicht wahr?" Marius nickte langsam, seine Gesichtszüge waren nun eine wünschenswert harte undurchschaubare Maske. "Also überleg dir gefälligst, was du in Zukunft tust, Schlampe." Ich hatte beim letzten Satz ihr Kinn fest mit meiner Hand gegriffen und zwang sie, in der von mir gewünschten Position in meine Augen zu sehen. "Hast du verstanden?" Schweigen. Sie starrte mich einfach nur an. Hartnäckig, dachte ich. Mal sehen, wie lange sie es schafft. "Ich sagte: Hast du verstanden?!" Meine Stimme war nur noch ein Knurren und ich drückte fester zu. Ich spürte sie brechen, ihre Deckung krachte zusammen und mit einem ergebenen, ängstlichen Blick antwortete sie leise: "Ja, Sir." 

Ich ließ sie los, ihre Beine schienen einzuknicken, aber sie hielt sich wacker. Dann drehte sie sich zu Marius. "Soll ich mich ausziehen, Herr Ley, Sir?" Ein beinahe unmerkliches Nicken. Ich grinste sadistisch und freute mich insgeheim, dass ich ihr endlich mal alles so hatte sagen können, wie es wirklich war. Mary schuldete mir nun etwas. Mit bemüht nicht gaffendem Blick sah ich der Braunhaarigen zu, wie sie das enge Kleid von den Schultern her abstreifte, hinausstieg und es mit zitternden Händen provisorisch zusammenlegte. Platz fand es auf dem Schreibtisch, von wo aus er sie erst einmal zu sich gewandt auf seinen Schoß verfrachtete und zu berühren begann. Man sah, wie sie noch mehr verkrampfte, ihr war meine Anwesenheit sichtlich unwohl. Trotzdem war dieses kleine Flittchen so geil und so fixiert auf meinen Freund, dass es trotz der Anspannung leise zu keuchen begann, als er sie fingerte. "Entspann dich mal, dann ist es viel besser", hörte ich den Blonden leise raunen. Wirklich locker wurde sie davon nicht, aber zumindest bemühte sie sich, nicht mehr ganz so verkrampft aufzutreten. "Und jetzt, damit du dich daran gewöhnst, geh zu ihm hin und lass ihn dich anfassen." Wieder spielte ein Grinsen um meine Mundwinkel. Anscheinend hielt er doch sein Versprechen, dass er sie ab und an mal zur Verfügung stellen würde, denn irgendwie war ich vom Gegenteil ausgegangen. Sie rutschte von ihm runter und drehte sich dann zu mir um, machte die paar Schritte, denn ich stand nun wieder in der Nähe des Stuhls. Auch er erhob sich und stützte sich mit den Unterarmen auf seiner Stuhllehne ab, sodass er uns perfekt im Blick hatte.

Ich scannte sie von oben nach unten und dann wieder zurück ab. Insgeheim musste ich einfach zugeben, dass sie ein außergewöhnlich guter Fang war. Angenehme Größe, geile Brüste und geiler Arsch- im Gesamten eine tolle Figur- wirklich hübsches Gesicht mit vollen Haaren.
Unter meinen Blicken wurde sie unsicher und verlagerte ihr Gewicht abwechselnd auf die immer noch in Pumps steckenden Füße. "Wenn du jetzt noch Overknees anhättest", grinste ich und der Blonde stimmte mir nickend zu. Dann endlich legte ich eine Hand an ihre Taille, zog sie näher zu mir heran und küsste sie einfach mal. Ich hatte einfach so eine Lust darauf und vielleicht ließ sie sich so leichter an den Wickel bekommen...


Weil bald Weihnachten ist, versuche ich jetzt häufiger zu updaten. Lasst gerne irgendwas hier. Was euch durch den Kopf geht. Gerne auch Wünsche, Anmerkungen, Emotionen... Selbst wenn ihr jetzt absolut überzeugt schreit-, äh, kommentiert: Boah Marius ist voll die geile Sau! Mit dem würd ich gern mal....! Werde ich nur sagen: Oh mein Gott, das kann ich so nachvollziehen! Hihi
In dem Sinne allen einen schönen Morgen/Mittag/Abend, je nachdem, wann ihr das lest.

Fifty Shades of Ley {Marley FF} |✏️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt