P. o. V. Bellinchen
Ich spürte die Spannung zwischen uns mehr als gut. Wärme lag in der Luft, aber nicht nur die klebrige Sommerwärme, die dieses Jahr einfach nicht enden wollte, sondern die mentale Wärme, die sich zwischen uns ausbreitete wie ein Tuch, das sanft und geräuschlos über einen Gegenstand ausgebreitet wurde.
"Hattest du Spaß bei deinen Freundinnen?", unterbrach Marius irgendwann die Stille, die seit seinen letzten Worten geherrscht und bis zu dem Zeitpunkt angehalten hatte, als er einen Lichtschalter betätigte und der Flur in ein weiches Licht getaucht wurde. Ich nickte. "Ja, war schön, Daddy. Hab sie lange nicht gesehen." Kurzes Schweigen, dann wandte er sich erneut zu mir, fesselte mich mit seinem Blick. "Ich fühle mich auch, als hätte ich dich lange nicht gesehen." Da verschränkte ich beleidigt die Arme. "Dein Ernst? Du hast mich seit Mittwoch vor einer Woche so gut wie ignoriert und jetzt beschwerst du dich, dass du mich zu lange nicht haben konntest?" Ich hob eine Augenbraue und ärgerte mich darüber, dass ich einfach nicht mehr ernst klingen konnte, meine Stimme machte nicht mit. Höchst lächerliche Schwingungen wurden automatisch in den Ton eingebaut und ganz eventuell stieß ich beim 's' mit der Zunge an. Aber vielleicht bildete ich mir das nur ein...
Trotzdem hoffte ich, dass er meine Intention verstand. Sein Gesicht zeigte keine Regung, hatte den gleichen Ausdruck wie immer, nichtssagend, neutral, imposand und nervositätsfördernd. "Erzähl mir also bitte nichts, was nicht stimmt." Immer noch keine Regung. Entweder würde ich gleich alles bereuen oder ich hatte recht, dass es eine Lüge war und es kümmerte ihn nicht. "Und vielleicht hatte ich einfach eine andere und hab dich nicht zu meiner Befriedigung gebraucht?" Herausforderung blitzte in seinen Augen auf und seine Mundwinkel bewegten sich marginal nach oben, wiesen Belustigung auf. "Vielleicht solltest du schnell den prozentualen Anteil an deiner Kleidung dezimieren, damit ich wieder merke, wieso eigentlich du diejenige bist?" Schweigen, ich konnte dem Blick keine Sekunde länger standhalten. Ich atmete einmal ein und einmal aus, so viel Zeit nahm ich mir doch, in mich hineinzuhören und dann, als ich wieder zu ihm hochsah, sein überlegener Blick meinen hinter der nichtssagenden Maske, die ich aufrecht zu erhalten suchte, vielleicht nur der Show wegen, unsicheren Blick traf, war es vorbei. In mir stürzte ein kleines Kartenhäuschen ein, all meine Stärke war wie weggepustet. Vielleicht gab es ja doch Magie und in Wahrheit hatte er die übernatürliche Kraft, mich so sehr in seinen Bann zu ziehen, dass ich für ihn alles stehen und liegen lassen würde.Wie von alleine fuhren meine Finger suchend über die doppelt genähte Knopfleiste und drückten langsam einen Knopf nach dem anderen aus seinem Loch. Beim vierten, als man die Ansätze meines BHs sehen konnte, hielt ich inne. Wenn ich mich auf ihn einließ, dann war ich auch bereit, innerhalb dieser Grenze Risiken einzugehen. "Für jedes Teil, was ich ausziehe, darf ich dir auch eins ausziehen, Daddy." Ich formulierte es als eine Feststellung, richtig Marius-Style, wie mir grinsend einfiel, um vielleicht noch etwas mehr zu provozieren. Er trat näher, fuhr mit seinem Blick an mir hoch, bis wir erneut Augenkontakt hatten. "Seit wann stellst du hier Vorgaben auf, Kätzchen?" Ich legte den Kopf schief und biss mir anzüglich auf die Unterlippe, öffnete die Bluse noch ein wenig weiter. "Seit... seit..." Ich zuckte mit den Schultern. "Weiß ich nicht, Daddy..." Ich versuchte unbedarft und unschuldig zu klingen, was die Situation noch reizvoller machte. "Ich rate dir, es zu lassen, Kleines." Ich nickte gespielt schuldbewusst. "Oke, ist gut, Daddy.." Aber kurz darauf grinste ich ihn zweideutig an. "Darf ich trotzdem..?"
Sein Nicken war eine so kleine Bewegung, dass man sie fast hätte übersehen können. Ich grinste triumphal und ließ kurz darauf meine augezogene Bluse auf einen Stuhl sinken. Kurz darauf folgte der Rock, nahm daneben Platz. Ich verringerte den Raum zwischen uns, strich mit meinen Fingerspitzen sanft über das kleine Stück seines Solar Plexus, das nicht von Stoff bedeckt war, und machte mich ans Ausziehen.Endlich hatte auch er sein Hemd an den Stuhl verloren und ich konnte dazu übergehen, sanfte Küsse auf seine Brust zu hauchen. Seine rechte Hand war gewohnter Weise auf meinem Rücken, knapp über meinem Hintern platziert, während die andere nun geschickt mein Kinn zu sich rückte und er so seine Lippen auf meine legen konnte.
Die Küsse waren langsam, im Vergleich zu sonst; langsam, intensiv, nähesuchend und innig. Auch konnte man die Begehrlichkeit des einen für den jeweils anderen fühlen, nicht so hastig und überstürzt, so polternd und überrumpelnd. Sondern kriechend, langsam, aber dafür nicht weniger gut. Eher hatte man Zeit, die einzelnen Empfindungen auszukosten. Man hatte genug Zeit, sich darauf einzulassen und zu spüren, was da gerade in einem vorging und wie anfüllend so etwas wie Erregung sein konnte.
Je mehr Begierde zu spüren war, desto intensiver wurde es und auch das Tempo erhöhte sich etwas, blieb dann aber gleich. Ich konnte nur noch unterscheiden zwischen dem Zustand, in dem unsere Lippen vereint waren und dem, in dem sie es für einen Augenblick nicht waren.
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Fifty Shades of Ley {Marley FF} |✏️
Fanfiction"Wenn es bei dir irgendwann nicht mehr so läuft, geh einfach ins Pornobuisness, dreh' einen Dreiteiler und nenn' ihn "Fifty Shades of Ley"!" "Woher willst du wissen, ob ich ein guter Darsteller wäre?" Spöttisch grinste er. Röte schoss mir ins Gesich...