66. Kapitel*

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P. o. V. Bella:

Mal davon abgesehen, dass ich gefühlstechnisch einem Nervenzusammenbruch wirklich nah war, fühlte ich mich so nuttig und benutzt. Das ließ sich nicht einmal dadurch bessern, dass Herr Tjarks gut aussah und Marius mich selbst erst in seinen Händen gehabt hatte, nein. Größtenteils war es das Gesagte, was ich jetzt erst langsam zu verstehen begann, als mir der Blauhaarige seine Zunge in den Hals steckte. Ich war nichts wert- bei unserer Beziehung ging es nur um meinen Körper, nur um meine Qualitäten als kleines Fickflittchen. Ich hätte am liebsten etwas oder gar jemanden kurz und klein geschlagen...
Es folgte ein lautes Klatschen und ich schrie gedämpft in den Kuss. Mein Hintern begann augenblicklich zu brennen, so fest war der Schlag gewesen, und T machte sich nun daran, meine Hinterseite ausgiebig zu massieren. Es war so seltsam, mit dem besten Freund meiner... Affäre? Konnte man es so nennen? rumzuknutschen und zwar auf Geheiß derselbigen. Weil er seinem Freund etwas von seiner Trophäe abgeben wollte. Ich wurde von der einen Situation auf die andere in ein ganz anderes Selbstbild gestürzt; es war mir, als ob man das Ölportrait, das ich für mein Ebenbild gehalten hatte gegen einen Spiegel austauschte und ich zum ersten Mal die entsetzliche Wahrheit sah. Dann wurde ich auch mit ihr konfrontiert, man presste mich in das Bild einer Frau, die einverstanden mit der ganzen abgedrehten Sache war, zu der auch anscheinend das Verleihen gehörte. Und das war für mich, die doch die ganze Zeit Marius als eine Art Freund, festen Freund, angesehen hatte, eine Zumutung sondergleichen, oder...?
Meine Verfassung hielt ihn aber auch nicht davon ab, immer mal wieder einen klatschenden Hieb auf meiner Haut zu platzieren. Es kribbelte in mir und ich ekelte mich selbst an, dass meinem Körper diese Behandlung nicht größtes Unwohlbefinden, sondern gegenteilige Gefühle hervorrief.

Endlich ließ er meinen Hintern in Ruhe, ich atmete kurz durch, aber kaum eine Sekunde später hatte er seine Pfoten woanders. Ich spürte, wie meine Nippel hart wurden, ungewollt, aber leider reagierte mein Körper nicht so, wie ich es gern gewollt hätte. Seine Hände tanzten sanft über meine helle Haut, seine Fingerkuppen strichen so zart wie Schmetterlingsflügel und hinterließen doch ein Schlachtfeld.
Der Blauhaarige löste sich aus dem Kuss und raunte dreckig: "Na siehst du, hab ich dich doch, kleine Schlampe, so schwer war es gar nicht..." Ich ließ ihn mehr oder weniger willig meine Brüste bearbeiten, drückte sie ihm durch ein Hohlkreuz entgegen, was mir aber mehr Erregung und gleichzeitig negative Gefühle bescherte als vorhin; er schien zu wissen, was er da veranstaltete, auch wenn mir seine Berührungen zu grob waren und ich mir in dem Augenblick sehnlichst wünschte, dass es Marius' Hände wären und nicht seine. Seine Finger spielten mit meinen sensiblen Stellen, mein Atem verschnellerte sich, meine Augenlider flatterten. Ich will das nicht. Ich will das nicht. Ich will das nicht. Ein Mantra bildete sich in meinem Kopf.
"Fängt es doch an, dir zu gefallen, mh?" Seine Hände glitten an meinen Hüften hinab über meine Oberschenkel, dann seitlich nach innen.  Er ließ sich keine Sekunde zu viel; sofort spürte ich ruckartig zwei seiner Finger in mir und ich wimmerte leise auf. "Aww, wie süß ~", hauchte er gegen meinen Hals, begann mich dort zu küssen. Er bugsierte mich einige Schritte und um den Schreibtisch herum, verfrachtete mich kurzerhand darauf. Nach einigem weiteren leichten Fingerspiel seinerseits drückte meine Beine weit auseinander und nahm einen dritten Finger dazu. Ich hatte die Augen geschlossen, mein Mund immer noch leicht geöffnet und war gefangen in einer Welt aus Folter und Lust, die unfreiwillig in mir tobte. Seine Bewegungen wurden fester und er wanderte mit seinen Lippen über mein Dekolleté bis zu meiner Brust, wo er seine Zunge die schon zuvor genug gereizten Stellen umspielen ließ. Immer wieder wimmerte ich, stöhnte leise auf, aber jedes Stöhnen war ein leiser Hilferuf an Marius, es endlich enden zu lassen. Jedes Mal klang ich für mich selbst ein Stück erbärmlicher und bei jedem Stöhnen festigte sich ein Wort in meinem Kopf: Hure. Schlampe. Fotze. Notgeiles Flittchen.

Mir wurde es zu viel, als ich auch noch spürte, dass ich das nicht mehr lange aushalten würde und ich bettelte leise. "Aufhören, bitte, bitte..." Wieder ein leises Stöhnen. Vier Finger. Verdammt. "Ahhh, D-daddy, bitte, mhh-ahhh, BITTE..."

"Ist gut. T, hör auf. Am Ende kommt sie noch und bringt sich deshalb um..." Er lachte leise auf.  Voller Verzweiflung und Dankbarkeit blickte ich meinen Daddy an, auch wenn er die Person war, die ich gerade am meisten hasste. "Danke... Danke Master~" Der Blauhaarige hatte endlich von mir abgelassen, ließ mich wie ein kaputtes Stück keuchend und schwitzend, sowie halb auslaufend zurück. Marius hob mich sanft von dem Schreibtisch herunter und stellte mich auf meine Beine, ließ eine Hand zwischen dieselbigen gleiten. "Oh, so... kannst du dein  Kleid nicht anziehen", grinste er etwas und leckte den Finger ab. Dann geschah etwas unerwartetes: Er kniete sich vor mich und begann, meine Mitte mit seiner Zunge zu verwöhnen, was mich natürlich im Gegensatz zu den vorherigen Berührungen zum Stöhnen in hoher Stimmlage mit partiellem Verlust meiner Vernunft brachte.  Seine Hände waren fest in meinen Oberschenkeln vergaben und ich wimmerte vor Lust laut auf. Ich war so mit mir und mit dem vor mir kniedenen Marius beschäftigt, dass ich nicht bemerkte, was um mich herum passierte.

Bevor ich auch nur einen Ton sagen oder ihn um Erlaubnis bitten konnte, gab er mir die Anweisung zu kommen. Das ließ ich mir nicht zwei mal sagen und ich kam mit einem erbärmlichen Wimmern. Marius leckte mich sauber- soweit man das so sagen kann - und drückte mir das Kleid in die Hand, welches ich nun ohne zu zögern überstreifte. Mein Torso hob und senkte sich noch kräftig, aber mir ging es nicht so hundselend wie noch fünf Minuten zuvor.
Erbärmlich, wie du von diesem arroganten Schnösel in jeder Hinsicht so abhängig bist, zischte die gehässige Stimme in meinem Kopf. Den schüttelte ich nur, starrte zu Boden, versuchte mir alles Negative wegzureden, zumindest solange der Blauhaarige noch anwesend war. Der machte aber keine Anstalten zu gehen, ließ sich ein Glas Single Malt ausschenken und obgleich Whiskey zu meinen absolut nicht favorisierten Getränken zählte, ich hätte mich so gerne besoffen.
Nach einigen Minuten, die ich sinnlos rumgestanden und auf meine Schuhe gestarrt hatte, kratzte ich meinen Rest an Mut zusammen und sprach Marius in einer kurzen Redepause an. "Herr Ley, Sir, ich.. ich würde mich dann zurückziehen, wenn es genehm ist." T sah mich belustigt an. "Oho, eine Intellektulelle.... Schau an, was du da an Land gezogen hast." Er lachte leise und ich musste mich so beherrschen, weder loszuheulen, noch ihm an die Gurgel zu gehen.
"Und wie gedenkst du, nach Hause zu kommen, mh? Etwa mit der U-Bahn?!" Marius hatte zweifelnd eine Augenbraue gehoben. "In dem Zustand mit den Klamotten fährst du mir nicht alleine U-Bahn. Außerdem will ich, dass du zu mir nach Hause kommst." Ich erbleichte. Die Tortur ging weiter. "Ich bin schnell auf Toilette....", stieß ich schnell zwischen den Zähnen hervor und schnellen, wackligen Schrittes verließ ich den Raum.


Oh oh, upsi... Da weiß wohl einer nicht mit Gefühlen umzugehen :( Mal sehen, wie es weitergeht, hihi.









Fifty Shades of Ley {Marley FF} |✏️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt