49. Kapitel(*)

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P. o. V. Bella

Ich warf gerade die nötigsten Sachen in meine Tasche, als es klingelte. Mit klopfendem Herzen öffnete ich und sah Marius strahlend entgegen. "Hey..", brachte ich, vor lauter Glücksgefühlen etwas leise, über meine Lippen. Er schien sich auch über unser Wiedersehen zu freuen, huschte doch ein warmes Lächeln und ein Schein über sein Gesicht. Aber er blieb nicht und im Endeffekt lächelte er nur etwas mit Abstand, als er mich begrüßte. "Hallo, Kleine." Es wirkte härter als vorher, wie er das aussprach, aber ich versuchte mir nicht so viel daraus zu machen. Ich musste dem Drang, ihm um den Hals zu fallen, so stark widerstehen, dass es wirklich Kraft kostete. Er betrachtete mich schnell, beinahe unauffällig einmal von oben nach unten und sah dann in mein Gesicht. "Wollen wir? Oder hast du noch was zu erledigen?" Ich schüttelte den Kopf, sah kurz hinter mich. "Ich hole mir nur schnell noch meine Tasche." Er nickte knapp und wartete den Augenblick, in dem ich schnell in die Küche huschte, um mir meine Tasche zu schnappen. Wieder angekommen probierte ich es wieder mit einem Lächeln. "So, das wär's." Er nickte nur und schweigend machten wir uns durch das Treppenhaus auf den Weg zu seinem Auto. Ungewohnterweise hielt er mir nicht die Tür auf, was ich aber nicht schlimm fand und normal einstieg, mich anschnallte. Als er dann losfuhr, überredete ich mich selbst, ein Gespräch zu beginnen. "Auch wenn es echt kurz war, ich bin froh, dich wiederzusehen." Ich schenkte ihm ein warmes Lächeln. Kurz darauf durchzuckte es mich und ich schob schnell, ehe er eine Reaktion zeigen konnte, nach: "Wie war es denn so, Daddy?" Gelassen zuckte er mit den Schultern. "Es hat gut funktioniert; ich musste nicht so viele Leute feuern und wahrlich weniger russisch rumschreien, als ich erwartet hätte." Er grinste, auch meine Mundwinkel wanderten nach oben. Dann legte er seine Hand auf meinen Oberschenkel. "Ich freue mich auch sehr, dich wiederzusehen, Babygirl." Ein warmes Kribbeln durchströmte mich. Also hatte ich die Situation eben doch einfach falsch eingeschätzt und direkt unwahr interpretiert. Alles war beim Alten, alles war gut.

Sanft streichelte seine warme, beschützerische Hand über meinen Oberschenkel. Kleine Strecke, einfach eine unfassbar wertvolle Geste, um die Zuneigung auszudrücken. So empfand ich es jedenfalls- bis er immer weiter hoch rutschte. Ich wurde nervöser, je geringer der Abstand seiner Hand zu meinem Becken wurde, hoffte anfangs noch, dass er nur unkonzentriert nicht so genau darauf achtete. Aber es war Absicht, das wurde mir schnell gewahr. Kurz bevor er sein Ziel erreichen konnte, legte ich meine linke Hand auf seine und stoppte sein Tun. Ich schluckte, schwieg einfach, wollte die Situation aussitzen. Der Blonde ließ sich nichts anmerken, ob er verärgert war, ob es ihm egal war, oder ob er einfach sehen wollte, wonach mir gerade der Sinn stand. Dann ergriff er plötzlich doch das Wort, und seine Stimme durchschnitt die Stille sehr plötzlich, mein Puls begann schneller zu werden. "Kleines, was musste ich denn da hören, du hast dich nicht benommen?" Seine Stimmlage klang wie die eines großen Bruders, der gerade seiner kleinen Schwester liebevoll erklärte, dass ihr doch verboten war, vor dem Fest von der Torte zu naschen, und das irritierte mich. Verwundert sah ich ihn an. "Was? Ich habe wie immer gearbeitet, na, eigentlich sogar noch mehr!" Beinahe ungewollt war meine Stimme etwas angeschwollen und mein Ton trotzig geworden. Sein Daumen strich, begraben unter meiner Hand, zart über meine Haut. "Darum geht es mir gar nicht, Kleines", antwortete er mit etwas rauerer und tieferer Stimme als sonst, zumindest schien sie mir so. "Ich habe eben erst mit Thaddeus gesprochen, und er meinte, dass es... die eine oder andere Diskrepanz zwischen euch gab." Ich schluckte und meine Laune fiel spürbar ab. "Oh, der liebe Herr Tjarks", erwiderte ich sarkastisch, "ja, da gab es Auseinandersetzungen. Ist das etwa so gravierend?" Ich zog meine Augenbraue hoch, merkte erst dann, dass das nicht die beste Reaktion war. Sein Ton wurde schneidender. "Fährst du wieder deine Krallen aus, Kätzchen? Muss ich etwa dafür sorgen, dass du wieder weißt, was sich gehört und was nicht?" Sein Griff um meinen Oberschenkel verstärkte sich, verfehlte er das Ziel dieser Aktion aber nicht im Geringsten. "Ich.. ich... glaubst du mir, wenn ich sage, dass ich höflich war, aber dieses Verhalten nicht erdulden konnte?", fragte ich mit tapferer Stimme und sah meinen Nebenmann an. Dieser jedoch würdigte mich keines Blickes. Er zuckte lediglich mit den Schultern, meinte dann: "Ich habe einiges von T gehört, was ich nun wahrhaftig nicht als höflich bezeichnen würde. Außerdem geht es mir darum, dass er in dieser Zeit dein Boss war und du auf ihn hören solltest. Ohne Diskussionen anzufangen. Das hast du bei mir doch auch prima hingekriegt." Ich musste mich sehr beherrschen, nicht auszurasten. "Aber du hast mich noch nie so behandelt, so von oben herab, so ungerecht, so,... so als wäre ich nichts wert." Mit meiner freien Hand gestikulierte ich wild, während wir das Haus erreichten und er in die Garage fuhr, den Motor abstellte. Dann sah er mich an, sein kalter Blick, seine stechenden Augen erschreckten mich und es überlief mich eiskalt. "Noch nicht."

Überrumpelt und unfähig, die Bedeutung der gesagten Worte fassen zu können, schwieg ich und starrte ihn an. Er stieg aus, umrundete das Fahrzeug, um meine Tür zu öffnen. "Mylady", sagte er etwas spöttisch grinsend dabei, ich stieg einfach aus und schenkte ihm einige Momente keine Beachtung, war ich zu sehr damit beschäftigt, seine Antwort zu verarbeiten. Unterbrochen wurde das Ganze aber, als er mir einen ordentlichen Klaps auf den Hintern gab und mich aufforderte, etwas schneller zu gehen.
Ich betrat den Flur, die Küche, wollte meine Tasche gerade auf einem Stuhl abstellen, als Marius mich gegen die Wand drückte und stürmisch zu küssen begann. Überrumpelt und natürlich auch nicht abgeneigt erwiderte ich und schon bald befanden wir uns in einer heftigen Knutscherei. Seine Hände fuhren alles andere als rücksichtsvoll und bedächtig über meinen Körper, strichen fordernd unter mein Oberteil und ehe ich mich versah, war ich es los. "Marius, ich-", versuchte ich zu intervenieren, aber er schnitt mir das Wort einfach durch einen weiteren Kuss ab und fuhr fort. Nach reichlichem Begrabschen (als etwas anderes konnte man das einfach nicht bezeichnen) öffnete er auch die kurze Hose und streifte sie mit der einen Hand ab. Mit der anderen wollte er gerade in meinen Slip fahren, als ich dann endlich sein Handgelenk packte und ihn unterbrach. Keuchend stieß ich über meine Lippen: "W-warte... Ich, äh, also... Ich hab meine Tage." Leicht errötend sah ich ihm fest in die Augen, die schon dunkel waren und leicht beängstigend glänzten. Ich ging davon aus, dass er jetzt enttäuscht ablassen oder mich wenigstens um Abhilfe bei ihm bitten würde, aber nur ein dreckiges Grinsen huschte über seine Lippen. "Ist es noch viel?", fragte er knapp und leckte sich über die Unterlippe, scheinbar unterbewusst. Ich schüttelte langsam den Kopf, fügte aber direkt hinzu: "B-bitte nicht, ich mag das nicht, das ist doch-" Wieder unterbrach er mich. "Dann fick ich dich einfach in deinen geilen Arsch", entgegnete er mit einem Ton, der keinen Widerspruch zuließ, aber durch eine gedämpfte Tonlage so sanft war, dass er mir einen Schauer über den Rücken jagte.


Tut mir leid, dass ich über eine Woche nicht geupdated habe. Ich bin etwas erkältet, hatte Projektwoche und wollte unbedingt genügend Schlaf finden, deshalb konnte ich zu meiner normalen 'Schreibzeit', die einfach um diese Uhrzeit abends ist, nichts verfassen. Außerdem bin ich dabei, die noch unveröffentlichen Kapitel etwas umzustrukturieren (es geht in den Endspurt, Freunde. Macht euch auf was gefasst) und da hatte ich keine Zeit, um weiterzuschreiben bzw ein Kapitel überzulesen und dann zu uploaden. Danke für das Verständnis <3

Fifty Shades of Ley {Marley FF} |✏️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt