⬡ Chapter 1 ⬢

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Augenzeugen zufolge soll der maskierte Mann gestern Nacht wieder sein Unwesen in den Straßen Seouls getrieben haben. Berichte sagen, er wurde in der Nähe des kleinen Supermarktes, welcher an dem großen Industriegebiet des Viertels ankreuzt, gesichtet, bis er letzten Endes in einer Seitengasse verschwand. Als jemand sich dann doch traute, sich nach den dortigen Ereignissen zu erkundigen, fand der junge Mann, welcher auf den Namen Lee Taemin hört, nichts weiter als eine stark verletzte Person am Boden liegend vor. Unser maskierter Täter ist wie immer auf mysteriöse Art und Weise verschwunden, somit ist bis auf weiteres unbekannt, wer die Bewohner unserer Stadt jede Nacht um ihr Leben bangen lässt. Bei dem Opfer handelt es sich um einen älteren Mann, herausgestellt hat sich außerdem, dass dieser bereits schon lange von der Polizei, aufgrund von Diebstahl und dem Besitz von Drogen, gesucht wird. Für das Opfer war es allerdings schon viel zu spät, er wurde tot aufgefunden und es gab keine Rettungsmöglichkeiten.

,,Schon wieder also, huh?", kam es seufzend von meinem besten Freund Hoseok neben mir, welcher gerade an seinem Kaffee nippte und dessen Blick noch immer, wie gebannt, auf dem kleinen Fernseher lag. Es war doch jedesmal das selbe, jeden Tag wurde über die selbe Person berichtet und trotzdem wusste keiner, um wen es sich bei diesem mysteriösen Mann handelte. Ein Mann... ja, das war alles, was sie bisher in Erfahrung bringen konnten, was meiner Meinung nach ziemlich schwach für die Polizei war. Und auch, wenn es jeden Tag in den Nachrichten oder im Radio zu hören war, so glaubte ich noch immer nicht so ganz an diese Sache, denn wäre er wirklich so gefährlich, wie er von jedem immer dargestellt wurde, dann hätte man schon längst drastischere Maßnahmen ergriffen, die zu seiner Verhaftung beitragen sollten. Doch dem war absolut nicht so, viel mehr hatte ich das Gefühl, dass sie uns so versuchten zu warnen, dass wir aufhören sollten, nachts draußen herumzuwandern. Was meiner Meinung nach ziemlich lächerlich war, denn letzten Endes war das eine Sache, die jeder Einzelne für sich selbst treffen musste und da hat sich auch keiner einzumischen. Mich haben solche Geschichten zumindest nie von meinen nächtlichen Ausflügen aufgehalten, einfach, weil ich nicht so naiv war wie alle anderen.

,,Taehyung?? Hörst du mir überhaupt noch zu?", wurde ich von der empörten Stimme meines Banknachbers aus meinen Gedanken gerissen. Verwundert schaute ich ihn an, öffnete den Mund um zu einer Antwort anzusetzen, doch schloss ihn im selben Moment wieder, da mir keine passende Ausrede auf die schnelle einfiel und er das auch genau wusste. Lügen hatte bei Hoseok noch nie etwas gebracht, er kannte mich dafür einfach schon viel zu gut und deshalb kann ich mir den bloßen Versuch eigentlich schon sparen. Wobei, manchmal kommt noch immer seine leicht naive Ader zum Vorschein, wenn auch nur selten. Entschuldigend schaute ich ihn an und zuckte kurz mit meinen Schultern, ehe ich kurz den letzten Schluck aus meiner Kaffeetasse trank und ihm meine gesamte Aufmerksamkeit widmete.

„Entschuldige bitte!", begann ich zu lachen und kratzte mir verlegen am Hinterkopf. Er rollte bloß mit den Augen, bevor er mir erneut die Sätze auflistete, die er mir, während meiner geistigen Abwesenheit, an den Kopf gebrabbelt hatte. „Um ehrlich zu sein, was soll ich denn schon davon halten? Du kennst meine Meinung zu dem Thema und die wird sich auch nach weiteren dreißig Berichten nicht ändern", antwortete ich auf seine Frage, da er mir immer wieder predigte, dass ich doch vorsichtiger sein sollte und mehr auf mich aufpassen musste. Jedoch hatte ich nicht vor, mich wegen so einer Person, welche von den Nachrichten vermutlich nur extremer dargestellt wurde, als sie überhaupt war, mein Leben ruinieren zu lassen. Falls sie überhaupt existierte.

Erneut entwich ein lauter Seufzer meine Lippen und ich begann meinen Kopf zu schütteln, ,,Wer garantiert mir überhaupt die Existenz von diesem maskierten Clown?", gab ich ironisch von mir und musste tatsächlich kurz auflachen. „Man Taehyung - ich mache mir doch bloß Sorgen! Was ist, wenn du der nächste bist?", fragte er mich leicht verärgert, scheinbar passte ihm meine Unvorsicht absolut nicht und das war ihm auch anzumerken. Ich zuckte desinteressiert mit den Schultern, warum sollte ich mir selbst nur Angst mit so etwas einjagen? Etwa, damit mich die dunkles Straßen gar nicht mehr zu Gesicht bekamen? Auf keinen Fall! „Ich hasse es, wenn du so sturköpfig bist", kam es ein wenig angepisst von ihm, ich jedoch musste grinsen, da ich es mehr amüsant fand, als dass man sich darüber aufregen könnte. Ich warf der etwas laut tickenden Uhr an der Wand einen kurzen Blick zu und formte meine Lippen zu einem tonlosen ‚Oh'.

„Musst du dich nicht langsam auf den Weg zur Arbeit machen, Hyung?", fragte ich ihn ein wenig provokant, weshalb ich extra das Hyung dranhing, denn so redeten wir nur, wenn wir etwas sehr ernst meinten. Natürlich weiß ich, dass man es eigentlich aus Respekt gegenüber den Älteren macht, aber da Hoseok und ich uns schon seit Kindertagen kennen, hatten wir beschlossen, dass es nicht nötig sei, außerdem fühlte Hoseok sich dabei immer alt und das wollten wir beide aufjedenfall vermeiden. „Taehyung du- Ich bleib lieber still, aber du hast recht", antwortete er mir, man merkte, dass er wieder eine Diskussion mit mir starten wollte, der Zeitdruck ihn aber daran hinderte. „Du bezahlst!", wies er mich mit einem Grinsen auf den Lippen an, zog sich schnell seinen Mantel an und verschwand mit schnellen Schritten aus dem kleinen Café, in welchem wir uns ziemlich oft aufhielten. Ich seufzte einmal amüsiert, wenn ich jedes Mal zahlen müsste, wenn ich ihm auf die Nerven gehe, dann wäre ich in den nächsten zwei Wochen wohl schon bankrott.

Ich schnappte mir also seine und meine Tasse und brachte sie nach vorne, zur Theke, wo eine Mitarbeiterin, mit wunderschönen haselnussbraunen Haaren, sie mit einem freundlichen Lächeln auf den Lippen entgegen nahm. Zu guter Letzt bezahlte ich alles und verließ ebenso das Café.

Draußen kam mir dann der Gedanke, dass ich vielleicht erst einmal wieder nach Hause gehen sollte, wenn ich heute Abend noch feiern gehen möchte.

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Hope you like it so far! ^^

Killer Bunny メ VkookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt