⬡ Chapter 13 ⬢

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Taehyung PoV

Es dauerte etwas, denn ich musste mir überlegen, welche Orte ich Jungkook alles zeigen könnte, welche relevant waren und welche weniger interessant für ihn sein würden. Aber das konnte ich noch nicht einschätzen, da ich ihn als Mensch so gut wie gar nicht kannte und auch nicht wusste, was er gerne in der Freizeit machte, sodass man vielleicht in ein Geschäft hätte gehen können, dass auf irgend eine Weise mit seinem Hobby in Verbindung steht. Aber so war ich natürlich total planlos, aber man hat uns einen Mund nicht zum Stillschweigen gegeben, weshalb ich mir einen kleinen Ruck gab und beschloss, mich einfach darüber zu erkundigen. ,,Sag mal... hast du denn irgendwelche Hobbys? Dinge, die du vielleicht gerne in deiner Freizeit unternimmst?", fragte ich und wir kamen kurzerhand zum Stehen. Er schaute mich an und schien zu überlegen, dafür fasste er sich mit seinen eigenen Fingern an sein Kinn und öffnete seine Lippen einen Spalt breit. ,,Ich fotografiere für mein Leben gerne, wie sieht es mit dir aus?", war seine Antwort und gleichzeitig auch seine Frage an mich. Ich nickte mit dem Kopf und begann ebenso zu überlegen, da ich mir nie zuvor Gedanken über ein wirkliches Hobby gemacht habe. Die meiste Zeit verbrachte ich schließlich mit meinen Freunden, meistens mit Hoseok oder Namjoon, und ich war im Grunde fast nie alleine.

,,Mir würde spontan jetzt nichts einfallen, ich unternehme gerne was mit meinen Freunden, falls man das als Hobby ansehen kann", gab ich ein wenig verlegen zu und kratzte mir am Hinterkopf, da mir die gesamte Situation ein wenig peinlich war. Er begann kurzerhand zu kichern, ,,Natürlich kann man das als Hobby sehen, wenn du es gerne machst! Warum denn auch nicht?", wollte er dann von mir wissen, doch da ich darauf keine Antwort parat hatte, zuckte ich nur unwissend mit den Schultern und ließ de Konversation einfach enden. Er sagte, dass er sehr gerne fotografiert, also werde ich ihm Orte zeigen, die sowohl wunderschön zum Anschauen sind, als auch eine angenehme Atmosphäre haben. Wenn ich es mir so überlege, dann war der erste Ort, der mir bei diesen Aspekten in den Kopf kam, ein Park, welcher nicht weit von hier entfernt liegt und es ein, im Grunde genommen, ruhiger und angenehmer Platz war. Ich habe meine Zeit dort schon ziemlich oft verbracht, wenn ich für mich sein wollte, oder Zeit zum Nachdenken benötigte. Aber auch mit Hoseok habe ich diesen Ort schon öfters besucht und er gehört definitiv zu einem meiner Lieblingsorte in dieser sonst so langweiligen Stadt, zumindest für mich langweilig.

,,Komm mit", wies ich Jungkook an und ging voraus, warf noch einmal einen Blick nach hinten, um sicher zu stellen, dass er mir auch folgen würde. Aber was sollte er auch schon groß anderes tun? Er würde ja wohl kaum weglaufen, wo er sich doch noch gar nicht wirklich in dieser Stadt auskannte. Davon ging ich zumindest aus und meine Vermutung schien sich auch zu bewahrheiten. Irgendwann holte er auf, sodass wir nebeneinander herliefen und uns auch besser unterhalten konnten. Es waren normale Gespräche, wie jeder se führte, wenn man sich gerade erst kennengelernt hatte. Ein paar allgemeine Infos über einen wie das Alter zum Beispiel, so erfuhr ich auch, dass er ein wenig jünger als ich war, aber nicht mehr zur Schule ging. ,,Was machst du dann, wenn du nicht mehr zur Schule gehst?", fragte ich ihn und zog eine Augenbraue nach oben, klang dabei ein wenig skeptisch. ,,Als wir noch in Busan gelebt haben, habe ich in einer Kneipe gekellnert, aber den Job musste ich leider kündigen. Mein Vater will, dass ich bei ihm in der Firma arbeite, auch wenn ich das selbst nicht möchte, aber scheinbar habe ich gar keine andere Wahl", erklärte er mir und ich konnte nicht anders, als ihn ein wenig mitledig anzusehen.

,,Nennst du das leben?", fragte ich ihn, verwundert schaute er mich an und schien mit meiner Frage nicht wirklich viel anfangen zu können, dennoch schüttelte er den Kopf und verneinte meine Frage somit. ,,Wie dann?, wollte ich dann von ihm wissen und sah ihn neugierig an. Er zuckte unwissend mit seinen Schultern, ,,Ich weiß nicht so recht...", seine Stimme wurde leiser und er wirkte auch ein wenig unsicherer, als zuvor. ,,Bist du denn zufrieden, so wie es ist, oder werden wird?", bohrte ich weiter nach und schien eine wohl empfindlichere Stelle getroffen zu haben, oder er wollte einfach nicht darüber reden, so war zumindest meine Annahme. ,,Willst du es ehrlich wissen? Nein, ich bin überhaupt nicht zufrieden, weder mit dem Umzug, noch mit der Situation im allgemeinen, aber welche Wahl bleibt mir denn bitte?!", verwundert darüber, dass er plötzlich so laut wurde, öffnete ich meinen Mund etwas und wollte zu einer Antwort ansetzen, doch scheinbar war er noch nicht fertig. ,,Ich fühle mich, als hätte ich nicht die Kraft dazu, mein eigenes Leben zu bestimmen, es wird immer jemanden geben, der über mich bestimmen wird und dagegen kann ich auch nichts machen!"

,,Warum siehst du alles als so aussichtslos? So wird es auch nicht besser", fragte ich ihn und verschränkte meine Arme vor meinem Oberkörper. Ein lautes Schnaufen seinerseits war zu hören, ,,Was soll ich deiner Meinung nach denn machen?", fragte er und klang dabei sogar verzweifelt, was überhaupt nicht zu seinem vorherigem Ton passte. Kurz überlegte ich, ehe ich Luft holte, um zu einer erneuten Antwort anzusetzen, ,,Rede mit deinem Vater, aber rede wirklich Klartext mit ihm, damit auch er es versteht", riet ich ihm und war der festen Überzeugung, dass es klappen könnte. ,,Denkst du, das hätte ich noch nie versucht? Es ist doch immer dasselbe und letzten Endes kann ich nichts dagegen tun", gab er bedrückt von sich und schaute mir in die Augen, in seinem Blick war etwas, das nach Hilfe rief, und ich wusste nicht so recht, wie ich damit umgehen sollte. ,,Ich weiß es nicht...", langsam gingen mir auch die Weisheiten aus und es schien, als müsste ich mich geschlagen geben, zumindest vorerst. ,,Ich bin eine Marionette, die kein Recht hat, über sich selbst zu bestimmen und ich habe nicht die Kraft dazu, endlich tun und lassen zu können, was ich möchte", seufzte er bedauerlich.

Ich wollte einer erneuten Antwort ansetzen, da begann sein Handy auf einmal zu klingeln, weshalb er es aus seiner Hosentasche zückte und mich entschuldigend anschaute. ,,Ja, Papa?", hörte ich ihn in das Telefon sagen. ,,Ich bin in der Nähe des Stadtparkes" - ,,Wann? Jetzt?" - ,,Ist okay... ich komme". Und schon legte er auf und schaute mich nochmals mit einem entschuldigen Blick an. ,,Ich muss weg, es tut mir leid", entschuldigte er sich und drehte mir bereits den Rücken zu. ,,Sehen wir uns wieder?", fragte ich ihn, weshalb er noch einmal zum Stehen kam. ,,Wer weiß das schon? Bis bald...", kam es von ihm, ein wenig traurig schaute ich ihm hinterher. ,,Bis bald... hoffentlich"

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Killer Bunny メ VkookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt