⬡ Chapter 31 ⬢

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Taehyung PoV

Schmunzelnd betrachtete er mich tonlos, während ein leichter Wind durch meine Haare ging und sich ein erfrischendes Gefühl über meinem Körper ausbreitete. Ich wusste nicht, wie ich auf seinen skeptischen Blick reagieren sollte und blieb deshalb vorerst still, beschloss einen Moment später einfach auf seinen nächsten Schritt zu warten und dementsprechend dann zu handeln. Ein Schnaufen verließ seine Lippen, gefolgt von einem Kopfschütteln und leicht betrübt schaute er mir in die Augen. ,,Mit dir stimmt doch irgendetwas nicht, hab ich nicht recht?", kam es dann von ihm und etwas ertappt kratzte ich mir an meinem Hinterkopf, wenn auch ein wenig zu fest, denn ein leichter Schmerz war daraufhin zu vernehmen und ich fragte mich, ob ich aufgrund meiner krankhaften Begegnung einige Tage zuvor so abwesend war. Dabei war das einfach banal und lächerlich, keinen Gedanken sollte ich weiter an diese Sache verschwenden, aber all diese Menschenleben, die unter diesem Terror hatten enden müssen, waren einer der Gründe, die mich immer wieder an diese Sache zurückdenken ließen. So krass, dass ich nicht einmal in meinen Träumen verschont blieb und mitten in der Nacht schweißgebadet aufwachte, nur um feststellen zu müssen, dass es sich wieder um einen Alptraum handelte.

Ein verzweifeltes Seufzen entfloh meinen Lippen, welche ich kurzerhand zusammenpresste und erst einmal versuchte, mich ein wenig zu beruhigen. Ich wusste nicht, ob mein ungleicher Atem aufgrund der Blutflecken eben, oder meines darauffolgenden Sprintes aktiv war. Aber umso erleichterter war ich dann, als dieser sich endlich wieder beruhigte, als ich mich allmählich wieder beruhigte. Die Ungeduld Namjoons war schon deutlich anmerkbar, vielleicht war sie nicht beabsichtigt, spürbar war sie aber trotzdem für mich. ,,Es tut mir leid, ich weiß einfach nicht, was mit mir los ist...", versuchte ich die Sache ein wenig anzulenken, um weiteren Fragen auszuweichen und mich ihnen nicht stellen zu müssen. Denn das Letzte, über das ich nun reden wollte, war dieser Killer und wie ich besten Falles noch dabei war, als er einen seiner krankhaften Mordschläge begangen hatte. Namjoon schnaubte einmal, wahrscheinlich glaubte er mir nicht und wenn ich ehrlich sein sollte, würde ich es auch nicht tun. ,,Wir sind schon so lange befreundet, trotzdem verschweigst du mir Dinge, wenn es dir offensichtlich nicht gut mit ihnen geht?", fragte er fassungslos nach, aber es war auch noch etwas anderes heraushörbar - Enttäuschung.

Entschuldigend erwiderte ich Namjoons vielsagenden Blick und hoffte, dass er mir diese Sache einfach nicht allzu übel nehmen würde. Irgendwann musste ich ihn ja einweihen, bis dies aber der Fall war, würde es noch eine Weile dauern. ,,Sagen wir es so... ich habe mit einer Menge negativer Energie zu kämpfen, in letzter Zeit. Sei es mit mir, oder bei anderen...", ich hielt kurz inne, denn ich musste schwer schlucken, als mir urplötzlich Jungkook wieder in den Sinn kam und ich das Gefühl hatte, als würde ich ihn hiermit gerade verraten. Jedoch hatte ich nicht vor, auf weitere Details einzugehen, denn diese waren sowieso nicht relevant für Namjoon, an dieser Stelle. ,,Du weißt, wir sind schon eine lange Zeit befreundet und du solltest ebenso wissen, dass du mir extrem wichtig bist. Für mich bist du wie ein kleiner Bruder... du weißt, wie ich über diese Sache fühle...", plötzlich stockte er, scheinbar hatte er den Tod seines damaligen kleinen Bruders noch immer nicht richtig verkraftet. Wie er mir erzählt hatte, war er durch einen Autounfall ums Leben gekommen und Namjoon fand immer wieder Gründe, um sich selbst noch weiter in sein ohnehin schon bodenloses Loch zu ziehen. Er fühlte sich schuldig, konnte es aber nicht verhindern. Deshalb war er auch zu dem geworden... was er heute nun einmal war.

,,Namjoon ich... es tut mir leid", flüsterte ich, doch er schüttelte mit dem Kopf und schaute wieder auf, um meinen besorgten Blick zu erwidern. ,,Was ich damit sagen wollte: Wenn du jemals jemanden zum reden brauchst, dann scheu dich nicht davor und schreib mir, verdammt nochmal!", gegen Ende hin wurde er wieder lauter, das klang auch schon viel eher nach dem Namjoon, den wir alle kennen und lieben. Ich seufzte einmal belustigt, ,,Ist ja gut, man. Ich werde mich schon nicht scheuen, zurzeit war es mir einfach nicht möglich, mit jemand anderem darüber zu reden. Es ist aber auch nicht so, als wäre etwas mega Schlimmes vorgefallen, ich war einfach nur betrübt, das war's", versuchte ich mich zu erklären und verschränkte währenddessen meine Arme vor meinem Oberkörper. ,,Wenn das so ist... vergiss es aber nicht", war seine Antwort, ich nickte direkt und war dann doch froh, dass wir dieses Thema nun doch fallen lassen würden. Es war mir echt nicht angenehm, ihn anlügen zu müssen und die Schweißperlen bildeten sich erneut auf meiner Stirn - Ein Zeichen, welches immer dann auftrat, wenn ich aufgeregt war. Gerade war ich es, denn ich musste einen meiner besten Freunde belügen und dann noch hoffen, dass er mir das noch abkaufen würde.

,,Nachdem wir das nun aus der Welt geschafft hätten... worauf hättest du denn Lust?", fragte er mich und ich legte meinen Kopf kurz in den Nacken, als könnte ich die Antwort in den Wolken finden, welche so unbeschwert im Himmel schwirrten, ohne Probleme und einfach frei. Ich wollte ebenso nicht, dass wir immer nur dasselbe unternehmen würden, deshalb versuchte ich mir etwas zu überlegen, was wir noch gar nicht gemacht hatten. Denn wenn wir mal ehrlich waren, wir gingen immer nur feiern, oder irgendwo etwas trinken. ,,Hmm", grummelte ich vor mich hin und legte meine Finger an mein Kinn, als mir dann doch ein plötzlicher Gedankenblitz kam und mir ein Vorschlag in den Kopf geschossen kam. ,,Lass uns ins Kino gehen!", gab ich begeistert von mir und konnte mir schon denken, wie meine Augen funkeln würden. ,,Ins Kino?", hinterfragte er skeptisch und legte den Kopf schief. Ich überlegte kurz, schloss einen Moment die Augen, um mich an etwas zu erinnern, was ich vor ein Tagen mal gelesen hatte. ,,Da gibt es so einen coolen Film, ich hatte ihn irgendwann einmal entdeckt und habe gesehen, dass er seit gestern im Kino läuft", erzählte ich ihm voller Elan. Während er nur belustigt seufzte, erzählte ich ihm von diesem Action-Film und versuchte ihn zu überreden, damit wir endlich etwas tun konnten und auch auf andere Gedanken kommen würden. Letzten Endes gab er nach, ich freute mich und warf einen Blick auf die Uhr. ,,Wir haben noch eine halbe Stunde, also komm jetzt endlich", gab ich ungeduldig von mir, während ich an ihm zerrte, dass er sich auch endlich in Bewegung setzen würde.

,,Ist ja gut, ist ja gut!"

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Killer Bunny メ VkookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt