⬡ Chapter 36 ⬢

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Taehyung PoV

Ich seufzte einmal laut aus und fasste mir dann doch ein Herz. Ich konnte die Person da draußen auch nicht einfach stehen lassen, wenn ich schom Zuhause war, trotz meiner panischen Angst. Ich sollte mich echt ablenken und versuchen, auch mit diesen Hintergedanken einen geregelten Alltag zu finden.

Ich drückte die Türklinke nach unten und erhaschte einen Blick nach draußen. Ein erleichtertes Seufzen verließ meine Kehle, als ich die Person vor mir stehen sah, die ich ohnehin gerne schnell wieder gesehen hätte. Niemand geringeres als Jungkook stand vor mir, allerdings wirkte er betrübt und nicht besonders erfreut, weshalb sich in mir sofort alle Alarmglocken meldeten.

,,Oh Jungkook, du bist es! Komm doch rein", bot ich ihm an und machte dazu die passende Handgestik, ehe ich einen Schritt zur Seite trat, sodass er ohne Probleme eintreten könne. Ich schloss die Tür und folgte ihm anschließend ins Wohnzimmer, wo er sich tonlos auf meinem Sofa niederließ.

,,Möchtest du etwas zu trinken?", fragte ich ihn stirnrunzelnd, jedoch verneinte er meine Frage mit einem einfachen Kopfschütteln. Ich zuckte kurz mit den Schultern und setzte mich neben ihn auf das Sofa, jedoch herrschte noch eine gute Lücke Abstand zwischen uns, da er sicherlich etwas zu erzählen hatte.

,,Ich muss dir was sagen, Taehyung", begann er und senkte leicht seinen Kopf. Seinem Blick folgend bemerkte ich, wie er mit seinen Daumen auf seinem Schoß vorsichtig herumspielte und dann einen lauten Seufzer ausstieß.
,,Was ist los? Ist etwas passiert?", fragte ich ihn etwas besorgt, weshalb er betrübt mit dem Kopf nickte.

,,Weißt du, ich hatte gestern etwas dummes getan", begann er zu erklären, ich hörte ihm gespannt zu, denn meine Neugier war geweckt und ich hatte auch ein wenig Angst, wenn ich ehrlich sein sollte. Nicht, weil ich mich bedroht fühlte, aber um ihn.

,,Deine Worte hatten mir Zuversicht gegeben und sie waren mir oft durch den Kopf gegangen. Sehr oft sogar, immer wieder kreisten sie um meine Gedanken", schilderte er weiter und biss sich einen kurzen Moment unsicher auf die Unterlippe, als müsste er nochmals überlegen, wie viel und was er mir sagen könne und was nicht.

Abwartend inspizierte ich ihn, sagte vorerst nichts dazu und wartete einfach, dass er erneut das Wort ergreifen würde.
,,Ich hatte gestern ein Gespräch mit meinem Vater, die Übermut hatte mich allerdings in diesem gepackt, was nicht besonders atemberaubend war", er lachte kurz auf, doch seine Augen verrieten nichts als puren Schmerz.

,,Ich hatte ihm gesagt, dass ich auch ein Mensch sei und das Recht auf Freiheit hätte, dass ich es nicht mehr ertragen würde und er ein Monster sei. Ich weiß, das war ziemlich grob ausgedrückt, doch ich konnte mich in diesem Moment einfach nicht zurückhalten", erzählte er weiter.

Überrascht weiteten sich meine Augen, niemals hätte ich von ihm erwartet, dass er sich wegen mir gegen seinen kranken Vater stellen würde. Ich wusste, das wäre ein erster Schritt in die richtige Richtung gewesen, um der Tyrannei seines Vaters zu entkommen, allerdings hätte er sicher keinen so betrübten Ausdruck im Gesicht, wenn da nicht noch mehr wäre.

,,Was ist dann passiert?", fragte ich vorsichtig nach und hob eine Augenbraue nach oben.
Er schnaufte einmal und schaute unsicher auf seinen Oberkörper. Ein mulmiges Gefühl beschlich mich und wurde noch schlimmer, als er begann sein Shirt nach oben zu ziehen.

Immer größer wurden meine Augen, je mehr er anfing von seinem nackten Oberkörper preiszugeben. Er trug einen Verband um seinen Oberkörper, weshalb ich von den Wunden darunter nichts sehen konnte, doch schon alleine dass er einen so großen Verband tragen musste, war schon Beweis genug für mich. Sein Vater war ein Ungeheuer.

,,Weißt du, ich dachte, es würde vielleicht etwas bringen, dagegen anzukämpfen. Doch all meine Zuversicht wurde mit einem Schlag, na ja, mehreren Schlägen zunichte gemacht", er klang ratlos und verzweifelt, er war nicht hier, um mir nur diese Geschichte zu erzählen, er wollte einen Rat haben, wie er denn nun weiter vorgehen solle.

,,Das ist... abnormal. Dein Vater ist ein böser Mensch, Jungkook. Ich will nicht, dass du länger bei ihm bleibst", entwich es mir einfach, bevor ich überhaupt darüber nachgedacht hatte, was ich da von mir gab. Aber es stimmte, ihm ging es nicht gut und das lag nur an einer einzigen Person.

,,Was soll ich denn machen? Von Zuhause abhauen geht nicht, ich muss wieder zurückkehren", machte er mir verzweifelt klar, doch ich hob nur fragend eine Augenbraue nach oben, weshalb er tief durchatmete und neu ansetzte.
,,Wenn ich angenommen bei dir unterkomme, wäre das nur eine einzige Gefahr für dich und ich möchte nicht, dass dir etwas passiert. Nicht wegen mir und überhaupt nicht"

Langsam legte ich meine Hand an mein Kinn und brummte lediglich zur Antwort. Ich musste meine verrosteten Gehirnzellen zum Einsatz bringen, denn so konnte es unter keinen Umständen weitergehen. Ich fühlte mich außerdem auch ein wenig verantwortlich für ihn, da er mir zum einen davon erzählt hatte und zum anderen wegen mir diese Wunden hat.

,,Gibt es also nichts, das ich für dich tun könnte?", fragte ich ihn und biss mir leicht auf die Unterlippe.
,,Doch... das kannst du, wenn du das denn willst", war seine Antwort, die mich leicht schmunzeln ließ, aber auch neugierig machte.

,,Taehyung, sei bitte einfach mein Freund und versprich mir, nicht von meiner Seite zu weichen", sagte er mit einer kleinen Spur Hoffnung in der Stimme. Ich wusste nicht einmal, wie er das mit dem Freund meinte, aber ich wollte für ihn da sein und ihn nicht im Stich lassen, weshalb ich mit dem Kopf nickte und seiner Bitte demnach zustimmte.

,,Ist in Ordnung, das mache ich! Du kannst dich auf mich verlassen", antwortete ich ihm zuversichtlich und streckte meinen Daumen nach oben, während ich ein ermutigendes Lächeln aufsetzte.
Er schaute mich dankbar an und begann dann leicht zu kichern, "Du weißt nicht, wie glücklich mich das macht. Als wäre ein kleines Licht in diese endlose Dunkelheit getreten und würde zu meiner Rettung eilen", er blieb einen Moment still und schaute mir tief in die Augen.

Mein Herz setzte für einen Moment aus, als mich seine braunen Augen erfassten und ich mich quasi in ihnen verlor.
Einen Sprung machte es, als er das tat, womit ich in meinem Leben nicht gerechnet hatte: Er küsste mich.

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I mean, in einer Vkook-Story sollte ja auch etwas Vkook sein, oder? XD

Killer Bunny メ VkookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt