⬡ Chapter 63 ⬢

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Jungkook PoV

Dass mich Hoseok und dieser andere Freund von Taehyung vorhin entdeckt hatten, gehörte natürlich nicht zu meinem Plan, allerdings hatte ich das Gefühl, sie zumindest ein wenig warten zulassen. Die Polizei zu verständigen war für sie nicht mehr nötig, die Dinge würden hier schon bald von alleine ihren Lauf nehmen.

Mein Vater sprach nicht mehr mit mir, seit wir wieder hier waren. Er hatte mich geschlagen und davon kam diese Wunde an meiner Wange - sein Ring war die Ursache dafür. Doch ich zuckte lediglich mit den Schultern, nach alldem war das nichts, das ich noch als Schmerz bezeichnen würde.

Ich konnte von meinem Zimmer aus erkennen, dass es bereits wieder dunkel war, weshalb ich mich von meinem Bett erhob und zu der Zimmertür schlappte. Nun war es an der Zeit jemandem hier einen Besuch abzustatten, allerdings konnte ich nicht wissen, in wie weit er darüber erfreut sein würde.

Ich verließ mein Zimmer und ging zu dem, in welchem Taehyung eventuell schon am schlafen war. Dennoch zögerte ich dort angekommen nicht, schloss auf und betrat den verdunkelten Raum, in welchem ich lediglich die Silhouette Taehyungs entdecken konnte. Allerdings machte ich das Licht an, schloss die Tür hinter mir zu und musterte ihn einmal ausführlich.

Er schaute mich schwach und auch ängstlich an, er war offenbar verwirrt und mit den Nerven vollkommen am Ende. Aber was mich erschaudern ließ, war diese Leere in seinen Augen, diese Hoffnungslosigkeit und dass der Wille zum Leben offenbar erloschen war. Ich wollte ihn nie brechen.

,,Ich bin heute deinen beiden Freunden über den Weg gelaufen", begann ich dann eine Konversation und offenbar hatte ich den richtigen Ansatz dafür gefunden, denn mit geweiteten und voller Hoffnung schimmernden Augen schaute er zu mir auf und öffnete seinen Mund leicht.
,,Sie suchen nach dir", fügte ich noch hinzu.

,,Hoseok und Namjoon?", entwich es sanft seinen Lippen, er senkte seinen Blick und ballte seine Hand zur Faust. Ein Lächeln schlich sich auf meine Lippen, er war doch so berechenbar.
,,Sie wollten zur Polizei, doch ich konnte sie davon abhalten", meinte ich dann und augenblicklich wirkte er betrübt, als hätte die Hoffnung ihn erneut verlassen.

Ich stellte mich vor ihn und ging dann in die Hocke, damit wir in etwa auf Augenhöhe waren.
,,Glaub mir, ein Besuch von der Polizei würde alles ruinieren, was ich mir mit Mühe aufgebaut habe", versuchte ich zu erklären, aber vermutlich würde er nicht verstehen, ohne dass ich weiter ausholen musste.

,,Was hast du dir denn alles aufgebaut? Du hast jemandem deine Gefühle vorgespielt und hälst diese Person nun aus irgendwelchen irrationalen Gründen gefangen. Ehrlich, glückwunsch", kam es sarkastisch, wütend, aber auch enttäuscht und verletzt von ihm. Ich wusste und konnte verstehen, wieso er so etwas sagte.

,,Für dich mag das so aussehen, aber in Wahrheit bist du der Grund, der mich zu alldem hier motiviert hatte. Du bekommst vieles hier drinnen nicht mit, aber du kannst mir glauben wenn ich dir versichere, dass alles bald ein Ende haben wird und du frei sein kannst."

Ungläubig schaute er mich an, er hatte wohl keinen Schimmer wovon ich redete, weshalb ich mich neben ihm niederließ und ihn betrachtete. Mein Herz schmerzte als ich sah, dass er wohl ein paar Kilos verloren haben musste und auch sonst gebrechlicher wirkte als sonst.

,,Weißt du? Die Geschichten mit meinem Vater entsprachen alle der Wahrheit", begann ich zu erzählen.
,,Und deshalb hatte ich mich verändert. Der Jungkook, den du anfangs kennengelernt hattest, war der, zu dem ich wahrscheinlich ohne Einfluss meines Vaters geworden wäre, doch leider ließ er das nicht zu und machte mich zu einer Killermaschine", fuhr ich fort und seufzte.

Killer Bunny メ VkookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt